Microsoft steigert Gewinn und Umsatz - Microsoft-Aktie beendet NASDAQ-Handel dennoch klar tiefer
Mit Spannung hatten Anleger auf die nachbörslich vorgelegte Quartalsbilanz von Microsoft gewartet.
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Der Softwarehersteller Microsoft bekommt den Kostendruck bei vielen großen Unternehmen und den starken Dollar zunehmend zu spüren. So fiel das Wachstum im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2022/23 so schwach aus wie schon lange nicht mehr. Zudem enttäuscht der am Dienstag in Redmond veröffentliche Ausblick auf das zweite Geschäftsquartal die Erwartungen der Experten.
In den drei Monaten bis Ende September legte der Umsatz verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um elf Prozent auf rund 50 Milliarden Dollar (50,3 Mrd Euro) zu. Damit übertraf Microsoft die Markterwartungen leicht. Der Konzern leidet jedoch unter dem starken Dollar, der die Auslandseinnahmen in der US-Währung schmälert. Bereinigt um diesen Effekt habe das Wachstum bei 16 Prozent gelegen. Im laufenden Quartal rechnet Microsoft mit einem weiteren Rückgang der Wachstumsraten.
Microsofts Betriebsgewinn kletterte um sechs Prozent auf 21,5 Milliarden Dollar. Deutlich höhere Kosten ließen das Nettoergebnis aber um 14 Prozent auf 17,6 Milliarden Dollar sinken. Der Gewinn je Aktie stieg von 2,27 US-Dollar auf 2,35 US-Dollar und lag damit über den Analystenerwartungen. Diese hatten im Vorfeld einen Gewinn je Anteilsschein von 2,31 US-Dollar in Aussicht gestellt.
Die Erlöse im Cloud-Geschäft mit Anwendungen und Speicherplatz im Internet stiegen um 24 Prozent. Microsofts Azure-Plattform - das Aushängeschild der Cloud-Sparte - verbuchte ein Wachstum von 35 Prozent. Im Vorquartal waren es aber noch 40 Prozent gewesen. Die Wachstumsrate in dem Bereich werde im laufenden Quartal weiter zurückgehen, sagte Finanzvorständin Amy Hood.
Der Ausblick verschreckte die Investoren. Die Microsoft-Aktie rutschte im Handel an der US-Technologiebörse NASDAQ letztlich um 7,72 Prozent auf 231,32 US-Dollar ab - damit ist die leichte Erholung von dem Mitte Oktober erreichten Jahrestief von rund 219 Dollar vorerst wieder beendet. Microsoft-Anteile gehörten in den vergangenen Jahren und gerade in der Corona-Pandemie zu den gefragtesten Aktien weltweit. Der Titel profitierte dabei unter anderem von der Digitalisierung vieler Geschäfte und Bereiche.
Nach dem Amtsantritt von Konzernchef Satya Nadella Anfang 2014, der das Unternehmen von Grund auf neu aufgestellt hat, zog der Kurs von weniger als 40 Dollar bis auf fast 350 Dollar vor knapp einem Jahr an. Seitdem rutschte der Börsenwert des Unternehmens unter anderem wegen der Neubewertung des Technologiesektors um fast 30 Prozent auf etwas weniger als 1,9 Billionen Dollar ab. Microsoft ist damit nach Apple der zweitwertvollste Techkonzern der Welt.
Jefferies senkt Ziel für Microsoft auf 270 Dollar - 'Buy'
Das Analysehaus Jefferies hat das Kursziel für Microsoft nach Quartalszahlen von 275 auf 270 US-Dollar gesenkt, aber die Einstufung auf "Buy" belassen. Der starke Gegenwind von der Konjunktur lasse selbst eine der besten Anlagestories im Techsektor nicht unberührt, schrieb Analyst Brent Thill in einer am Mittwoch vorliegenden Studie. Daher senkte der Experte nun seine Gewinn- und Umsatzschätzungen für den Softwarekonzern. Langfristig bleibt er aber zuversichtlich.
Die Microsoft-Aktie bewegt sich im vorbörslichen NASDAQ-Handel auf rotem Terrain und verliert zeitweise 5,31 Prozent auf 237,34 US-Dollar.
Redaktion finanzen.net / dpa-AFX
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