Bücher geöffnet

Alphabet-Aktie gefragt: Google-Mutter mit Gewinnsprung - Partnerschaft mit Palantir

25.04.25 17:51 Uhr

NASDAQ-Riese Alphabet-Aktie gewinnt: Bei Google-Konzern laufen die Geschäfte prächtig - Partnerschaft mit Palantir | finanzen.net

Mit dem Börsenriesen Alphabet hat ein weiteres Schwergewicht am Donnerstag seine Bücher geöffnet.

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Für Alphabet ist das erste Geschäftsquartal 2025 mit einem Ergebnisplus zu Ende gegangen. Der Gewinn je Aktie verbesserte sich von 1,91 US-Dollar auf 2,81 US-Dollar, damit verdiente die Google-Mutter mehr als am Markt erwartet worden war (2,01 US-Dollar je Aktie). Der Nettogewinn stieg im Jahresvergleich um 46 Prozent auf 34,54 Milliarden Dollar.

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Der Umsatz lag mit 90,23 Milliarden US-Dollar unterdessen über den Expertenerwartungen, die sich im Vorfeld auf 89,23 Milliarden US-Dollar belaufen hatten. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres hatten noch Erlöse von 80,47 Milliarden US-Dollar in den Büchern gestanden.

Werbeerlöse gestiegen

Googles Geschäft mit Online-Werbung wächst weiterhin - trotz der Konkurrenz neuer KI-Rivalen. Im vergangenen Quartal stiegen die Anzeigenerlöse im Jahresvergleich um 8,5 Prozent auf knapp 66,9 Milliarden Dollar (58,9 Mrd. Euro). Das lag leicht über den Erwartungen der Analysten.

Anzeigen sind Googles Geldbringer

Werbung bei Google erwirtschaftet nach wie vor den Großteil der Erlöse des Mutterkonzerns Alphabet. Die Entwicklung des Anzeigengeschäfts wird sehr genau beobachtet. Eine zentrale Frage ist, ob Versuche von Konkurrenten, mit Hilfe Künstlicher Intelligenz direkte Antworten statt Links anzuzeigen, eine Spur bei Googles Suchmaschine hinterlassen. Google geht unterdessen selbst in diese Richtung mit von KI erstellten Überblicken zu den Suchanfragen. Aktuell kämen diese "AI Overviews" auf 1,5 Milliarden Nutzer pro Monat, sagte Konzernchef Sundar Pichai.

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KI kommt bei Google verstärkt auch in einem anderen Bereich zum Einsatz. "Deutlich mehr" als 30 Prozent des Software-Codes - der Millionen Programmzeilen hinter den Google-Diensten - würden inzwischen von Künstlicher Intelligenz vorformuliert und von Menschen übernommen, sagte Pichai. Früher war das hauptsächlich Handarbeit für Programmierer.

Temu und Shein drehten Geldhahn zu

Ein zweiter Faktor ist in diesem Jahr die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump. In den USA wird im Mai die Ausnahme von Einfuhrzöllen für Paketsendungen im Wert von unter 800 Dollar aufgehoben. Auf diesem Weg kamen in den USA bisher zahlreiche Lieferungen von chinesischen Handelsplattformen wie Shein und Temu an. Sie schalteten bisher viel Werbung bei Google und beim Facebook-Konzern Meta Platforms - hörten nun aber damit auf.

Mehr Gewinn dank Musks SpaceX?

Auch der Konzernumsatz von Alphabet lag mit einem Plus von zwölf Prozent auf 90,23 Milliarden Dollar über den Markterwartungen. Der Gewinn stieg unterdessen im Jahresvergleich um 46 Prozent auf 34,54 Milliarden Dollar.

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Für das starke Gewinnplus gab es auch einen ungewöhnlichen Faktor: Acht Milliarden Dollar habe die Aufwertung des Anteils an einem nicht an der Börse notierten Unternehmen beigetragen, hieß es. Ein Name wurde nicht genannt - aber dem Finanzdienst Bloomberg zufolge handelt es sich dabei um Elon Musks Weltraumfirma SpaceX. Der Internet-Konzern hatte sich demnach vor einem Jahrzehnt an einer Finanzierungsrunde von SpaceX beteiligt.

Robotaxis auf der Überholspur

Unterdessen sind Musk und Alphabet Rivalen. Der Tesla-Chef will im Juni mit einem Robotaxi-Dienst zunächst im texanischen Austin an den Start gehen - und die Google-Schwesterfirma Waymo ist der Platzhirsch in dem Geschäft. Die selbstfahrenden Autos machen inzwischen mehr als 250.000 Fahrten mit zahlenden Passagieren pro Woche, sagte Pichai. Die Marke von 200.000 Fahrten hatte Waymo erst Ende Februar geknackt.

Seitdem startete Waymo auf der Plattform des Fahrdienst-Vermittlers Uber in Austin und baute den Dienst von San Francisco ins Silicon Valley aus. Im kommenden Jahr sollen die fahrerlosen Wagen unter anderem in der Hauptstadt Washington auf die Straße kommen.

Konkurrenten in den Startlöchern

Erst am Donnerstag kündigte Volkswagen (Volkswagen (VW) vz) an, von 2026 an selbstfahrende Autos via Uber auf US-Straßen zu bringen. Musk sagte diese Woche, Tesla werde in Austin zunächst mit 10 bis 20 Wagen des Kompakt-SUV Model Y starten. Er behauptet aber stets, dass die meisten neuen Tesla-Fahrzeuge bereits alles Nötige an Bord hätten, um autonom unterwegs zu sein.

Deswegen spricht Musk von bald Millionen selbstfahrender Teslas - und einem Marktanteil von mehr als 90 Prozent im Robotaxi-Markt. Zudem kündigte er an, dass bis Jahresende in mehreren US-Städten autonomes Fahren für private Tesla-Besitzer freigeschaltet werden solle.

Zweifel an Musks Versprechen

Branchenbeobachter und Konkurrenten sehen Musks große Versprechen skeptisch. Denn dieser will nur auf Kameras setzen und auf die etwa von Waymo eingesetzten teureren Laser-Radare verzichten. Diese Technik tastet die Umgebung ab und liefert damit der Software zum autonomen Fahren deutlich mehr und verlässlichere Informationen als Kameras.

Allerdings sind Waymos Fahrzeuge dadurch auch erheblich teurer - und das macht es für die Google-Schwesterfirma auch schwieriger, profitabel zu wirtschaften. Der Konzern macht keine Angaben zu den Robotaxi-Finanzen. Aber die gesamte Alphabet-Sparte, in der neben Waymo auch andere Zukunftswetten zusammengefasst sind, verbuchte im vergangenen Quartal einen operativen Verlust von fast 1,23 Milliarden Dollar bei 450 Millionen Dollar Umsatz.

Neue Partnerschaft mit Palantir

Ferner schloss Alphabet eine strategische Partnerschaft mit der Datenanalysefirma Palantir, in deren Rahmen die Google Cloud-Dienste in die FedStart-Plattform von Palantir integriert werden sollen. Mit diesem Schritt, der dazu beiträgt fortschrittliche KI-Lösungen für US-Behörden bereitzustellen, verbessert Palantir sein Angebot für Regierungskunden, somit könnte er Palantir dabei helfen, größere Verträge und mehr davon zu gewinnen.

Dazu hieß es in einem veröffentlichten Blog-Beitrag: "Palantir FedStart unterstützt US-Behörden bei der Einhaltung von Vorschriften, bei der Skalierung von Abläufen und beim Zugriff auf innovative, unternehmenskritische Lösungen von führenden unabhängigen Softwareanbietern (ISVs), von denen viele nativ auf Google Cloud basieren. Die Kombination aus erstklassigen Lösungen, der globalen Infrastruktur und Sicherheit von Google und der schlüsselfertigen Compliance von Palantir wird die Innovation in den US-Behörden beschleunigen. Dies wird den Behörden zertifizierte Lösungen über mehrere Cloud-Plattformen hinweg zur Verfügung stellen, während gleichzeitig die höchsten Sicherheits- und Compliance-Standards eingehalten werden."

Alphabet-Aktien setzen Erholung nach Zahlen fort - KI-Fantasie lebt

Die Erholung der Aktien von Alphabet nimmt am Freitag dank guter Geschäftszahlen nochmals Fahrt auf. Die Alphabet-Aktie zeigt sich im NASDAQ-Handel 1,77 Prozent höher bei 164,33 US-Dollar, während das Palantir-Papier um 1,19 Prozent auf 109,06 US-Dollar gewinnt.

Zuletzt verzeichneten Alphabet ein Plus von 3,3 Prozent, während der Technologie-Auswahlindex NASDAQ 100 moderat höher notierte und seine Verluste seit der von den USA Anfang April losgetretenen Zoll-Lawine weitgehend aufgeholt hat.

Analysten reagierten positiv auf den Quartalsbericht von Alphabet - dem schlossen sich die Anleger an. Der Internetriese mache die Suchmaschinenaufrufe weiter konsequent zu Geld, schrieb etwa Douglas Anmuth von JPMorgan. Er hob zudem die Entwicklung der KI-Innovationen positiv hervor. Sein Kursziel lässt mit 195 Dollar nun etwas mehr Erholungsspielraum als bisher.

Weiter bei 200 Dollar steht das Kursziel von Brad Erickson von der kanadischen Bank RBC. Die "Angst vor dem Tod" des Internetriesen sei enorm überzogen, schrieb er. Das "Szenario der Bären" verschwinde nicht gleich nach einem Quartal, aber die Entwicklung von Google AI Overview - die KI generierte Übersicht über den Suchergebnissen - verdränge es schrittweise. Wenn sich der Trend fortsetze, sei die Bewertung der Aktien eindeutig zu niedrig.

Auf Jahressicht liegen die Alphabet-Aktien noch deutlich im Minus - aktuell sind es 13 Prozent. Zum Rekordhoch vom Februar bei 207 Dollar beträgt das Erholungspotenzial knapp ein Viertel.

Redaktion finanzen.net / dpa-AFX

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