Große Thanksgiving-Spende: Buffett spricht über sein Testament und seine Nachfolge
In einer Mitteilung richtet sich Buffett im Zuge einer großen Thanksgiving-Spende an seine Aktionäre. Dabei geht es auch um sein eigenes Testament und seine Nachfolge.
Werte in diesem Artikel
• Buffett spendet Aktien im Millionen-Wert zu Thanksgiving
• Buffetts Kinder sollen sein Testament nach seinem Ableben vollstrecken
• Keine Sorge über Nachfolge bei Berkshire Hathaway
Buffett mit großer Thanksgiving-Spende
Wie bereits im vergangenen Jahr spendete Buffett zu Thanksgiving einen erheblichen Wert an gemeinnützige Organisationen. Wie aus einer Mitteilung an die Aktionäre hervorgeht, wandelte Buffett 1.600 Berkshire Hathaway-Anteile der Klasse A in Scheine der Klasse B um. Dann spendete er 2,4 Millionen Klasse B-Papiere im Wert von rund 870 Millionen US-Dollar an familiennahe Organisationen, darunter die Susan Thompson Buffett Foundation, die Sherwood Foundation, die Howard G. Buffett Foundation und die NoVo Foundation. In einer begleitenden Mitteilung erklärt der Investor mit Legendenstatus, die Spende "ergänzt bestimmte meiner lebenslangen Zusagen, die ich 2006 gemacht habe und die bis zu meinem Tod bestehen bleiben (mit 93 fühle ich mich gut, bin mir aber vollkommen bewusst, dass ich bereits in der Verlängerung spiele)". Wie aus der Mitteilung hervorgeht, ging mehr als die Hälfte der Spendenmenge an die Susan Thompson Buffett Foundation. Die anderen Organisationen erhielten jeweils ein Geschenk von 300.000 Aktien.
Buffett über seine Kinder und sein Testament
In der Mitteilung erklärt Buffett außerdem, dass die Stiftungen seiner drei Kinder, die mittlerweile im Alter von 65 bis 70 Jahren sind, selbst seit einigen Jahren beträchtliche Summen ausgeschüttet haben. Er und seine Kinder seien sich einig, "dass dynastischer Reichtum zwar legal und in weiten Teilen der Welt, auch in den Vereinigten Staaten üblich, aber nicht erstrebenswert ist". Zudem sollen sie in der Vergangenheit beobachtet haben, dass Reichtum weder weise noch böse mache. "Wir sind uns auch einig, dass der Kapitalismus - ungeachtet seiner Schwächen, einschließlich der enormen Unterschiede in Bezug auf Wohlstand und politischen Einfluss, die er etwas willkürlich an seine Bürger verteilt - Wunder vollbracht hat und weiterhin vollbringt. Die Vereinigten Staaten sind der beste Beweis für diese Überzeugung, und wir vier können uns glücklich schätzen, dass wir in den USA geboren wurden, obwohl die Chancen sehr gering waren."
Buffetts Kinder sollen zudem die Vollstrecker seines Testaments sowie die benannten Treuhänder des Wohltätigkeitsfonds sein, der gemäß seiner Bestimmungen mehr als 99 Prozent seines Vermögens erhalten wird. "Im Jahr 2006 waren sie auf diese enorme Verantwortung nicht vollständig vorbereitet, aber jetzt sind sie es. Bei der Verwaltung des testamentarischen Trusts müssen die drei einstimmig handeln. Wegen der Zufälligkeit der Sterblichkeit müssen immer Nachfolger benannt werden. Die Charta des Trusts wird weit gefasst sein. Die Gesetze in Bezug auf Philanthropie werden sich von Zeit zu Zeit ändern, und weise Treuhänder, die noch am Leben sind, sind allen Vorschriften vorzuziehen, die von jemandem geschrieben wurden, der schon lange tot ist. Wie auch immer die Regeln aussehen - und Regeln sind notwendig -, private Philanthropie wird immer einen wichtigen Platz in Amerika haben."
Nach etwa zehn Jahren soll sich die testamentarische Treuhandgesellschaft selbst liquidieren und mit einem schlanken Personalbestand arbeiten. Soweit es möglich ist, soll sie durch Berkshire-Aktien finanziert werden.
Nachfolge von Berkshire Hathaway
Über seine Nachfolge bei Berkshire Hathaway erklärt Buffett in der Mitteilung: "Wir haben den richtigen CEO, der meine Nachfolge antritt, und auch den richtigen Verwaltungsrat. Beide werden gebraucht. Kurzfristig werden die charakteristischen Merkmale und das Verhalten von Berkshire durch meine großen Berkshire-Beteiligungen unterstützt. Doch schon bald wird Berkshire den Ruf erlangen, den es dann verdient hat. Der Verfall kann bei allen Arten von großen Institutionen eintreten, ob staatlich, philanthropisch oder gewinnorientiert. Aber er ist nicht unvermeidlich. Berkshires Vorteil ist, dass es für die Ewigkeit gebaut wurde."
Bereits seit einigen Jahren steht der Nachfolger für die Investorenlegende fest. Nach dem Tod von Buffett soll Greg Abel in die Fußstapfen des derzeit 93-Jährigen treten. Dem Nachfolger unterstehen bereits alle Nichtversicherungsgeschäfte der Holding. Abel leitet außerdem Berkshire Hathaway Energy als CEO, womit seine neuen Verantwortlichkeiten bei der Übernahme der Buffett-Nachfolge lediglich die Bereiche Versicherungen und die strategische Allokation der umfangreichen Bargeldreserven umfassen werden.
"Nach meinem Tod wird die Verfügung über mein Vermögen ein offenes Buch sein - keine 'phantasievollen' Treuhandgesellschaften oder ausländische Unternehmen, die sich der öffentlichen Kontrolle entziehen, sondern ein einfaches Testament, das im Douglas County Courthouse eingesehen werden kann. An Thanksgiving habe ich viel, wofür ich dankbar sein kann. Und allen meinen Partnern, die Eigentümer von Berkshire sind, wünsche ich das Beste für Sie und Ihre Familien, Gesundheit und Glück", schließt Buffett seine Mitteilung ab.
Redaktion finanzen.net
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