BlackRock & Microsoft unterstützen Catalyst: Bill Gates sammelt über 1 Milliarde US-Dollar für saubere Energie ein
Bill Gates sammelt mehr als 1 Milliarde US-Dollar für das Catalyst-Projekt von Breakthrough Energy ein. Breakthrough Energy ist eine Dachorganisation, die 2015 gegründet wurde und es sich zum Ziel gesetzt hat, Innovationen im Bereich nachhaltiger Energie und anderen Technologien zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen zu beschleunigen.
Werte in diesem Artikel
• Breakthrough Energy soll beim Erreichen der Netto-Null-Emissionen helfen
• Catalyst-Programm will saubere Innovationen schneller in tragfähige kommerzielle Produkte verwandeln
• BlackRock, Microsoft und weitere Unternehmen unterstützen Catalyst
Microsoft-Gründer Bill Gates rief das Catalyst-Programm von Breakthrough Energy ins Leben, um die Kosten kritischer sauberer Technologien zu senken und kreative Finanzierungsstrukturen aufzubauen. "Wir arbeiten mit Partnern aus dem öffentlichen und privaten Sektor zusammen, um eine Plattform für die schnelle Kommerzialisierung neuer Technologien bereitzustellen. Durch einen kreativen Mischfinanzierungsansatz wird Catalyst gezielt in Projekte für saubere Technologien investieren, um den Preis neuer sauberer Produkte deutlich zu senken, ihre Verfügbarkeit auf dem Markt zu erhöhen und zu demonstrieren, wie die Infrastruktur der Dekarbonisierung in großem Maßstab finanziert werden kann", erklärt Breakthrough Energy auf der eigenen Website. Dabei soll sich Catalyst zunächst auf vier Schlüssellösungen für die Dekarbonisierung fokussieren: CO2-Absonderung aus der Luft, grüner Wasserstoff, Langzeitbatteriespeicher und nachhaltiger Flugkraftstoff.
Katalysator für saubere Innovationen
Laut Breakthrough Energy haben diese sauberen Innovationen ihr Potenzial im kleinen Maßstab bereits bewiesen, die Zeitpläne für die kommerzielle Umsetzung seien derzeit jedoch noch viel zu lang. In diesem kritischen Moment könne ein Kapitalzufluss sie viel schneller in tragfähige kommerzielle Produkte verwandeln. Diesen Prozess will Catalyst ankurbeln. "Wir werden eine Mischfinanzierungsfazilität nutzen, um die großen Kapitalinvestitionen zu tätigen, die erforderlich sind, um die Kosten dieser neuen Technologien zu senken, und Unternehmen dabei zu unterstützen, Vereinbarungen mit Lieferanten auszuhandeln, indem wir alle verbleibenden zusätzlichen Kosten im Zusammenhang mit dem sauberen Produkt abkaufen. (Wir nennen dies die Grüne Prämie)", so Breakthrough Energy. Das Unternehmen erhofft sich von diesen Investitionen in frühe kommerzielle Projekte, "dass Technologien so weit reifen, dass private Märkte und die öffentliche Politik sie skalieren."
Modell für die öffentlich-private Zusammenarbeit
"Das Modell hier ist das, was mit Wind und Sonne und Lithium-Ionen passiert ist", zitiert Bloomberg Bill Gates. "Diese Produkte hatten im Vergleich zu herkömmlichen Techniken sehr hohe Preise, und glücklicherweise finanzierten Deutschland und Japan und andere Käufer die Aufstockung, und jetzt entsprechen diese Produkte den normalen Kundeninvestitionskennzahlen." Ein Unterschied sei nun aber die Geschwindigkeit, da die Regierungen, die 2015 das Pariser Klimaabkommen unterzeichneten, bereits bis zur Mitte des Jahrhunderts die Netto-Null erreichen wollen. Gates habe die Kosten für das Erreichen der Netto-Null-Emissionen laut Bloomberg auf 50 Billionen US-Dollar geschätzt. Mit seinem Programm wolle er ein Modell für die öffentlich-private Zusammenarbeit zur Bekämpfung der Bedrohung durch den Klimawandel schaffen.
Catalyst sammelt Geld von Philanthropen, Regierungen und Unternehmen
Im August habe Catalyst zugestimmt, 1,5 Milliarden US-Dollar im Gegenzug für weitere Milliarden zur Unterstützung aufzubringen, berichtet Bloomberg. Bereits im Juni kündigten EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Bill Gates eine Partnerschaft zwischen der Europäischen Kommission und Breakthrough Energy Catalyst an. Die anlässlich des sechsten "Mission Innovation"-Ministertreffens vorgestellte neue Partnerschaft zielt darauf ab, zwischen 2022 und 2026 neue Investitionen in Höhe von bis zu einer Milliarde US-Dollar zu mobilisieren.
Auch von Unternehmensseite erhält das Projekt Unterstützung. Gates stellte BlackRock-CEO Larry Fink vor, welcher wiederum sagte er habe einige "sehr ernsthafte Gespräche" geführt, um andere CEOs davon zu überzeugen, Catalyst zu unterstützen. BlackRock gewährt von seiner gemeinnützigen Stiftung einen Zuschuss von 100 Millionen US-Dollar über einen Zeitraum von fünf Jahren, der Stahlkonzern ArcelorMittal tätigt eine Eigenkapitalinvestition von 100 Millionen US-Dollar für denselben Zeitraum und auch American Airlines steuert 100 Millionen US-Dollar bei. Weitere Geldgeber sind Microsoft, General Motors, Bank of America und Boston Consulting Group - sie stellen eine Mischung aus Eigenkapital und sogenannten Offtakes oder Kaufverträgen bereit.
"Der Weg für Sonne und Wind, das war ein 30-jähriger Weg, um ihn mit Kohlenwasserstoffen wettbewerbsfähig zu machen", zitiert Bloomberg BlackRock-CEO Larry Fink. Doch nun habe man keine 30 Jahre mehr - man habe nicht einmal zehn Jahre. "Wir machen das nicht, um Geld zu verdienen", so Fink in einem Interview zusammen mit Gates bei Bloomberg Television. "Wir tun dies, um diese Ideen zu säen, um Ideen schnell zu beschleunigen."
2022 Start für Finanzierung von Projekten
Während Catalyst neue Mittel und Zusagen erhält, dürfen laut Bloomberg auch bereits potenzielle Projekte Anfragen stellen, worauf möglicherweise bis Ende des Jahres eine genauere und technische Ausschreibung folgen könnte. Im Interview habe Bill Gates auch eine Zeitleiste und einige Parameter festgelegt, wonach Catalyst 2022 mit der Finanzierung von Projekten beginnen werde. Die Förderung decke Frühphasenkosten wie Design und liege bei "vielleicht 10 Prozent" der Gesamtkosten. Geplant sei außerdem, rund 20 Unternehmen als Ankerpartner zu gewinnen und den privaten Kapitalpool auf drei Milliarden US-Dollar aufzustocken. Laut Gates sollten die Entwicklungen bei grünem Wasserstoff und nachhaltigem Kerosin zudem so weit fortschreiten, dass sie in drei bis vier Jahren "zu einem niedrigen Preis" kommen könnten, berichtet Bloomberg.
"Ich wäre sehr enttäuscht, wenn wir auch in weniger als fünf Jahren keine dramatische Reduzierung der grünen Prämie sehen würden", sagte Gates. "Denn das sollte uns zwei Projektrunden ermöglichen, die ersten Projekte und dann das Lernen aus diesen ersten zweieinhalb Jahren und eine zweite Runde, die die Kosten noch weiter senken wird."
Redaktion finanzen.net
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