Börsenkandidat

Coupang - Der Amazon-Killer aus Südkorea?

04.04.18 15:18 Uhr

Coupang - Der Amazon-Killer aus Südkorea? | finanzen.net

Amazon ist einer der weltweit größten Online-Händler. In Südkorea allerdings hat der Branchenprimus noch nicht Fuß gefasst - zu stark ist dort der Konkurrent Coupang. Doch kann der Lokalriese auch global gefährlich für Amazon werden?

Werte in diesem Artikel
Aktien

198,24 EUR 6,70 EUR 3,50%

23,64 EUR 0,17 EUR 0,72%

Coupang ist der größte Online-Händler in Südkorea. Bereits mehr als die Hälfte der 51 Millionen Südkoreaner hat die Mobil-App von Coupang heruntergeladen. Analystenschätzungen zufolge kam das Unternehmen, das vor acht Jahren als Startup begann, so in 2017 auf einen Umsatz von 3 Milliarden Dollar.

Coupangs Erfolgsrezept

Doch warum ist Coupang so erfolgreich? Zum einen hat sich das von Bom Kim gegründete und geführte Unternehmen ein Beispiel an Amazon genommen und setzt auf schnelle Lieferzeiten.

Begünstigt wird dies durch die Bevölkerungskonzentration in Südkorea. Weil fast alle Menschen in einem Stadtgebiet leben, können laut Kim 99,6 Prozent aller Lieferungen innerhalb von 24 Stunden zugestellt werden. "Alle koreanischen e-Commerce-Unternehmen liefern ihre Produkte innerhalb eines Tages oder sogar noch am selben Tag", zitiert der US-Sender "CNBC" Sehwan Choi, Gründer von TechforKorea.

Außerdem tragen hohe Technologie-Investitionen zur Effizienz von Coupang bei. Kim setzt auf die Integration der gesamten Lieferkette. So übernimmt der Konzern auch die Lieferung über die sogenannte "letzte Meile", um nicht auf externe Zusteller angewiesen zu sein.

Zum Erfolgsrezept gehört außerdem ein sehr personalisierter Service. So können die Kunden beispielsweise festlegen, dass die Zusteller aus Rücksicht auf ein Baby in der Wohnung an die Tür klopfen sollen, anstatt zu klingeln. Oder die Kunden können bestimmen, wo ein Paket abgelegt werden soll, falls sie nicht zu Hause sind - etwa hinter der Treppe oder bei einer bestimmten Pflanze.

Achillesferse: Mangelnde Profitabilität

Die hohen Investitionen in die Infrastruktur haben zunächst aber auch einen Nachteil: Coupang ist bisher nicht profitabel und musste etwa im Jahr 2016 einen Verlust in Höhe von 500 Millionen Dollar ausweisen.

Dabei darf man aber nicht vergessen, dass auch Amazon anfänglich über Jahre hinweg rote Zahlen schrieb, weil der Konzern statt auf Gewinn auf Zukunftsinvestitionen setzte. Deshalb ist auch Coupang-CEO Bom Kim nicht besorgt, sondern erklärt: "Wir planen langfristig".

Droht Amazon Gefahr?

Coupang ist eines der größten Unternehmen in Südkorea und gilt unter Marktbeobachtern als heißer Kandidat für einen Börsengang in 2019 oder 2020. Dies könnte ein erster Schritt für eine Expansion in ausländische Märkte sein, immerhin bringt ein Gang aufs Parkett nicht nur frisches Kapital, sondern sorgt auch für einen größeren Bekanntheitsgrad. Allerdings hat der Konzern selbst bisher noch keine IPO-Pläne erwähnt.

Zudem besteht Bom Kim laut "CNBC" darauf, dass er voll und ganz auf den südkoreanischen Markt konzentriert ist. Andererseits räumte er wohl auch ein, dass einige der Trends, die Coupang so erfolgreich machen, - unter anderem eine zunehmende Verstädterung - auch anderswo zu finden sind. Doch auch wenn dem so ist, eine derart starke Bevölkerungskonzentration auf die Städte, wie sie in Südkorea zu finden ist, gibt es in kaum einem anderen Land. Damit würde bei einer Expansion ein wesentliches Element von Coupangs Erfolgsrezept wegfallen.

Ferner spricht auch der enorme Vorsprung von Amazon dagegen, dass die Südkoreaner in absehbarer Zeit dem Weltmarktführer gefährlich werden könnten. Im Vergleich zu Amazon ist Coupang schließlich nur ein Zwerg: So schätzen Analysten, dass Coupang im abgelaufenen Jahr rund 3 Milliarden Dollar umsetzen konnte. Im Vergleich dazu kamen die Amerikaner in 2017 auf Umsätze von 177,9 Milliarden Dollar - und einen Gewinn von 3 Milliarden Dollar. Angesichts dieser Marktmacht dürfte sich Amazon wenig Sorgen machen, von Coupang in globaler Hinsicht vom Thron gestoßen zu werden.

Redaktion finanzen.net

Ausgewählte Hebelprodukte auf Amazon

Mit Knock-outs können spekulative Anleger überproportional an Kursbewegungen partizipieren. Wählen Sie einfach den gewünschten Hebel und wir zeigen Ihnen passende Open-End Produkte auf Amazon

NameHebelKOEmittent
NameHebelKOEmittent
Wer­bung

Bildquellen: Hadrian / Shutterstock.com, Annette Shaff / Shutterstock.com

Nachrichten zu Amazon

Analysen zu Amazon

DatumRatingAnalyst
20.11.2024Amazon OverweightJP Morgan Chase & Co.
01.11.2024Amazon KaufenDZ BANK
01.11.2024Amazon BuyUBS AG
01.11.2024Amazon BuyGoldman Sachs Group Inc.
01.11.2024Amazon OutperformRBC Capital Markets
DatumRatingAnalyst
20.11.2024Amazon OverweightJP Morgan Chase & Co.
01.11.2024Amazon KaufenDZ BANK
01.11.2024Amazon BuyUBS AG
01.11.2024Amazon BuyGoldman Sachs Group Inc.
01.11.2024Amazon OutperformRBC Capital Markets
DatumRatingAnalyst
26.09.2018Amazon HoldMorningstar
30.07.2018Amazon neutralJMP Securities LLC
13.06.2018Amazon HoldMorningstar
02.05.2018Amazon HoldMorningstar
02.02.2018Amazon neutralJMP Securities LLC
DatumRatingAnalyst
11.04.2017Whole Foods Market SellStandpoint Research
23.03.2017Whole Foods Market SellUBS AG
14.08.2015Whole Foods Market SellPivotal Research Group
04.02.2009Amazon.com sellStanford Financial Group, Inc.
26.11.2008Amazon.com ErsteinschätzungStanford Financial Group, Inc.

Um die Übersicht zu verbessern, haben Sie die Möglichkeit, die Analysen für Amazon nach folgenden Kriterien zu filtern.

Alle: Alle Empfehlungen

Buy: Kaufempfehlungen wie z.B. "kaufen" oder "buy"
Hold: Halten-Empfehlungen wie z.B. "halten" oder "neutral"
Sell: Verkaufsempfehlungn wie z.B. "verkaufen" oder "reduce"