Blockbuster-Potenzial

Bayer-Aktie letztlich etwas schwächer: Bayer sieht hohes Umsatzpotenzial für Krebsmittel Nubeqa

18.02.22 17:54 Uhr

Bayer-Aktie letztlich etwas schwächer: Bayer sieht hohes Umsatzpotenzial für Krebsmittel Nubeqa | finanzen.net

Bayer rechnet für sein Krebsmittel Nubeqa nach dem jüngsten Studienerfolg bei fortgeschrittenem Prostatakrebs nun mit einem Spitzenumsatz von mehr als 3 Milliarden Euro.

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Schon bislang hatte Nubeqa aus Sicht von Bayer Blockbuster-Potenzial, damit ist die Aussicht eines Jahresumsatzes von mindestens 1 Milliarde Euro verbunden.

Aktuell ist das Medikament zur Behandlung des nichtmetastasierten kastrationsresistenten Prostatakarzinoms in verschiedenen Märkten zugelassen, darunter EU und USA. Eine Studie mit 1.300 Männern, die unter metastasiertem hormonsensitiven Prostatakrebs leiden, ergab kürzlich, dass Nubeqa in Kombination mit einer Chemotherapie und einer Hormontherapie ihr Sterberisiko im Vergleich zur alleinigen Standardtherapie um ein Drittel verringert.

Details dieser Studie stellte Bayer jetzt auf dem Jahreskongress der American Society of Clinical Oncology vor. Das Mittel gilt angesichts auslaufender Patente bei Bayer als ein Hoffnungsträger. 2021 dürfte Nubeqa es bereits in die Liste der 15 umsatzstärksten Medikamente geschafft haben, für die Bayer die Einnahmen einzeln ausweist.

Prostatakrebs ist weltweit die zweithäufigste Krebsart bei Männern. 2020 wurde er Schätzungen zufolge bei etwa 1,4 Millionen Männern diagnostiziert. In der metastasierten Form ist er durchweg tödlich.

Deutlich höhere Prognosen von Bayer für das Prostatakrebsmittel Nubeqa kamen am Freitag bei Anlegern zeitweise gut an. Der Kurs der Bayer-Aktie legte im XETRA-Handel im Hoch bis auf 55,74 Euro zu. Zum Handelsschluss drehte der Wind jedoch und das Bayer-Papier letztlich 0,15 Prozent auf 54,00 Euro.

Durch den Sprung über die Marke von 55 Euro schaffte es die Aktie auf ihr höchstes Niveau seit Mai 2021. Damit konnte eine Kurslücke geschlossen werden, die im Sommer wegen eines erneuten Rückschlags im US-Unkrautvernichter-Rechtsstreit entstanden war. In der Folge waren die Aktien in einen Abwärtstrend geraten, der im Dezember knapp unter der 44-Euro-Marke seinen Tiefpunkt fand.

Zuletzt wurden die Nachrichten besser. So setzt Bayer seit einer Weile auf eine Entscheidung des obersten US-Gerichts in Sachen Glyphosat. Ob der entsprechende Fall zu Verhandlung angenommen wird, ist aber noch offen.

Ermutigende Nachrichten gab es nun aber zur Medikamenten-Pipeline. Statt ursprünglich mehr als einer Milliarde Euro geht Bayer bei dem Krebsmedikament Nubeqa nun von einem Spitzenumsatz von mehr als drei Milliarden Euro aus. Händler zogen ein positives Fazit. Laut einem Börsianer handelt es sich gemeinsam mit dem Nierenmedikament Kerendia um den wichtigsten Hoffnungsträger von Bayer.

Analyst Richard Vosser von der Bank JPMorgan sah diese Daten als erfreulich an. Er rechnet mit steigenden Marktschätzungen. Die Ergebnisse stärkten das Vertrauen der Anleger, dass der in einigen Jahren auslaufende Patentschutz für den Gerinnungshemmer Xarelto kompensiert werden kann. Dem Kassenschlager droht dann heftige Konkurrenz durch Generika-Anbieter.

Im historisch Vergleich bewegen sich die Bayer-Aktien schon lange auf niedrigem Niveau. 2015 wurden in der Spitze mehr als 146 Euro für die Aktien gezahlt, bevor das Glyphosat-Desaster mit der Übernahme des Glyphosat-Herstellers Monsanto etwas später seinen Lauf nahm. Kurz nach dem Abschluss der Übernahme gab es im Sommer 2018 eine erste Niederlage in einem Glyphosat-Prozess, zehntausende Klagen folgten, Milliardenkosten kamen auf Bayer zu. All das zog den Kurs immer weiter nach unten.

FRANKFURT (Dow Jones/dpa-AFX)

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