BIP gestiegen

Deutschland: Konjunktur erholt sich von Corona-Absturz im Frühjahr

30.10.20 13:21 Uhr

Deutschland: Konjunktur erholt sich von Corona-Absturz im Frühjahr | finanzen.net

Die deutsche Wirtschaft ist nach dem coronabedingten Absturz im Frühjahr auf Erholungskurs.

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg im dritten Quartal gegenüber dem Vorquartal kräftig um 8,2 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden anhand vorläufiger Daten mitteilte. Im Vergleich zum vierten Quartal 2019, dem Vierteljahr vor der globalen Corona-Krise, lag das BIP jedoch um 4,2 Prozent niedriger.

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Bundesregierung rechnet 2020 mit BIP-Rückgang von 5,5 Prozent

Die Bundesregierung rechnet für dieses Jahr mit einem etwas weniger starken Wirtschaftseinbruch als zunächst erwartet. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) geht laut der Herbstprojektion 2020 um 5,5 Prozent zurück, sagte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) in Berlin. Dabei seien die Beschlüsse der Ministerpräsidentenkonferenz berücksichtigt. Anfang September hatte die Regierung noch ein Minus von 5,8 Prozent vorhergesagt. Unverändert wird für 2021 ein Plus von 4,4 Prozent erwartet.

Das Vorkrisenniveau soll erst 2022 wieder erreicht werden. "Diese Erholung steht unter dem Vorbehalt des weiteren Pandemiegeschehens", sagte Altmaier.

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Die Erholung sei schneller verlaufen als viele erwartet hätten, sagte Altmaier. Die Heilungskräfte der deutschen Wirtschaft hätten sich deutlich durchgesetzt. Im ersten Quartal 2020 hatte es noch einen leichten und im zweiten Quartal einen kräftigen Rückgang von 9,8 Prozent gegeben.

In ihrer Frühjahrsprojektion hatte die Bundesregierung noch mit einem BIP-Rückgang um 6,3 Prozent und einer etwas stärkeren Erholung für 2021 von 5,2 Prozent gerechnet.

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Altmaier bezeichnete die Beschlüsse der Ministerpräsidenten zur Eindämmung der Corona-Pandemie als "richtig und notwendig". Ein flächendeckender Lockdown für das Land sei dabei vermieden werden. Es sei gelungen, "die Wirtschaft von weitgehenden Einschränkungen auszunehmen". Das neue Hilfspaket von 10 Milliarden Euro für von den Beschränkungen betroffene Wirtschaftsbereiche bezeichnete der Minister als ein Zeichen der Solidarität.

(dpa-AFX / Dow Jones)

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