Cathie Woods ARK Invest: Diesen Innovationen traut die Investorin 40 Prozent Wertsteigerung im Jahr zu
In den "Big Ideas" veröffentlicht die Investmentgesellschaft ARK Invest alljährlich ihre Einschätzung der Zukunftstechnologien mit dem größten Potenzial. In diesem Jahr haben es fünf Innovationen auf die Liste des Unternehmens geschafft.
Werte in diesem Artikel
• Big Ideas-Report veröffentlicht
• 14 Technologien auf fünf Plattformen mit 40 Prozent Wertsteigerungspotenzial
• disruptive Technologie im Blick
Disruptive Technologien gehören zu den bevorzugten Investments von ARK-Chefin Cathie Wood. Alljährlich nimmt ihr Unternehmen im Rahmen des "Big Ideas"-Berichtes bestehende Technologien und Unternehmen mit diesem Fokus unter die Lupe. Das Ziel: Investments zu finden, die durch Innovation bestehende Dienstleistungen oder Produkte ersetzen und aus dem Markt drängen.
14 Technologien auf fünf Plattformen mit den besten Wachstumsaussichten
Die Experten von ARK Invest haben im Rahmen ihres Berichts 14 unterschiedliche Technologien ermitteltet, denen sie das größte Wachstumspotenzial einräumen. Diese Technologien werden nach Ansicht von ARK "steile Kostenrückgänge mit sich bringen, mehrere Sektoren betreffen und als Startrampen für mehr Innovation dienen".
Die 14 Technologien lassen sich dem Bericht zufolge in fünf übergreifende Anlagethemen einsortieren. Diese Innovationsplattformen dürften "beispiellose Wachstumspfade schaffen", zeigen sich die Experten überzeugt. Der Marktwert dieser disruptiven Innovationsplattformen könnte um 40 Prozent jährlich auf bis zu 200 Billionen US-Dollar im Jahr 2030 ansteigen. Zu diesem Zeitpunkt dürften sie dann den größten Teil der globalen Aktienmarktkapitalisierung ausmachen, so das Team von ARK optimistisch.
Die fünf besten Innovationsplattformen
Die für das technologische Zeitalter prägendsten Innovations-Plattformen sind ARK Invest zufolge: Öffentliche Blockchains, Künstliche Intelligenz, Robotik, Energiespeicherung und Multi-Omic-Sequenzierung digitalisierter biologischer Daten.
Öffentlichen Blockchains trauen Cathie Wood und ihr Team zu, das "Finanzökosystem wahrscheinlich neu zu konfigurieren" und den Aufstieg von Kryptowährungen und Smart Contracts zu begünstigen. Technologien auf diesen Plattformen erhöhen die Transparenz, verringern den Einfluss von Kapital- und aufsichtsrechtlichen Kontrollen und sorgen bei Vertragsausführungen für deutliche Kostensenkungen, zeigt sich ARK Invest überzeugt. Digital Wallets würden an Relevanz zunehmen, Verbraucher würden sich an die neue Finanzinfrastruktur anpassen. Selbst Unternehmensstrukturen könnten dann in Frage gestellt werden.
Künstliche Intelligenz ist für ARK ebenfalls ein potenzieller disruptiver Industriezweig. Computersysteme und Software, die sich mit Daten weiterentwickeln, könnten Probleme lösen, Wissensarbeit automatisieren und beschleunigen, schreiben die Experten. Zudem könnten diese Systeme die Technolgieintegration in nahezu jedem Sektor beschleunigen. "Die Adaption neuronaler Netze dürfte sich als folgenreicher erweisen als die Einführung des Internets und einen Wert von 10 Billionen Dollar schaffen", heißt es im "Big Ideas" Report der Investmentgesellschaft. "Die Einführung künstlicher Intelligenz sollte jeden Sektor verändern, jedes Unternehmen beeinflussen und jede Innovationsplattform katalysieren."
Auch Robotik, ein Bereich, der durch den Katalysator Künstliche Intelligenz weiter an Relevanz und Wert gewinnen dürfte, gehört zu den von ARK Invest ausgemachten fünf Zukunftstechnologien. Adaptive Roboter, die Seite an Seite mit Menschen arbeiten, könnten die Infrastruktur und die Art und Weise, wie Produkte hergestellt werden, nachhaltig verändern, glauben die Experten. Von 3-D-Druck erwartet das ARK-Team einen Beitrag zur Digitalisierung der Fertigung, zudem soll das Segment nicht nur die Performance und Präzision von Endprodukten steigern, sondern auch die Resilienz von Lieferketten erhöhen. Zudem könnten mit Hilfe von Robotik die Kosten für Hyperschallreisen deutlich gesenkt werden, nennen die ARK-Experten ein weiteres Anwendungsbeispiel.
Cathie Wood, als weiterhin treuer Tesla-Fan, misst auch der Technologieplattform Energiespeicherung großes Wertsteigerungspotenzial zu. Dabei erhofft sich ihr Team insbesondere positive Auswirkungen auf Mikromobilität und Flugsysteme - einschließlich fliegender Taxis, ect. Schlussendlich könnten Zeiten, in denen Menschen eigene Fahrzeuge besaßen, der Vergangenheit angehören, heißt es in dem ARK-Bericht weiter. Bedingt wird dies der Studie zufolge durch sinkende Kosten im Bereich Advanced Battery Technology.
Als fünften großen Technologiebereich mit disruptivem Potenzial hat ARK Multi-Omic-Sequenzierung digitalisierter biologischer Daten ausgemacht. Dieser Bereich biete Forschern, therapeutischen Organisationen und Gesundheitsplattformen einen beispiellosen Zugang zu DNA, RNA, Proteinen und digitalen Gesundheitsdaten. Dabei sei damit zu rechnen, dass durch Bluttests für alle Krebsarten die Behandlung von Krebs sich verändern dürfte. Daten, die auf diesem Weg gewonnen werden, dürften in neuartige Präzisionstherapien fließen, die Techniken der genetischen Manipulation verwenden, so die Hoffnung des Wood-Teams.
Die fünf Technologieplattformen sollen dabei voneinander profitieren. Künstliche Intelligenz soll in allen Bereiche eine Rolle spielen, Energiespeicher und Robotics überlappen sich ebenfalls teilweise und dürften ein großes Wertsteigerungspotenzial haben, prognostizieren die Forscher. "Allein Durchbrüche im Zusammenhang mit Energiespeicherung und Robotik könnten bis 2030 30 % zum realen BIP beitragen", schreiben sie, "und KI könnte beide Beiträge in den Schatten stellen."
ARK verfolgt weiter ungewöhnlichen Ansatz
Mit dem Fokus auf disruptive Technologien und der Hoffnung, dass diese künftig Marktreife erreichen und damit bestehende Marktplayer nicht nur aus dem Markt drängen, sondern ganze Geschäftsfelder prägen und neu aufstellen werden, unterscheidet sich Cathie Wood von dem Investmentansatz vieler anderer Investoren.
Entsprechend technologisch fokussiert ist ihr Anlageportfolio, häufig investiert Wood in Unternehmen, die in mehreren disruptiven Industriezweigen unterwegs sind und hält deshalb auch trotz eines schwachen Aktienjahrs 2022 an ihrer Lieblingsaktie Tesla fest. Der Elektroautobauer ist nicht nur im EV-Segment aktiv, sondern beschäftigt sich auch mit Robotik, künstlicher Intelligenz und Energiespeicherung - allesamt Technologieplattformen, bei denen Wood auf ein enormes Wertsteigerungspotenzial setzt.
Redaktion finanzen.net
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