Schlechte Bremsen, zu laut, undicht und Probleme beim Handling: Tesla Files offenbare grundlegende Designfehler des Cybertrucks
Seit der medienwirksamen Vorstellung des Tesla Cybertrucks durch Elon Musk 2019 warten Fans sehnsüchtig auf die finale Produktion des E-Pickups. Immer wieder wurden sie vertröstet, die Tesla Files könnten nun zeigen, warum die serienmäßige Fertigung des Cybertrucks immer wieder hinausgezögert wird. Offenbar gibt es noch immer schwerwiegende Designfehler beim Prototypen.
Werte in diesem Artikel
• Tesla Files umfassen tausende interner Tesla-Dokumente
• Auf Januar 2022 datierter Report offenbart zahlreiche Unzulänglichkeiten des Cybertruck-Prototypen
• Experten überrascht angesichts der mangelhaften Basics beim Fahrzeugdesign
Der E-Autobauer Tesla hat viele Eisen im Feuer: Das vollständig autonome Fahren, der Tesla Semi oder auch ein humanoider Roboter wurden bereits in der Vergangenheit angekündigt, aber auf kein Produkt dürften Fans so sehr warten wie den Cybertruck, welcher im November 2019 erstmals von Tesla-Chef Elon Musk groß angekündigt wurde.
Dabei gab es schon bei der Vorstellung des futuristisch aussehenden E-Pickups Pannen. So brach das als "unzerbrechlich" beworbene Sicherheitsglas der Cybertruck-Scheiben bei der Demonstration durch Musk nicht einmal, sondern gleich zweimal, was der Tausendsassa mit dem Kommentar "Es gibt noch Raum für Verbesserungen" weglächelte.
Tesla Files offenbaren zahlreiche Designfehler des Cybertrucks
Wie die im Mai dem Handelsblatt zugespielten Tesla Files zeigen, scheint die Panne im Rahmen der Cybertruck-Vorstellung jedoch durchaus keine Ausnahme gewesen zu sein. Die Tesla Files umfassen tausende interner Dokumente des Elektroautobauers. Darunter ist auch ein Bericht, der auf den 25. Januar 2022 datiert ist und der Alpha-Version des Cybertrucks ein ernüchterndes Zeugnis ausstellt, wie WIRED nach Sichtung des Reports berichtet. Kurz gesagt sei der Cybertruck noch zu laut, es gäbe Schwierigkeiten beim Handling, der Federung und den Bremsen und völlig dicht sei er auch nicht.
Dabei handele es sich bei vielen der noch beobachteten Mängel laut eines von WIRED zitierten Auto-Ingenieurs, der anonym bleiben will, jedoch um überraschend viele grundlegende Designfehler des Prototypen: "Meine erste Reaktion war, dass ich erstaunt war. Dies sind klassische mechanische Herausforderungen beim Auto-Engineering, die man mit so ziemlich jedem Fahrzeug hat. Ich bin völlig überrascht, dass es hier schon bei den Basics so viele Schwierigkeiten gibt."
Bremsleistung nur mangelhaft
Einer der gravierendsten Mängel des Fahrzeugprototypen scheint die Bremsleistung des Alpha-Cybertrucks zu sein. Wie aus dem Report hervorgeht, sei hier lediglich eine mangelhafte Leistung gezeigt worden, wobei zu den Problemen ein "übermäßiger Pedalweg", "inkonsistente Stopps", "übermäßige Neigung beim Reibungsbremsen" zählten sowie Bremsprobleme beim Abbiegen aufgetreten seien, wie WIRED aus dem Bericht zitiert.
Diese Mängel bei der Bremsung hält Aston Martin Lagonda-CEO Andy Palmer laut dem Magazin für besonders gravierend, da dies normalerweise das erste sei, an dem die Ingenieure arbeiteten: "Die Bremsleistung scheint ernst zu sein. Ich bin überrascht, dass man hier nicht schon weiter ist."
Mängel bei der Karosserie
Weitere Herausforderungen sieht Palmer bei der Karosserie des Cybertrucks. Hier hatte der Bericht offengelegt, dass die Torsionssteifigkeit des Fahrzeugs nicht den Zielen entsprochen habe. Die Torsionssteifigkeit ist eine wichtige Größe, die den Widerstand (in diesem Fall der Karosserie) gegen Verformung widerspiegelt. Ist der Wert zu gering, hält das Fahrzeug Verwindungen nur schlecht stand, ist der Wert jedoch zu groß, lässt sich das Auto nur sehr schwer wenden: "Das Überraschende daran ist, dass es wirklich schwer zu beheben ist. Es ist grundlegend. In der Entwicklung kann es ziemlich genau simuliert werden." Und weiter "Es ist auch ein großes Problem, denn die Behebung erhöht das Gewicht und beeinträchtigt das Design des Fahrzeugs."
Fahrzeug nicht ausreichend versiegelt
Des Weiteren heißt es in dem Bericht, dass das getestete Alpha-Fahrzeug nicht an allen nötigen Stellen ausreichend nach außen versiegelt sei. Die Versiegelung des Innenraums ist jedoch nicht nur zum Abhalten der Umwelteinflüsse wie beispielsweise Regen unerlässlich, auch der Geräuschpegel innerhalb des Fahrzeugs wird hierdurch beeinflusst. Bei nicht ausreichender Versiegelung ist es demensprechend laut im Innenraum. So wurden in dem Report 21 potenzielle Stellen in der Fahrzeughülle ausgemacht, wo Lärm durchdringen kann.
Schwieriges Handling
Auch bei der Handhabung des Fahrens habe der Alpha-Prototyp Unzulänglichkeiten aufgewiesen. Hier sei es unter anderem beim Fahren bei mittlerer Geschwindigkeit zu "Unruhe", "strukturellem Schütteln" und "übermäßiger Abruptheit" gekommen. Auch bei der Lenkung sei eine Nachjustierung noch angebracht.
Insgesamt geht der Bericht nur auf strukturelle Mängel des Tesla-Cybertrucks ein. Etwaige Herausforderungen mit der Software oder auch der Leistungsfähigkeit der Batterien oder des Elektro-Motors wurden dementsprechend nicht behandelt.
Dennoch sollte nicht außer Acht gelassen werden, dass der Bericht bereits auf Januar 2022 datiert ist, Tesla hatte dementsprechend bereits Zeit viele der Mängel anzugehen. Dass die aufgetretenen Fehler nämlich behoben werden können, davon ist der namenlose von WIRED interviewte Autoingenieur überzeugt. Dies gehe letztlich nur ins Geld, doch fehlende finanzielle Reserven gehören nicht zu Teslas Problemen. Dennoch dürften sich Tesla-Fans weiterhin gedulden müssen, bis die ersten funktionsfähigen Cybertrucks tatsächlich vom Band rollen. Zuletzt wurde die Produktion auf das Jahr 2024 verschoben.
Redaktion finanzen.net
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