Bei Analysten

Buffett-Beteiligung BYD ist beliebter als Tesla

25.04.18 11:03 Uhr

Buffett-Beteiligung BYD ist beliebter als Tesla | finanzen.net

Eigentlich ist der US-Konzern Tesla der Star unter den Elektroautobauern - zumindest bei vielen Anlegern. Analysten haben dagegen offenbar einen ganz anderen Branchenfavoriten: den chinesischen Konzern BYD.

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Die Elektroautobauer Tesla und BYD haben einiges gemeinsam. So sind beispielsweise die Aktien beider Konzerne in diesem Jahr unter die Räder gekommen: Während die Tesla-Aktie seit Jahresbeginn rund 9 Prozent verloren hat, ging es für die Papiere von BYD etwa 17 Prozent nach unten. Auch die Geschäfte laufen bei beiden nicht völlig rund: Während Tesla bei der Produktion des Model 3 seinen selbstgesteckten Zielen bisher mit großem Abstand hinterherhinkt, warnte BYD im vergangenen Monat davor, dass der Quartalsgewinn durch die Kürzung von staatlichen Subventionen um bis zu 90 Prozent einbrechen könnte. Konkrete Geschäftsahlen zum ersten Quartal sind beide Konzerne noch schuldig - diese werden jedoch in den kommenden Wochen erwartet.

Doch trotz dieser Gemeinsamkeiten gibt es einen wichtigen Unterschied: BYD ist bei weitem beliebter - zumindest bei den Analysten. Denn während Tesla meist zwar die Anleger um den Finger wickeln kann, dafür jedoch regelmäßig von den Experten bekannter Geldhäuser zerrissen wird, sind die Analysten für den Konkurrenten aus China deutlich positiver eingestellt.

Bei BYD überwiegen die Kaufempfehlungen

Laut "Bloomberg" gibt es momentan 27 Analysten, die sich mit der Bewertung von BYD befassen. 18 von ihnen - also zwei Drittel - empfehlen die BYD-Aktie laut dem Nachrichtenportal zum Kauf. Damit sind mittlerweile mehr Experten positiv für den chinesischen Konzern eingestellt als noch Ende 2017. Damals habe es nur 15 Kaufempfehlungen gegeben. Auf einer eigens entwickelten Skala von "Bloomberg", die den "Empfehlungs-Konsens" misst, kommt BYD damit auf 3,96 von fünf möglichen Punkten. Der große US-Konkurrent Tesla schafft es nur auf 3,13 Punkte.

Wie viele Analysten aus ihrem Datenbestand für Tesla bullish eingestellt sind, verrät "Bloomberg" nicht. In der Datenbank von finanzen.net überwiegen jedoch die Expertenstimmen, die die Tesla-Aktie zum Verkauf empfehlen, bei weitem.

Analysten trauen BYD trotz härterem Wettbewerb einiges zu

Trotz Sorgen um wegfallende Subventionen und einen stärkeren Wettbewerb bei den Elektroautos sehen die Analysten bei BYD offenbar langfristig gute Wachstumsaussichten. Analyst Kelvin Lau von Daiwa Securities erwartet laut "Bloomberg" beispielsweise eine Erholung in der zweiten Jahreshälfte und geht davon aus, dass sich die neuen BYD-Modelle auch wieder für höhere Subventionen der Regierung qualifizieren werden. Diese hatte nämlich ihr Subventions-Programm umgestellt und den chinesischen Automarkt für ausländische Hersteller von Elektro- und Hybridfahrzeugen geöffnet, um den Wettbewerb zu fördern. Da in China jedoch weiterhin mehr E-Autos auf den Straßen fahren sollen, werden nun Elektroautos mit einer besonders hohen Reichweite stärker finanziell unterstützt - und genau die hat BYD in der Pipeline. Für das Gesamtjahr erwarten die Analysten für BYD daher laut "Bloomberg" bei den Verkäufen im Schnitt einen Zuwachs von 24 Prozent und ein um 32 Prozent höheres EPS.

Auch Warren Buffett bevorzugt BYD über Tesla

Doch nicht nur bei den Analysten hat BYD gegenüber Tesla einen Stein im Brett - sondern auch bei Starinvestor Warren Buffett. Er hält über eine Tochtergesellschaft von Berkshire Hathaway seit 2008 einen 10-Prozent-Anteil an BYD. Über einen möglichen Einstieg auch bei Tesla hat sich das Orakel von Omaha nie geäußert, jedoch gibt es einige Gründe, die dagegen sprechen. So ist die Aktie von Tesla beispielsweise an der Börse momentan gewiss nicht unterbewertet, was allerdings ein wichtiges Kaufkriterium für den Value Investor wäre. Zudem ist der Konzern von Elon Musk wohl auch schlicht noch zu jung, um als Investition für Buffett in Frage zu kommen. Denn der setzt auf nachhaltige Wachstums- und Gewinnentwicklung und Verlässlichkeit. Zwei Faktoren, die der erst 2013 gegründete Tesla-Konzern bislang nicht vorweisen kann.

Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: Philip Lange / Shutterstock.com, JOHANNES EISELE/AFP/Getty Images

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