Baerbock zurückhaltend zu Trumps G7-Einladung an Russland
MÜNCHEN (dpa-AFX) - Außenministerin Annalena Baerbock hat sich zurückhaltend zum Vorstoß von US-Präsident Donald Trump geäußert, Russlands wieder in die Runde der führenden westlichen Wirtschaftsnationen (G7) aufzunehmen. "Wir haben als G7-Partner in den letzten drei Jahren nach dieser brutalen russischen Vollinvasion immer wieder deutlich gemacht: Mit diesem Russland, mit Putins Russland, kann es keine normale Zusammenarbeit geben", sagte die Grünen-Politikerin am Rande der Münchner Sicherheitspolitik mit Blick auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine.
Baerbock fügte allerdings auch hinzu: "Wenn wir alle wieder auf den Weg des Friedens kommen und diese Aggressionspolitik sich ändert, dann würde das natürlich auch bedeuten, dass wir die Zusammenarbeit an unterschiedlichsten Stellen wieder aufnehmen können."
Baerbock: Jetzt erste Friedensschritte gehen
Vor dem Hintergrund des jüngsten Telefonats von Trump mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin über mögliche Friedensgespräche zur Ukraine ergänzte die Ministerin: "Wenn es jetzt einen Weg zu Frieden gibt, dann wird die ganze Welt und vor allen Dingen Europa erleichtert aufatmen." Deswegen sei es für die Europäer, aber auch die G7-Staaten, so wichtig "dass die ersten Friedensschritte jetzt auch gegangen werden können". Es müsse dabei deutlich sein: "Der Druck auf dieses Russland, was diesen Krieg ohne Grund vom Zaun gebrochen hat, der muss weiterhin aufrechterhalten werden."
Trump hatte sich für eine Rückkehr Russlands in die Runde der führenden westlichen Wirtschaftsnationen (G7) ausgesprochen. "Ich würde sie gerne wieder dabeihaben", sagte er in Washington. Der Rauswurf sei ein "Fehler" gewesen. Russland war von 1998 an Mitglied der Gruppe von Industrienationen, die in der Zeit G8 hieß. Nach der Annexion der Krim 2014 wurde Russland ausgeschlossen und die Gruppe hieß wieder G7. Mit dabei sind neben Deutschland die USA, Frankreich, Großbritannien, Italien, Kanada sowie Japan./bk/DP/nas