Autopilot im Blick

Lizenzierung von FSD: Tesla verhandelt wohl mit großem Autobauer - Ankündigung aber nicht neu

07.05.24 23:53 Uhr

Chef von NASDAQ-Titel Tesla spricht über Autopilot-Verhandlungen mit großem Autobauer - allerdings nicht zum ersten Mal | finanzen.net

Selbstfahrende Teslas sind ein großes Ziel von Unternehmenschef Elon Musk. Immer wieder hat der ehrgeizige Milliardär versprochen, dass die E-Autos seines Unternehmens bald völlig autonom fahren werden. Momentan ist das jedoch noch Zukunftsmusik - ebenso wie die Lizenzierung von Teslas "Full Self-Driving (FSD)" an andere Autohersteller, über die Musk bereits seit Jahren spricht.

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• Tesla arbeitet an Lizenzierung seines Autopiloten
• Angeblich Verhandlungen mit großem Autobauer
• Seit erster Ankündigung 2021 keine Fortschritte



Bei der Vorlage der Ergebnisse für das erste Quartal 2024 verkündete Tesla-Chef Elon Musk laut dpa-AFX unter anderem, dass Tesla sich in Gesprächen mit einem großen Autokonzern über eine Lizenz für seine Selbstfahr-Technologie befinde. Die Software mit dem Namen "Full Self-Driving" befindet sich aktuell in Version 12 und ist auch weiterhin nur ein Assistenzsystem, bei dem der Fahrer jederzeit bereit sein muss, die Kontrolle zu übernehmen. Daher bekam die Software kürzlich auch den Namenszusatz "überwacht". Experten sind laut der Nachrichtenagentur ohnehin skeptisch, ob autonomes Fahren wie von Tesla vorgesehen nur mittels Kameras in absehbarer Zukunft möglich sei. Tesla-Chef Musk bleibt jedoch bei seiner Strategie. Anhand seiner Ankündigung über Lizenzierungsgespräche mit einem anderen "großen" Autokonzern könnte man davon ausgehen, dass Tesla mittlerweile auch andere Autobauer von seinem Ansatz überzeugen konnte. Das Problem ist nur: Der Konzern um Elon Musk erwähnte solche Verhandlungen schon vor Jahren - und bisher ist dabei nichts herausgekommen.

Tesla spricht schon lange über Verhandlungen für FSD-Lizenzen

"Wir sind sehr offen für die Lizenzierung unserer FSD-Software und -Hardware an andere Automobilhersteller und befinden uns bereits in ersten Gesprächen mit einem großen OEM über den Einsatz des Tesla FSD", sagte Elon Musk laut "InsideEVs" auch schon im Sommer 2023. Um welchen Konzern es sich dabei handeln soll, verriet der Tesla-Chef jedoch auch damals nicht.

Sogar Anfang 2021 war bereits die Rede davon, dass man sich wegen FSD in Verhandlungen mit anderen Autobauern befinde - auch wenn damals noch nicht von einem großen Konzern die Rede war.

Dass bislang jedoch offenbar kein Deal zustande gekommen ist, führte Musk laut "electrek" Anfang 2024 darauf zurück, dass andere Autokonzerne wohl noch skeptisch seien. "Ich denke wirklich, dass viele Automobilhersteller nach FSD-Lizenzen fragen sollten. Und wir haben einige vorsichtige Gespräche geführt, aber ich glaube, sie glauben noch nicht ganz, dass es real ist", zitiert die Nachrichtenseite den Tesla-Chef.

Ob das mittlerweile wirklich anders aussieht, muss sich angesichts der wiederholt gleichen Versicherungen vonseiten Teslas noch zeigen. Laut "electrek" sehe Musk aber gute Chancen, dass ein erster Deal noch in diesem Jahr unterzeichnet werde. Aber selbst dann dürften laut dem Elektroautobauer noch mindestens drei Jahre vergehen, bis das System tatsächlich in das Fahrzeug eines anderen Herstellers integriert wurde.

Welcher Autobauer Interesse an Teslas FSD-Technologie haben könnte

Sollte ein anderer großer Autobauer tatsächlich ernsthaftes Interesse an Teslas FSD-System haben, stellt sich die Frage, um welchen Konzern es sich dabei handeln könnte. Spekuliert wird dabei, dass es einer der Autohersteller sein dürfte, die im vergangenen Jahr auch schon eine Supercharger-Kooperation mit Tesla eingegangen sind. Laut "electrek" sehen viele Internetnutzer dabei Ford als den wahrscheinlichsten Kandidaten an, da der US-Autobauer auch als erstes den Ladenetz-Standard von Tesla übernommen hatte. Zudem hatten Ford und Volkswagen im Herbst 2022 bei Argo Ai, dem gemeinsamen Partner für autonomes Fahren, den Stecker gezogen. Ford könnte sich somit also gezwungen sehen, die Technologie für selbstfahrende Autos bei einem anderen Unternehmen einzukaufen.

Eine öffentliche Absage für die Lizenzierung von FSD hat Tesla indes bereits im vergangenen Jahr von Volvo Car-CEO Jim Rowan erhalten. "Wir haben uns dafür entschieden, dass wir die volle Kontrolle über unsere ADAS [erweiterte Fahrerassistenzsysteme; Anm. d. Red.] haben wollen, bis hin zur vollständigen AD-Software [Software für autonomes Fahren; Anm. d. Red.]", sagte er gegenüber "CNBC". Eine Supercharger-Kooperation mit Tesla war Volvo Car hingegen im vergangenen Jahr eingegangen.

Ob der E-Autobauer um Elon Musk den Erfolg mit seinem Ladestandard nun auch mit seiner Technologie für selbstfahrende Autos wird wiederholen können, bleibt jedoch abzuwarten.

Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: Tesla, JOHANNES EISELE/AFP/Getty Images

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