Dividendensaison voraus: Was ist 2019 bei den DAX-Aktien zu holen?
Kurz vor dem Beginn der Dividendensaison lohnt es sich für Anleger besonders, die geplanten Ausschüttungen der DAX-Konzerne genauer in den Blick zu nehmen. Denn 2019 werden voraussichtlich wieder alle 30 DAX-Werte eine Dividende auszahlen.
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Mit den deutschen Blue-Chips kommen Dividendeninvestoren 2019 voll auf ihre Kosten. Erstmals seit einigen Jahren werden wieder alle 30 DAX-Konzerne eine Gewinnbeteiligung an ihre Anteilseigner ausschütten. Des Weiteren wird dieses Jahr vorrausichtlich auch ein neuer Ausschüttungsrekord aufgestellt.
42 Prozent der Gewinne gehen an die Aktionäre
Für das Geschäftsjahr 2018 möchten die im DAX notierten Unternehmen durchschnittlich rund 42 Prozent ihrer Gewinne an ihre Aktionäre auszahlen. Auch wenn die durchschnittliche Ausschüttungsquote der deutschen Konzerne im internationalen Vergleich relativ konservativ ausfällt, liegt sie deutlich über dem Prozentsatz aus dem zurückliegenden Jahr. Denn für das Geschäftsjahr 2017 schütteten die DAX-30 nur rund 38 Prozent ihrer Gewinne aus.
52 Milliarden starker Dividendenregen
Nicht zuletzt sorgten aber auch die niedrigen Zinskosten dafür, dass die deutschen Konzerne das Geschäftsjahr 2018 mit einem Ausschüttungsrekord beenden können. Denn nach aktuellen Berechnungen werden die 160 Konzerne aus DAX, TecDAX, MDAX und SDAX insgesamt rund 52 Milliarden Euro an ihre Aktionäre ausschütten. Im zurückliegenden Jahr lag die Gesamtausschüttung dieser Firmen noch bei rund 47 Milliarden Euro.
80 Prozent der DAX-Konzerne erhöhen ihre Ausschüttung
Während die Inhaber von Bundesanleihen nicht einmal die Teuerungsrate ausgleichen können, kommen DAX-Dividendeninvestoren dieses Jahr auf Ausschüttungsrenditen von über sechs Prozent. Bei 24 der 30 DAX-Konzerne wird es aller Voraussicht nach sogar zu einer Dividendenerhöhung kommen.
Siemens, Infineon und thyssenkrupp haben schon geliefert
Da die DAX-Konzerne Siemens, Infineon und thyssenkrupp ihre Anteilseigner schon mit einer Dividende zufriedengestellt haben, sollten Investoren nun ihren Blick auf die künftigen Hauptversammlungen und Dividendenstichtage werfen. Und mit der Deutschen Telekom steht schon die nächste DAX-HV vor der Tür. Die Bonner möchten am 28. März eine Dividende von 70 Cent pro Aktie vorschlagen.
Henkel läutet am 8. April die Dividendensaison ein
Über weitere sieben DAX-Hauptversammlungen können sich Investoren im April freuen. Denn mit einer Dividende in Höhe von 1,85 Euro pro Aktie läutet die Henkel AG am 8. April die deutsche Dividendensaison so richtig ein. Mit Ausschüttungen in Höhe von 2,60 Euro bei Covestro, 0,70 Euro bei Beiersdorf, 2,80 Euro bei Bayer, 4,50 Euro bei Continental, 1,25 Euro bei Merck und 9,25 Euro bei Münchner Rück sorgt der April für einen wahren Geldregen. Bei einem aktuellen Aktienkurs von 47,50 Euro bietet hierbei gerade Covestro eine beträchtliche Dividendenrendite in Höhe von 5,47 Prozent. Mit einer geplanten Ausschüttung von 9,25 Euro pro Aktie dürfte es auch dem Münchner Rückversicherer dieses Jahr wieder erneut gelingen, seinen Aktionären die absolut höchste Dividende je Anteilschein auszuzahlen.
Der ausschüttungsreiche Wonnemonat
Mit insgesamt 18 Hauptversammlungsterminen ist der Wonnemonat Mai jedoch wohl der Lieblingsmonat aller Dividendeninvestoren. Eingeleitet wird der "Ausschüttungsmonat" am 2. Mai mit der Hauptversammlung der Linde AG. Der Weltmarktführer im Bereich Industriegase wird eine Dividende in Höhe von voraussichtlich 3,70 Euro vorschlagen. Nur einen Tag darauf werden sich die Aktionäre von BASF und RWE versammeln, um eine Dividende von 3,10 Euro und 0,70 Euro abzusegnen.
Mit einer geplanten Dividende in Höhe von 0,80 Euro pro Aktie wird die Deutsche Lufthansa am 7. Mai zwar nicht für Luftsprünge bei den Anteilseigner sorgen, jedoch ihre Ausschüttung auf dem Vorjahresniveau halten. Mit geplanten Dividenden in Höhe von 9,00 Euro und 2,70 Euro werden einen Tag nach der Hauptversammlung der größten deutschen Airline auch die Allianz-HV und die Deutsche Börse-HV für Zufriedenheit bei den Anlegern sorgen.
Der Mai bringt Dividendenfans voll auf ihre Kosten
Weitere Dividenden in Höhe von 2,60 Euro bei adidas, 1,90 Euro bei HeidelbergCement, 0,30 Euro bei E.ON, 4,80 Euro bei Volkswagen, 1,05 Euro bei der Deutschen Post, 1,50 Euro bei SAP, 4,00 Euro bei BMW, 1,17 Euro bei Fresenius Medical Care, 1,44 Euro bei Vonovia, 0,80 Euro bei Fresenius, 3,25 Euro bei Daimler und 0,11 Euro bei der Deutschen Bank bringen Blue-Chip-Investoren im Wonnemonat voll auf ihre Kosten.
Autobauer locken mit hohen Renditen
Hierbei bieten gerade die deutschen Autobauer sagenhafte Dividendenrenditen. Mit einem gegenwärtigen Aktienkurs von 73,50 Euro bietet die Stammaktie von BMW beispielsweise eine Ausschüttungsrendite von fast 5,5 Prozent. Auch die Anteilsscheine von Daimler bringen es trotz Dividendenkürzung mit einem Aktienkurs von 52,75 Euro noch auf eine Dividendenrendite von 6,16 Prozent.
Nur ein kleiner Trost für die Wirecard-Aktionäre
Der Zahlungsdienstleister und DAX-Neuling Wirecard wird mit seiner Hauptversammlung am 18. Juni die deutsche Dividendensaison abschließen und seine Aktionäre, nach den sehr volatilen Monaten, mit einer Ausschüttung von 0,18 Euro pro Aktie vertrösten.
Eine hohe Dividendenrendite ist kein Qualitätsmerkmal
Eine hohe Dividendenrendite gepaart mit einer hohen Ausschüttungsquote ist jedoch keineswegs Qualitätskriterium für einen soliden Dividendentitel. Investoren, die ihren Fokus auf ausschüttungsstarke Aktien legen möchten, sollten aus diesem Grund auch auf die Unternehmensqualität, das Dividendenwachstum und die Nachhaltigkeit der Ausschüttung achten. Nicht zuletzt sollte auch die Branche und das jeweilige Geschäftsmodell genau geprüft werden. Denn gerade sehr zyklische und konjunkturabhängige Konzerne müssen ihre Ausschüttungen im Fall einer wirtschaftlichen Abschwächung unmittelbar herabsenken oder streichen.
Dividendenkürzungen sind auch im DAX denkbar
Wie das Beispiel des Automobilherstellers Daimler zeigt, sind Dividendenkürzungen auch im DAX nicht unwahrscheinlich. Kurz vor der diesjährigen Bilanzpressekonferenz des Stuttgarter Autobauers vom 6. Februar 2019 rechneten Investoren mit einer Dividende von mindestens 3,65 Euro pro Aktie. Aufgrund des starken Gegenwinds und der anhaltenden Diesel-Diskussion beschloss jedoch der Vorstand sowie der Aufsichtsrat, die Ausschüttung gegenüber dem Vorjahr um 40 Cent pro Anteilschein zu reduzieren. Investoren, die im Vorfeld diese Ankündigung Daimler-Aktien gekauft haben, in dem Glauben, mit den Anteilen eine Dividendenrendite in Höhe von sieben Prozent zu erzielen, wurden somit prompt eines Besseren belehrt.
Pierre Bonnet / finanzen.net
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