Ausblick bekräftigt

METRO mit Umsatz- und operativem Ergebnisrückgang

06.08.15 12:00 Uhr

METRO mit Umsatz- und operativem Ergebnisrückgang | finanzen.net

Der Handelskonzern METRO kämpft seit längerem mit einer schwachen Umsatzentwicklung.

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Nachdem sich das Unternehmen in den vergangenen Jahren vor allem von Geschäftsteilen getrennt hat, will Vorstandsvorsitzender Olaf Koch nun in den Wachstumsmodus schalten. Neben organischen Maßnahmen sollen dabei auch Zukäufe helfen. Das dritte Quartal markiere dabei eine "Zeitenwende", erklärte Koch mit Blick auf die Übernahme des Lebensmittellieferanten Classic Fine Foods (CFF).

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Nach dem Verkauf der Warenhauskette Kaufhof habe METRO genügend finanzielle Freiheit für Zukäufe, sagte Koch auf einer Telefonkonferenz zur Veröffentlichung der Zahlen zum dritten Quartal. Metro hatte Mitte Juni den Verkauf von Kaufhof an die kanadische Hudson's Bay für rund 2,8 Milliarden Euro vereinbart. Die Transaktion soll bis Ende September abgeschlossen werden.

Bei den künftigen Zukäufen solle es sich vor allem um kleinere, ergänzende Zukäufe handeln. Ein solcher ist die Classic Fine Foods, deren Übernahme für 290 Millionen US-Dollar der Konzern am Morgen ankündigte. CFF mit Sitz in Singapur beliefert vorwiegend Premium-Hotels und -Restaurants, Fluggesellschaften, Supermärkte und Delikatessen-Händler in insgesamt 25 überwiegend asiatischen Großstädten mit Premium-Lebensmitteln und Feinkost-Produkten beliefert. Damit erhöht die Metro-Großhandelstochter ihre Präsenz im Großhandel von 26 auf 36 Länder.

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"Das ist eine Nische, die wir in dieser Form noch nicht abdecken", sagte Koch mit Blick auf den eigenen Lieferdienst, den Cash & Carry für seine professionelle Kundschaft anbietet. In Europa ist CFF bislang in London und Paris vertreten - Koch kann sich dabei gut vorstellen, das Konzept auch in anderen europäischen Städten auszurollen. Classic Fine Food kommt aktuell auf einen Jahresumsatz von 219 Millionen Dollar bei einem EBITDA von 18 Millionen. Die entsprechende Marge liegt bei 8 Prozent.

Durch den Kaufhof-Verkauf steigt das Investitionsbudget auf zwei Milliarden Euro in den kommenden Jahren. Neben Akquisitionen hat Metro auch Neueröffnungen und Modernisierungen sowie die Einführung neuer Formate insbesondere bei den zwei großen Vertriebslinien Cash & Carry sowie Media-Saturn im Blick. Intensiviert werden soll die Investmenttätigkeit vor allem in den Wachstumsmärkten.

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Einen solchen Schub hat Metro auch dringend nötig. Zwar zeigt der Trend bei den flächenbereinigten Wachstumszahlen trotz einer Delle im dritten Quartal insgesamt aufwärts, nominal verzeichnet der Handelskonzern jedoch seit einiger Zeit Umsatzrückgänge. Dies war auch im letzten Quartal nicht anders. Die Erlöse sanken um 1,4 Prozent auf knapp 14 Milliarden Euro. Währungs- und portfoliobereinigt lag das Minus bei 0,2 Prozent. Flächenbereinigt betrug der Rückgang 0,4 Prozent. Dies war vor allem der Verschiebung des Ostergeschäfts geschuldet, das in diesem Geschäftsjahr ins zweite Quartal fiel. Zweistellige Wachstumsraten erzielte Metro hingegen in zukunftsträchtigen Feldern wie dem Onlinehandel und dem Belieferungsgeschäft.

Die Elektronikkette Media-Saturn konnte ihre Erlöse als einzige Vertriebslinie um 1,2 Prozent steigern. Allerdings setzte Media-Saturn in Deutschland 2,2 Prozent weniger um - im Vorjahr hatte die Fußballweltmeisterschaft in Brasilien hier den Verkauf von Fernsehern nach oben getrieben.

Das Großhandelsgeschäft sowie die SB-Warenhauskette Real hatten dagegen mit niedrigeren Umsätzen zu kämpfen. Sie nahmen um 1,3 Prozent bzw. um 8,2 Prozent ab. Bei den lebensmittellastigen Vertriebslinien machte sich der Ostereffekt deutlich bemerkbar, ihre Umsätze sanken in Deutschland um 2,3 bzw. 5,3 Prozent. Real litt zudem unter dem Preiskampf im Einzelhandel.

Auch beim Ergebnis kommt Metro nicht recht von der Stelle. In den drei Monaten per Ende Juni sank das bereinigte EBIT des Konzerns auf 209 von 253 Millionen Euro, was nicht so schlecht war, wie von manchem Analysten erwartet. Zudem hatte Metro im Vorjahr von Immobilienerträgen profitiert. Bereinigt um diese sowie Wechselkurseffekte hätte das bereinigte EBIT etwa auf Vorjahreshöhe gelegen.

Nicht mehr in den Konzernzahlen enthalten ist die Warenhaustochter Kaufhof, die als nicht fortgeführtes Geschäft klassifiziert wird. Das Nettoergebnis inklusive Kaufhof stieg auf 115 Millionen Euro, nach einem Verlust von 63 Millionen Euro im Vorjahr.

Koch beschwichtigte dabei die Sorgen vieler Analysten, der Verkauf der profitablen Warenhaustochter werde einen negativen Effekt auf das Ergebnis je Aktie haben. Den Gewinn, der im kommenden Geschäftsjahr wegfällt, werde Metro mindestens ausgleichen oder sogar überkompensieren können. "Die Dividendenpolitik bleibt unverändert", bekräftigte er.

Den Ausblick auf das laufende Jahr bekräftigte er für das fortgeführte Geschäft: Umsatz und bereinigtes EBIT sollen währungsbereinigt leicht steigen.

Die Aktie konnte bis zum frühen Mittag deutlich zulegen. Mit einem Plus von 5,8 Prozent auf 31,44 gehörte das Papier zu den größten Gewinnern im Mittelwertesegment MDAX.

FRANKFURT (Dow Jones)

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Bildquellen: Metro Group

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