Anleihe-Renditen im Fokus

Morgan Stanley: Tech-Rally könnte durch abflachende Zinsstrukturkurve bedroht werden

15.04.22 23:10 Uhr

Morgan Stanley: Tech-Rally könnte durch abflachende Zinsstrukturkurve bedroht werden | finanzen.net

Die Aktien großer US-Tech-Giganten wie Apple oder Alphabet haben sich in den letzten Wochen deutlich von ihren Verlusten, die sie seit Jahresbeginn erlitten haben, erholt. Doch laut einer Anlageexpertin von Morgan Stanley wird diese Erholungsrally durch die derzeitige Entwicklung an den Anleihemärkten gefährdet.

Werte in diesem Artikel
Aktien

183,50 EUR 1,78 EUR 0,98%

214,85 EUR -0,85 EUR -0,39%

242,05 EUR 0,85 EUR 0,35%

118,30 EUR 1,28 EUR 1,09%

• Inflationsdruck zwingt US-Fed zum Handel
• Zinsstrukturkurve invers
• Morgan Stanley sorgt sich um Tech-Aktien

Apple, Alphabet und Amazon sind nur einige der bedeutenden US-Technologie-Riesen, die im Januar und Februar kräftige Kursverluste einstecken mussten. Im März setzte dann jedoch bei ihren Aktien eine Erholung ein, so dass sie ihre Kursverluste seit Jahresbeginn fast wieder aufholen konnten. Doch wie "Bloomberg" berichtet, sieht Lisa Shalett, Chief Investment Officer of Wealth Management bei der US-Investmentbank Morgan Stanley, diese Erholung durch die abflachende Zinsstrukturkurve bedroht.

Inverse Zinskurve

Vor einigen Tagen war am US-Anleihemarkt ein seltenes und zugleich besorgniserregendes Phänomen zu beobachten: Nachdem die Zinsstrukturkurve zunächst abflachte überstieg die Rendite 5-jähriger Staatsanleihen letztlich sogar die von 30-jährigen Staatsanleihen - und zwar das erste Mal seit dem Jahr 2006.

In der Regel rentieren festverzinsliche Wertpapiere mit langer Restlaufzeit höher als Papiere mit kürzerer Restlaufzeit, schließlich gehen Anleger, die sich länger binden, ein höheres Risiko ein und werden hierfür mit einer höheren Verzinsung entlohnt. Ist jedoch das Gegenteil der Fall, spricht man von einer inversen Zinsstruktur oder einem inversen Markt. Dies kann dann eintreten, wenn die Notenbank die kurzfristigen Zinsen durch Zinserhöhungen in die Höhe treibt oder wenn Anleger, die eine Konjunkturschwäche befürchten, ihr Kapital vermehrt in langfristige Anleihen investieren und damit deren Renditen drücken. Eine inverse Zinskurve gilt im Allgemeinen als Warnsignal für bevorstehende volkswirtschaftliche Probleme und womöglich sogar für eine bevorstehende Rezession.

Tatsächlich hat das US-Notenbank-Vorstandsmitglied Lael Brainard jüngst eine entschlossene Straffung der Geldpolitik signalisiert. Die Verringerung des derzeit sehr hohen Inflationsdrucks sei "vorrangig", erklärte sie und kündigte eine "Serie" von Zinserhöhungen an. Eine starke Nachfrage nach Waren und Dienstleistungen sowie Engpässe in den globalen Lieferketten nach der Corona-Krise lassen nämlich die Inflation derzeit aus dem Ruder laufen, so dass sie in den USA im Februar auf ein 40-Jahreshoch kletterte. Verstärkt wird der Druck nun auch noch durch den Ukraine-Krieg, denn die Sanktionen gegen Russland könnten Rohstoffe weiter verteuern und die Inflation weiter anheizen.

Morgan Stanley skeptisch bezüglich Aktien

Wie nun "Bloomberg" berichtete, hält Lisa Shalett die Erholungsrally bei Tech-Titeln für "irritierend", denn sie falle in eine Zeit steigender Zinsen. Schließlich hat die US-Notenbank im März erwartungsgemäß die Zinswende eingeleitet und erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie ihren Leitzins wieder erhöht.

Die Renditekurve 5-jähriger und 30-jähriger Staatsanleihen flache ab und "da sich diese und andere Renditekurven auf eine Inversion zubewegen, könnte die aufkeimende Erholung bei den Aktien der Tech-Giganten abgewürgt werden", wird Lisa Shalett zitiert. "Angesichts der derzeitigen Bewertungen, Gewinnerwartungen sowie der Risiken in Zusammenhang mit der neuen Fed-Politik sind wir hinsichtlich Aktien nicht optimistisch", so die Expertin.

Redaktion finanzen.net

Ausgewählte Hebelprodukte auf Alphabet A (ex Google)

Mit Knock-outs können spekulative Anleger überproportional an Kursbewegungen partizipieren. Wählen Sie einfach den gewünschten Hebel und wir zeigen Ihnen passende Open-End Produkte auf Alphabet A (ex Google)

NameHebelKOEmittent
NameHebelKOEmittent
Wer­bung

Bildquellen: Iakov Filimonov / Shutterstock.com, Denis Linine / Shutterstock.com

Nachrichten zu Amazon

Analysen zu Amazon

DatumRatingAnalyst
08:11Amazon OutperformRBC Capital Markets
16.12.2024Amazon BuyUBS AG
16.12.2024Amazon BuyJefferies & Company Inc.
05.12.2024Amazon KaufenDZ BANK
20.11.2024Amazon OverweightJP Morgan Chase & Co.
DatumRatingAnalyst
08:11Amazon OutperformRBC Capital Markets
16.12.2024Amazon BuyUBS AG
16.12.2024Amazon BuyJefferies & Company Inc.
05.12.2024Amazon KaufenDZ BANK
20.11.2024Amazon OverweightJP Morgan Chase & Co.
DatumRatingAnalyst
26.09.2018Amazon HoldMorningstar
30.07.2018Amazon neutralJMP Securities LLC
13.06.2018Amazon HoldMorningstar
02.05.2018Amazon HoldMorningstar
02.02.2018Amazon neutralJMP Securities LLC
DatumRatingAnalyst
11.04.2017Whole Foods Market SellStandpoint Research
23.03.2017Whole Foods Market SellUBS AG
14.08.2015Whole Foods Market SellPivotal Research Group
04.02.2009Amazon.com sellStanford Financial Group, Inc.
26.11.2008Amazon.com ErsteinschätzungStanford Financial Group, Inc.

Um die Übersicht zu verbessern, haben Sie die Möglichkeit, die Analysen für Amazon nach folgenden Kriterien zu filtern.

Alle: Alle Empfehlungen

Buy: Kaufempfehlungen wie z.B. "kaufen" oder "buy"
Hold: Halten-Empfehlungen wie z.B. "halten" oder "neutral"
Sell: Verkaufsempfehlungn wie z.B. "verkaufen" oder "reduce"