Analysten besorgt

50 Prozent Kursplus in drei Monaten: Ist die Tesla-Aktie jetzt überbewertet?

22.02.17 13:41 Uhr

50 Prozent Kursplus in drei Monaten: Ist die Tesla-Aktie jetzt überbewertet? | finanzen.net

Tesla steht momentan einmal mehr im Fokus der Anleger. Doch neben der Frage, wie die heute Abend veröffentlichten Zahlen ausfallen werden, beschäftigt Investoren auch noch ein anderes Problem, nämlich der Höhenflug der Tesla-Aktie.

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Tesla-Chef Elon Musk hatte in den vergangenen drei Monaten jede Menge Grund zur Freude, wenn er auf den Aktienkurs seiner Firma geschaut hat: Rund 50 Prozent konnte die Tesla-Aktie an der amerikanischen Börse NASDAQ in einer unglaublichen Rally seit dem 21. November zulegen. Der Elektroauto-Pionier kommt somit nun auf eine Marktkapitalisierung von 44,58 Milliarden Dollar - und ist damit nur noch ein paar Milliarden weniger wert als der traditionsreiche US-Autobauer Ford, dessen Börsenwert aktuell bei rund 49,5 Milliarden Dollar liegt.
Analysten zweifeln nun jedoch immer mehr, ob eine so hohe Bewertung für Tesla gerechtfertigt ist. Denn anders als Ford, wo jedes Jahr Millionen Autos vom Band rollen, hat Tesla im Jahr 2016 nur 76.230 Fahrzeuge ausgeliefert - und damit das eigene und vergleichsweise niedrige Ziel von 80.000 Autos sogar noch verfehlt. Das gab Elon Musk bereits Anfang Januar bekannt.

Dass die Aktie in den letzten Wochen trotzdem kräftig gestiegen ist, hat Tesla vor allem US-Präsident Donald Trump und seinen Ankündigungen zu verdanken. Die Aussicht auf phänomenale Steueränderungen trieb das Papier Mitte Februar beispielsweise auf ein neues 52-Wochen-Hoch bei 287,39 Dollar. Auch Musks viel kritisierte Nähe zu Trump dürfte zumindest die Börsianer beruhigt haben.

Analysten erwarten Korrektur bei Tesla-Aktie

Bei den aktuellen Kursen von Tesla schlagen jedoch Analysten Alarm. Das Papier sei jetzt so stark überbewertet wie noch nie zuvor, heißt es bei "Bloomberg". Dort wurden 14 Analysten um ihre Einschätzung zur Tesla-Aktie gebeten. Dabei ergab sich ein durchschnittliches Kursziel, das rund 48 Dollar unterhalb des aktuellen Börsenkurses liegt. Dies sei laut dem US-Magazin der pessimistischste Ausblick für Tesla, seit das Unternehmen 2010 an die Börse gegangen ist.

UBS-Analyst Colin Langan sieht besonders schwarz für Tesla. Er sagte in einer Analyse von Mitte Februar, es gäbe keine fundamentalen Gründe für einen steigenden Aktienkurs. Der Experte empfahl die Aktie daher zum Verkauf und setzte das Kursziel bei 160 Dollar fest. Zur Erinnerung: Momentan ist die Tesla-Aktie an der NASDAQ rund 277 Dollar wert. Auch Ryan Brinkman von JPMorgan Securities empfahl Ende Januar, die Unternehmenspapiere weiterhin unterzugewichten. Sein Kursziel liegt mit 188 Dollar zwar etwas höher als das der UBS, aber trotzdem noch weit unter dem aktuellen Kursniveau.

Es glauben allerdings nicht alle Analysten, dass bei dem Elektroautobauer jetzt eine Kurskorrektur fällig ist. Analyst Adam Jonas von Morgan Stanley sah in einer Analyse von Mitte Januar noch Potenzial für eine Kurssteigerung auf 305 Dollar. Sollte die Aktie dieses Niveau tatsächlich noch erreichen, wäre es ein neues Allzeithoch. Das letzte markierte Tesla vor ein paar Jahren bei 291,42 Dollar.
Die Fähigkeit von Tesla, den Betrieb und einen fundamentalen Wert aufrechtzuerhalten, sei untrennbar mit der Entwicklung des Aktienkurses verbunden, so Jonas in seiner Analyse. Dadurch würde Tesla "ein sich selbst verstärkendes Momentum" schaffen, das die Kurse weiter antreibt. Dieses Momentum könnte die Kurse mittlerweile aber zu weit nach oben getrieben haben, denn von Seiten der Technischen Analyse gibt es deutliche Alarmsignale. Der Relative-Stärke-Index (RSI), der Geschwindigkeit und Umfang von Veränderungen bei Aktienkursen misst, zeigte für Tesla Ende vergangener Woche ein klares Verkaufssignal und warnte davor, dass das Papier deutlich überkauft sei.

Tesla-Bilanz bleibt wichtiger Faktor

Die Luft nach oben wird für die Tesla-Aktie also laut den meisten Analysten und der Technischen Chartanalyse allmählich dünn. Wie es für das Papier weitergeht, dürfte jedoch auch von den Quartalszahlen abhängen, die Elon Musk heute Abend präsentieren wird. Wenn dem Tesla-Chef eine ähnliche Überraschung wie im letzten Quartal gelingt - Musk konnte damals einen kleinen Gewinn vermelden - könnte es für die Aktie durchaus weiter nach oben gehen.
Sehr wahrscheinlich sind schwarze Zahlen jedoch nicht: Die Analysten erwarten im Durchschnitt einen Verlust von 0,43 Dollar pro Aktie. Verglichen mit dem Vorjahresquartal, in dem der Verlust jedoch noch viel höher ausgefallen war, wäre jedoch auch dies ein Erfolg.

Trotz aller Prognosen bleibt der Ausgang der Bilanzvorlage dieses Mal besonders ungewiss. Das liegt vor allem daran, dass noch niemand weiß, wie sich die Übernahme von SolarCity auf das Zahlenwerk auswirken wird. Der Ende 2016 übernommene Solarkonzern schreibt selbst regelmäßig Verluste - die nun erstmals in die Bilanz von Tesla einfließen werden. Je nachdem, ob sich SolarCity also als Fluch oder Segen erweisen wird, dürften die Analysten ihre Einschätzungen für Tesla anschließend noch einmal anpassen - und dabei neu entscheiden, ob Tesla überbewertet ist oder nicht.

Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: ROBYN BECK/AFP/Getty Images, Hadrian / Shutterstock.com

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