Blaupause? So lief es für die Amazon-Aktie nach den vergangenen Aktiensplits
Die Amazon-Aktie ist nach jedem ihrer drei Aktiensplits zumindest zeitweise massiv gestiegen, wird ihr das wieder gelingen?
Werte in diesem Artikel
• Aktiensplit macht Amazon für Kleinanleger attraktiver
• Aktienrückkaufprogramm in Milliardenhöhe
• Expandierende Geschäfte
Amazon wird am 6. Juni einen Aktiensplit im Verhältnis 1:20 vornehmen. Dies hatte der Internetgigant Anfang März angekündigt und folgte damit der Google-Mutter Alphabet, die ebenfalls einen Aktiensplit für dieses Jahr ankündigte. Ende März ging auch Elon Musk mit der Ankündigung eines Aktiensplits bei Tesla an die Öffentlichkeit.
Alle drei Unternehmen sind nicht im Dow Jones gelistet, da der amerikanische Leitindex preisgewichtet ist. Die drei Techgiganten könnten jedoch mit einem günstigeren Aktienkurs in den Dow aufsteigen.
Amazons Aktiensplits und Kursexplosionen
Am 15. Mai 1997 betrat Amazon das Börsenparkett der NASDAQ. Der Wert der Aktien vervierfachte sich fast augenblicklich. Aufgrund des riesigen Erfolgs, veranlasste Amazon nur etwas mehr als ein Jahr später, am 2. Juni 1998, einen Aktiensplit im Verhältnis 1:2, woraufhin sich der Aktienkurs mehr als verdoppelte. Die zweite Teilung der Aktien fand bereits am 5. Januar 1999 im Verhältnis 1:3 statt. Kurz darauf, im Februar, folgte jedoch der Absturz um mehr als 25 Prozent und danach eine relativ zügige Erholungsphase. Der bis dato letzte Split fand dann schon am 1. September 1999 im Verhältnis 1:2 statt, der Kurs schnellte erneut um 48 Prozent in die Höhe. Danach zeigte sich die Aktie sehr volatil und gab den größten Teil des Gewinns wieder ab, bevor es erneut nach oben ging. Zusammen mit den anderen Technologiewerten stürzte die Amazon-Aktie 2000 ab. Nach fast 23 Jahren soll nun der vierte Aktiensplit folgen.
Die heutige Größe von Amazon mit einer Marktkapitalisierung von fast 1,3 Billionen US-Dollar macht es aktuell natürlich schwieriger, solch beeindruckende Gewinne wie Ende der 90er Jahre zu erzielen. Derlei Sprünge des Aktienkurses wie 1998/1999 scheinen also eher unwahrscheinlich. Doch gibt es noch weitere Faktoren, die für eine gute Entwicklung der Aktie nach dem Split sprechen.
Was macht die Amazon-Aktie aktuell attraktiv?
Zur Erklärung eines Aktiensplits wird häufig die Allegorie mit einer Pizza herangezogen: Eine Pizza vergrößert sich nicht, nur weil man sie in mehr einzelne Stücke teilt. Dies gilt auch für die Bewertung eines Unternehmens. Allerdings ist ein günstigerer Aktienkurs für Kleinanleger sehr viel attraktiver, daher wird erwartet, dass Investoren nach dem Aktiensplit zugreifen.
Denn die Amazon-Aktie ist derzeit mit einem Kurs von rund 2.500 US-Dollar für Kleinanleger nicht attraktiv: Bei einer Investitionssumme von unter 2.500 US-Dollar ist eine Beteiligung an Amazon in vielen Fällen schlicht nicht möglich und auch bei einer Investitionssumme von beispielsweise 5.000 US-Dollar ist das Klumpenrisiko mit der Investition von über 50 Prozent der Gesamtsumme in ein einziges Unternehmen für einen Anleger sehr respektive zu hoch.
Ein weiterer Faktor, der für die Wertsteigerung der Aktie spricht, ist die Ermächtigung des Verwaltungsrats zum Rückkauf von Aktien im Wert von bis zu 10 Milliarden US-Dollar, die ebenfalls vom Unternehmen Anfang März mitgeteilt wurde. Dies ist Amazons bislang größtes Aktienrückkaufsprogramm. Zuletzt wurde 2016 eine Ermächtigung zum Rückkauf von Unternehmensanteilen von bis zu 5 Milliarden US-Dollar erteilt, wovon allerdings nur 2,12 Milliarden US-Dollar umgesetzt wurden. Auch beim diesjährigen Aktienrückkaufprogramm gibt es keine Timeline.
Nicht nur Investorenlegende Warren Buffett bezeichnet in seinem diesjährigen Brief an die Aktionäre von Berkshire Hathaway den Rückkauf von Aktien als einfachste Methode das eigene Vermögen zu vermehren, auch die deutschen DAX-Konzerne haben 2022 mit herausragenden Bilanzen im Rücken milliardenschwere Aktienrückkaufprogramme gestartet.
Argument: Amazons Bilanzen
Das schlagkräftigste Argument für die Prognose des Aktienkurses sind aber sicherlich die Geschäftszahlen: Im letzten Geschäftsjahr konnte Amazon den Umsatz um über 21 Prozent, auf 469,8 Milliarden US-Dollar, steigern. Im ersten Quartal 2022 enttäuschte Amazon jedoch mit einem Umsatzwachstum von sieben Prozent, das schwächste Wachstum seit der Dotcom-Krise. Wie erwartet, verzeichnete Amazon 2021 höhere Kosten, steigerte aber das Betriebsergebnis um fast neun Prozent, auf 24,9 Milliarden US-Dollar. Amazons Gewinnüberschuss aus dem Schlussquartal 2021 hatte die Erwartungen übertroffen, er ist allerdings auf die Beteiligung am Elektro-Autobauer Rivian zurückzuführen, der derzeit wegen der Preiserhöhung Anfang März unter Druck stand.
Bei den Anlegern kommen das florierende Cloud-Segment sowie die Preiserhöhung für Amazon Prime in den USA gut an. Die Analysten hatten zwar mit höheren Prognosen für 2022 gerechnet, das Kursziel der Aktie wurde von Goldman Sachs und JPMorgan aber nach oben korrigiert.
Das Allzeithoch der Amazon-Aktie vom 14.07.2021 liegt bei 3.773,08 US-Dollar, im selben Monat übernahm Andy Jassy den CEO-Posten. Eine Teilung der Aktien könnte auch für Jassy eine neue Perspektive eröffnen, da er von den Anlegern nicht mehr an diesem über 20 Prozent höheren Kurs gemessen würde.
Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: Ioan Panaite / Shutterstock.com, Jonathan Weiss / Shutterstock.com
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24.10.2024 | Tesla Outperform | RBC Capital Markets |
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14.11.2024 | Tesla Hold | Jefferies & Company Inc. | |
24.10.2024 | Tesla Hold | Jefferies & Company Inc. | |
22.10.2024 | Tesla Hold | Jefferies & Company Inc. | |
11.10.2024 | Tesla Neutral | Goldman Sachs Group Inc. | |
03.10.2024 | Tesla Neutral | Goldman Sachs Group Inc. |
Datum | Rating | Analyst | |
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24.10.2024 | Tesla Verkaufen | DZ BANK | |
24.10.2024 | Tesla Underweight | JP Morgan Chase & Co. | |
24.10.2024 | Tesla Sell | UBS AG | |
11.10.2024 | Tesla Underperform | Bernstein Research |
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