Deutsche Bank-Aktie rutscht ab: Milliardenrückstellung wegen Postbank-Rechtsstreit
Die Deutsche Bank bildet aufgrund eines Rechtsstreits zur Übernahme der Postbank eine Rückstellung.
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Diese werde Auswirkungen auf die Profitabilität und die Kapitalquoten der Bank für das zweite Quartal und das Gesamtjahr haben, teilte das Finanzinstitut mit.
Die Bank schätzt den Gesamtbetrag aller Forderungen inklusive aufgelaufener Zinsen auf rund 1,3 Milliarden Euro. Auf einer Pro-forma-Basis zum 31. März 2024 würde die gesamte Rückstellung die harte Kernkapitalquote (CET1) der Bank um rund 20 Basispunkte verringern, was zu einer harten Kernkapitalquote (CET1) von 13,25 Prozent führen würde. Auf derselben Basis läge die Verschuldungsquote zum 31. März 2024 bei 4,42 Prozent.
Laut Mitteilung der Deutschen Bank hat sich das Oberlandesgericht Köln in einer mündlichen Verhandlung am 26. April 2024 mit Klagen früherer Postbank-Aktionäre befasst. Diese argumentierten, dass ihnen im Zusammenhang mit dem freiwilligen Übernahmeangebot der Deutschen Bank für die Postbank vom 7. Oktober 2010 ein höherer Preis hätte gezahlt werden müssen. Das Gericht habe angedeutet, dass es Teile dieser Ansprüche für begründet befinden könnte. Die Deutsche Bank widerspricht dieser Einschätzung.
JPMorgan senkt Kursziel von Deutsche Bank
Die US-Bank JPMorgan hat das Kursziel für Deutsche Bank von 18,20 auf 17,70 Euro gesenkt, aber die Einstufung auf "Overweight" belassen. Die Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten im Zusammenhang mit dem Kauf der Postbank seien eine negative Überraschung, schrieb Analyst Kian Abouhossein in einer am Montag vorliegenden Studie. Am langfristigen Anlagehintergrund änderten sie aber nichts.
So reagieren die Aktionäre
Ein womöglich teures Nachspiel der Übernahme der Postbank hat die Aktien der Deutschen Bank am Montag belastet. Die Papiere fielen via XETRA als Schlusslicht im DAX zuletzt um 6,36 Prozent auf 15,48 Euro. Am Freitag waren die Aktien schon unter Druck geraten, nachdem es erstmals seit 2017 Kurse über der 17-Euro-Marke gegeben hatte.
Am Freitagabend wurde im Streit mit früheren Postbank-Aktionären über die Angemessenheit des Übernahmepreises ein Rückschlag bekannt. Das Oberlandesgericht Köln hatte angedeutet, dass Teile der Ansprüche in einer späteren Entscheidung für begründet befinden werden könnten. Daher gab das Finanzinstitut die Bildung einer milliardenschweren Rückstellung für Rechtsstreitigkeiten bekannt.
Analyst Michael Christodoulou von der Berenberg Bank sprach deshalb von einem holprigen Weg für die Bank. Trotz des zuletzt guten operativen Abschneidens stellten die diesjährigen Umsatzziele für das Frankfurter Bankhaus weiterhin eine Herausforderung dar. Der Postbank-Streit ändere zwar nichts an der Strategie, er werde sich aber wahrscheinlich auf die Pläne für Kapitalausschüttungen auswirken.
Die Deutsche Bank-Aktie ist via XETRA letztlich um 8,64 Prozent auf 15,10 Euro gesunken.
FRANKFURT (Dow Jones) /
NEW YORK (dpa-AFX Broker)
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Bildquellen: canadastock / Shutterstock.com, Bocman1973 / Shutterstock.com
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