Aktien Wien Schluss: ATX gewinnt 0,58 Prozent
WIEN (dpa-AFX) - Der Wiener Aktienmarkt hat sich am Mittwoch befestigt aus dem Handel verabschiedet. Der Leitindex ATX gewann zum Sitzungsende 0,58 Prozent auf 4.200,02 Einheiten. Auch an den europäischen Leitbörsen ging es klar nach oben.
Marktbeobachter verwiesen auf eine Erholungsbewegung an den europäischen Aktienmärkten nach den jüngsten Verlusten. Zuvor hatte der ATX drei klare Verlusttage in Folge absolviert. Positive Impulse lieferte international zudem die Hoffnung auf einen Waffenstillstand in der Ukraine. Nach dem grundsätzlichen Ja der Ukraine zu einer 30-tägigen Feuerpause im Krieg mit Russland richten sich die Erwartungen nun an Moskau.
Am Aktienmarkt lag auf Unternehmensebene eine gut gefüllte Meldungslage vor. Die Vienna Insurance Group (VIG (Vienna Insurance)) rückte mit einer Zahlenvorlage ins Blickfeld der Akteure. Die VIG-Papiere gingen mit plus 0,5 Prozent aus dem Tag. Der Versicherungskonzern hat im vergangenen Jahr mehr Einnahmen und einen höheren Gewinn erzielt. Ein solides Wachstum in allen Segmenten und Sparten sorgte für ein Plus bei den verrechneten Prämien um 10 Prozent auf 15,2 Milliarden Euro. Das Ergebnis vor Steuern erhöhte sich um 14 Prozent auf 881,8 Millionen Euro.
Die Semperit-Aktie zog die Aufmerksamkeit der Anleger mit einem Kursabschlag in Höhe von 2,8 Prozent auf sich. Der Gummi- und Kautschukkonzern erwartet für das erste Quartal des Geschäftsjahres 2025 einen deutlichen Ergebnisrückgang um rund 50 Prozent, gab das Unternehmen am Vorabend bekannt. Der Ausblick für das Geschäftsjahr 2025 wurde von der Erste Group (Erste Group Bank) als unter den Erwartungen eingestuft.
Die Papiere des Stromversorgers Verbund rutschten 2,4 Prozent tiefer. Mit den Aktienkursen der schwergewichteten Banken ging es deutlich nach oben. Erste Group verteuerten sich um 2,5 Prozent und die Aktionäre der Raiffeisen Bank International (Raiffeisen) konnten ein Plus von 1,6 Prozent verbuchen. BAWAG-Titel legten 2,5 Prozent zu.
In Reaktion auf die jüngste Vorlage der vorläufigen Ergebnisse zum Gesamtjahr 2024 haben die Analysten der Erste Group ihr Kursziel für die Aktien des Baukonzerns Porr deutlich von 20,10 auf 31,50 Euro angehoben. Das Anlagevotum "Buy" wurde bestätigt. Die Porr-Titel schlossen mit plus 4,9 Prozent auf 26,60 Euro.
Voestalpine (voestalpine) gaben 1,6 Prozent nach. Die von US-Präsident Donald Trump angekündigten Zölle auf alle Stahl- und Aluminiumimporte in Höhe von 25 Prozent sind zur Wochenmitte in Kraft getreten. Voestalpine selbst sei von den aktuellen US-Zöllen mit etwa zwei bis drei Prozent des Konzernumsatzes betroffen, bekräftigte der Konzern frühere Angaben. Das entspricht rund 300 bis 500 Millionen Euro.
OMV (OMV)-Papiere legten 0,3 Prozent zu. Der Öl-, Gas- und Chemiekonzern hat für eine geplante Altkunststoff-Recyclinganlage eine EU-Förderung in Höhe von 81,6 Millionen Euro erhalten. Die industrielle ReOil-Anlage kann bis zu 200.000 Tonnen Altkunststoffe pro Jahr verarbeiten. Diese werden in Basischemikalien umgewandelt und für neue Kunststoffe verwendet. Damit erhält der Konzern die bisher höchste Förderung sowie erstmals Gelder aus dem EU-Innovationsfonds.
Agrana verbuchten ein Plus von 2,4 Prozent. Der Frucht-, Stärke- und Zuckerkonzern schließt zwei seiner vier Zuckerfabriken in Österreich und Tschechien. Die Produktion an den Standorten Leopoldsdorf im Marchfeld sowie Hruovany in Tschechien wurde mit sofortiger Wirkung eingestellt. Die Schließung betrifft rund 120 Mitarbeiter in Leopoldsdorf sowie rund 150 in Hruovany.
UBM gewannen starke 7,9 Prozent auf 20,50 Euro. Der Immobilienentwickler will bis zu 10 Prozent der eigenen Aktien um bis zu 3 Millionen Euro zurückkaufen. Der Preis je Aktie soll zwischen 7 Euro und maximal 10 Prozent über dem gewichteten Durchschnittskurs der vorhergehenden zehn Börsentage liegen.
Rosenbauer schlossen mit minus 0,3 Prozent. Der oberösterreichische Feuerwehrausstatter hat nach vollzogener Kapitalerhöhung mit seinen wesentlichen Kreditgebern eine Refinanzierung in Höhe von 330 Millionen Euro abgeschlossen. Mit diesem Konsortialkredit seien auch die Financial Covenants für die Jahre 2025-2028 neu vereinbart und das in der vormaligen multilateralen Refinanzierungsvereinbarung enthaltene Dividendenverbot beendet worden./ste/spa/APA/ngu