Im Januar nur ein Auto verkauft: Tesla verliert in Südkorea an Boden - BYD macht sich bereit
Der E-Autobauer Tesla kämpft schon seit längerem mit Nachfragesorgen, was den Konzern unter der Führung von Elon Musk in vielen Ländern bereits zu Preissenkungen trieb. In Südkorea konnte er mit seiner Strategie nicht wirklich überzeugen - hier wurde im Januar nur ein einziger Tesla verkauft.
Werte in diesem Artikel
• Tesla verkauft im Januar in Südkorea nur einen Stromer
• Model Y noch im Vorjahr der Kassenschlager in Südkorea
• Trübes Marktumfeld, fehlende Lade-Infrastruktur und andere Faktoren belasten
Der Fahrzeugabsatz des E-Autobauers Tesla gestaltete sich im Januar in Südkorea sehr enttäuschend. Lediglich ein einziges Fahrzeug - ein Model Y SUV - konnte verkauft werden, wie aus Bloomberg vorliegenden Daten von Carisyou sowie dem koreanischen Handelsministerium hervorgeht. Damit markierte Tesla den schlechtesten Monatsabsatz seit Juli 2022. Damals hatte der Musk-Konzern nicht ein einziges Auto ausliefern verkaufen können. Insgesamt markiert der eingebrochene Absatz in Südkorea eine Zäsur für das Unternehmen. Denn noch im vergangenen Jahr war das in China produzierte Model Y hier einer der Tesla-Kassenschlager gewesen.
Tesla kämpft mit Nachfragesorgen
Dabei kämpft Tesla nicht nur in dem asiatischen Land mit einer schwächelnden Nachfrage. Zwar gingen die Produktions- und Auslieferungszahlen in 2023 insgesamt nach oben, die Wachstumsrate hatte sich jedoch deutlich verlangsamt. So wurden in 2022 insgesamt 1.369.611 Stromer produziert, 1.313.851 wurden ausgeliefert. In 2023 waren es 1.845.985 produzierte und 1.808.581 Auslieferungen. Ein kräftiges Plus, jedoch hatte Musk zu einem früheren Zeitpunkt ein Wachstum von 50 Prozent in Aussicht gestellt, welches jedoch nicht erreicht werden konnte. Für das Jahr 2024 verwehrte der E-Autobauer derweil ein Auslieferungsziel. Am Markt war zuvor eine Guidance von 2,1 Millionen Fahrzeugen erwartet worden.
Trübes Marktumfeld
Insgesamt hatte Musk bereits zuvor vor dem eingetrübten Marktumfeld, geprägt von gestiegenen Marktzinsen und hoher Inflation, gewarnt. Verbraucher hätten es in einem solchen Umfeld schwer, sich ein neues Auto zu leisten. Auch in Südkorea trug die trübe Stimmung zu dem schwachen Absatz bei, zusätzlich habe es jedoch noch weitere Faktoren gegeben, die in dem asiatischen Land dazu beigetragen hätten, dass Tesla von Verbrauchern gemieden werde. So habe es Sorgen bezüglich Batteriebränden gegeben, schreibt Bloomberg, darüber hinaus herrsche ein Mangel an Schnellladestationen in Südkorea. Zudem hätten sich EV-Enthusiasten gleich nach Marktstart mit Teslas eingedeckt, im Massenmarkt seien die Stromer bisher jedoch noch nicht angekommen, meint Lee Hang-Koo vom Jeonbuk Institute of Automotive Convergence Technology zu Bloomberg. Hier hätten es außerdem einige Verbraucher mit Ablehnung aufgenommen, dass die Fahrzeuge "Made in China" seien, so Lee.
Daneben sei zu bemerken, dass es in Südkorea generell eine große Saisonalität bei Autokäufen gäbe, wobei es viele Menschen vermeiden würden, sich im Januar ein neues Auto zu kaufen. Es könne schließlich sein, dass noch Subventionen seitens der Regierung angekündigt werden, die man dann verpassen würde, erklärt Lee. Für 2024 ist vorgesehen, dass die vollen staatlichen Subventionen für E-Fahrzeuge bis zu einer Preisschwelle von 55 Millionen Won in vollem Maße gezahlt werden. In 2023 hatte die Schwelle noch 57 Millionen Won betragen, weshalb Tesla den Preis für ein Model Y knapp darunter (56.990.000 Won) angesiedelt hatte. Mit der neuen Schwelle, die erst vor wenigen Tagen vorgestellt wurde, würden Tesla-Käufer jedoch nur noch die Hälfte der Subventionen erhalten.
BYD macht sich bereit für den südkoreanischen Markt
Wie die IT-Times berichtet, steht Teslas ärgster chinesische Rivale BYD auch schon in den Startlöchern, um sich auf dem koreanischen EV-Markt einen Platz zu sichern. Bisher gibt es lediglich Elektrobusse in dem Land, nun sollen voraussichtlich im dritten Jahresviertel 2024 auch andere Elektroautomodelle hinzukommen, die dann dort verkauft werden sollen. Wie viele Modelle von BYD den Weg auf den koreanischen Markt finden sollen, ist bislang noch nicht bekannt, das Nachrichtenportal schreibt jedoch von drei ersten Modelle, zu denen auch eine elektrische Mittelklassen-Limousine gehören soll. Derzeit befinden sich die Fahrzeugmodelle im Zertifizierungsprozess seitens des südkoreanischen Umweltministeriums, wie IT-Times mit Verweis auf lokale Medien berichtet. Je nach dem wie diese Prüfung ausfällt, könnten auch hier wieder Subventionen für BYD-Fahrzeuge von staatlicher Seite festgesetzt werden.
Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: Hadrian / Shutterstock.com, JOHANNES EISELE/AFP/Getty Images
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