Vermögensverwalter-Kolumne

DAX 9.000 - keine Angst vor Aktien

18.06.13 11:10 Uhr

DAX 9.000 - keine Angst vor Aktien | finanzen.net

Folgt der Aktienmarkt den statistischen Wahrscheinlichkeiten, dann müsste in der Jahresbilanz 2013 für den Deutschen Aktienindex (DAX) entweder ein Plus von über 20 Prozent stehen oder aber ein zweistelliges Minus.

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von Gottfried Urban, Vorstand der Neue Vermögen AG, Traunstein

Jedoch trifft der DAX so gut wie nie den auf das Kalenderjahr gerechneten langfristigen Mittelwert von acht bis neun Prozent Plus. Deshalb halte ich mich an die statistische Wahrscheinlichkeit und prognostiziere für das laufende Jahr einen abermaligen DAX-Anstieg um 20 Prozent auf mindestens 9.000 Punkte.

Die Börse haussiert - und die privaten Anleger in Deutschland sind nur Zuschauer. Ihre Abneigung gegen Aktien rührt wohl auch daher, dass ihre persönliche Erfahrung den positiven Statistiken häufig eklatant widerspricht. Statistisch müsste man ja mittlerweile mit seinen Aktien in Summe im Gewinn sein, da überall neue Höchststände markiert werden. Doch leider trifft das nur auf ganz wenige Investoren zu. Gerade viele Kleinaktionäre haben die frustrierende Erfahrung gemacht, dass sich der Markt zwar insgesamt nach oben bewegte, aber ausgerechnet die eigenen Aktien zurückblieben.

Meiden Sie Moden

Ein Grund dafür: Sie haben bei ihren Aktienengagements der sogenannten Finanzindustrie vertraut. Börsengurus, die mit reißerischen Überschriften Auflage erzielen müssen und Anlageberatern, die ständig wechselnde Modethemen in Form von neuen Zertifikaten und Fonds verkaufen mussten. Nicht die BASF, sondern die Deutsche Telekom wurde 1996 beworben. Und es war 2000 nicht die Nestlé-, sondern die Nokia- oder die Mobilcom- Aktie, die man empfahl. Die Erstgenannten markieren aktuell Rekordhochs, während die einstigen Stars etwa 90 Prozent unter ihren Höchstkursen notieren. Und wie viele Anleger sind in die falschen Fonds eingestiegen?Statt langweilige, aber hoch rentierliche, weltweit streuende Aktienfonds zu kaufen legten sie sich Internetfonds oder Aktien zu, die in der Folge nur Verluste bescherten.

Als Konsequenz aus diesen schlechten Erfahrungen wenden sie sich dann aber Anlageformen zu, die mittlerweile noch riskanter sind. So werden Investmentfonds mit hohen Rentenanteilen stark nachgefragt - obwohl deren Kurse nur noch sinken können, sobald die Zinsen wieder steigen. Zusätzlich mindert die Inflation die ohnehin schwache Rendite. Aber aus Angst vor Kursverlusten am Aktienmarkt wird lieber ein Kaufkraftverlust hingenommen.

Achten Sie auf versteckte Kosten

Viele freie und auch abhängige Berater machen Geschäfte mit der Angst und empfehlen den Kauf von Immobilien und Immobilienbeteiligungen als Altersvorsorge. Solche Sachwerte seien angeblich viel sicherer als die von der Inflation bedrohten Anleihen oder die unberechenbaren Aktien. Der wirkliche Grund für solche Empfehlungen liegt jedoch oft in den hohen, meist gut versteckten Provisionen für den Vermittler. Und der kann womöglich auch noch eine Finanzierung mitverkaufen und die Investitionssumme damit nach oben hebeln.

Hier empfehle ich die In/Out-Kostenfrage: Was bekomme ich, wenn ich die Anlage heute kaufe und morgen wieder verkaufe? Sie werden über die Ausreden des Beraters erstaunt sein. Bei Wertpapieren ist das eine transparente Geschichte. Für Häuser indes gibt es keinen täglichen Marktpreis - und außerdem hohe Erwerbsnebenkosten.

Und was ist, wenn nach der ersten Bindungsphase die Zinsen stark steigen? Wie verhält es sich, wenn das persönliche Einkommen aufgrund von Krankheit oder Jobverlust sinkt? Eine Immobilienanlage ist langfristig und statistisch nachweisbar wesentlich stärker von Kapitalverlusten bedroht als eine Investition in einen breit gestreuten Aktienindex.

Lassen sie sich deshalb bei Investments am Aktienmarkt nicht verängstigen. Sehen sie die Angst der Anderen eher als Chance, vielleicht günstig an die ein oder andere interessante Langfristanlage zu kommen. Achten sie dabei immer auf die Bewertung und Qualität des Unternehmens oder des Fondsmanagements. Wie hoch der Aktienanteil im Depot sein soll, muss jeder Anleger für sich selbst entscheiden. Nur ganz verzichten sollte niemand auf diese Anlageklasse.

Immer mehr Privatanleger in Deutschland vertrauen bei ihrer Geldanlage auf bankenunabhängige Vermögensverwalter. Frei von Produkt- und Verkaufsinteressen können sie ihre Mandanten bestmöglich beraten. Mehr Informationen finden Sie unter www.vermoegensprofis.de.

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