CHECK: Die 10 heissesten Zocker-Aktien?! – Teil 2
Die Finanzfraktion
Werte in diesem Artikel
Extrem stark gefallene Aktien üben ebenfalls eine starke Anziehungskraft auf die Anleger aus, insbesondere dann, wenn es sich um einstige Blue Chips handelt.
Nur so ist es zu erklären, dass Aktien wie der ehemals weltgrößte Versicherer AIG oder die ehemals weltgrößte Bank Citigroup seit Wochen oder gar Monaten auf den Spitzenplätzen der meist diskutierten US-Aktien stehen.
Bei AIG ist das Interesse zumindest wegen der jüngsten Kursentwicklung verständlich: Die Aktie hat sich in den letzten vier Wochen auf über 50 US-Dollar vervierfacht. Allerdings von einem extrem niedrigen Niveau: Noch vor einem Jahr stand die Aktie bei splittbereinigt 450 US-Dollar. Auslöser des jüngsten Runs waren Äußerungen des neuen Vorstands, wonach man die 180 Milliarden US-Dollar (!) Staatshilfe komplett zurückzahlen möchte. Wie lange dies dauert, ließ Robert Benmosche freilich offen.
Hinzu kommt: AIG befindet sich zu 80 Prozent in Staatsbesitz und muss sein Tafelsilber in Form profitabler Geschäftsbereich trotzdem verscherbeln, um überhaupt liquide bleiben zu können. Zudem müssen große Teile des Gewinns an die Gläubiger abgeführt werden. Gut möglich, dass die freien Aktionäre am Ende ganz leer ausgehen.
Kaum besser sieht es bei der Citigroup aus. Die Aktie hat sich in den letzten fünf Wochen verdoppelt, auch wegen des optisch niedrigen Kurses. Was die Spekulanten offenbar vergessen, ist, dass sich die Zahl der ausstehenden Aktien und damit die Marktkapitalsierung dramatisch erhöht haben. Auf aktuellem Niveau bringt der angeschlagene Koloss bereits wieder 57 Milliarden US-Dollar auf die Waage - und das obwohl das Überleben des Konzerns in der jetzigen Form kaum gesichert ist.
Noch spekulativer ist der Mittelstandsfinanzierer CIT. Die Aktie lief zuletzt ohne eigene News im Windschatten der größeren Player mit nach oben.
*Die Zockerfraktion
Auch wenn Rohstoffaktien bei den Anlegern im letzten Jahr deutlich an Popularität eingebüßt haben, sind einige Papiere immer noch heiß diskutiert.
Ein Dauerbrenner ist hier der Uranexplorer Forsys, dessen angebliche Übernahme durch George Forrest nun endgültig (?) abgeblasen worden ist. Bis zuletzt sind die Aktionäre hier mit falschen Versprechungen und Verzögerungstaktiken an der Nase herumgeführt worden. Warum zu der Aktie trotzdem immer noch über 100 Beiträge jeden Tag verfasst werden, ist mir ein Rätsel. Mir würde es jedenfalls nicht im Traum einfallen, in einen derart intransparenten Wert zu investieren.
Was nützen die scheinbar tollen Uranreserven in Namibia, wenn nicht klar ist, wer am Ende davon profitiert. Auch diese Aktie ist teilweise ein Politikum. Dann doch lieber gleich Casino oder Sportwetten!
Völlig unbekannt war mir bisher die Aktie von Goldsource Mines, die quasi ausschließlich auf wallstreet:online diskutiert wird. Das Unternehmen ist trotz seines Namens auf die Exploration eines Kohlevorkommens in Saskatchewan und Manitoba (beides Kanada) fokussiert. Alleine die Tatsache, dass die Aktie auf wallstreet:online massiv gepusht aber sonst nirgends diskutiert wird, schreckt mich hier ab.
Ähnlich geht es mir bei SpongeTech Delivery, einem typischen Pennystock (aktueller Kurs 0,14 Euro), der ebenfalls nur auf wallstreet:online diskutiert wird. SpongeTech verfügt nach eigenen Angaben über eine "einzigartige Produktlinie von mehrfach verwendbaren Reinigungshilfen zur Autopflege, Kinderpflege, Haushalt und Pflege von Haustieren". Wenn die Produktlinie genauso aggressiv ist wie die Marketingabteilung des Unternehmens, sollten Sie Auto und Kinder lieber in Sicherheit bringen.
Mir ist das Ganze im wahrsten Sinne des Wortes viel zu schwammig.
*Drillisch
Bleibt als letzter Wert noch Drillisch übrig. Die Aktie ist im Gegensatz zu den vorgenannten Firmen tatsächlich aussichtsreich. Die Kombination aus niedriger Bewertung mit einem Wert des Freenet-Pakets von über 150 Millionen Euro, versprechen weitere Kursfantasie für die Aktie.
MEIN FAZIT:
Insgesamt müssen von den zehn genannten Aktien sechs bis sieben mit dem Prädikat "Qualität mangelhaft" eingestuft werden.
Armin Brack ist Chefredakteur des Geldanlage-Reports. Gratis anmelden unter: www.geldanlage-report.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die Smarthouse Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.
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Der Hebel muss zwischen 2 und 20 liegen
Name | Hebel | KO | Emittent |
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Nachrichten zu 1&1 AG (ex 1&1 Drillisch)
Analysen zu 1&1 AG (ex 1&1 Drillisch)
Datum | Rating | Analyst | |
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09.12.2024 | 1&1 Buy | Goldman Sachs Group Inc. | |
04.12.2024 | 1&1 Buy | Warburg Research | |
29.11.2024 | 1&1 Buy | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) | |
26.11.2024 | 1&1 Buy | UBS AG | |
25.11.2024 | 1&1 Equal Weight | Barclays Capital |
Datum | Rating | Analyst | |
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25.11.2024 | 1&1 Equal Weight | Barclays Capital | |
18.11.2024 | 1&1 Halten | DZ BANK | |
18.11.2024 | 1&1 Equal Weight | Barclays Capital | |
12.11.2024 | 1&1 Neutral | Goldman Sachs Group Inc. | |
05.08.2024 | 1&1 Neutral | Goldman Sachs Group Inc. |
Datum | Rating | Analyst | |
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05.08.2024 | 1&1 Underperform | Bernstein Research | |
30.05.2024 | 1&1 Underperform | Bernstein Research | |
08.05.2024 | 1&1 Underperform | Bernstein Research | |
02.05.2024 | 1&1 Underperform | Bernstein Research | |
03.04.2024 | 1&1 Underperform | Bernstein Research |
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