Deutsche Energie-Aktien: Was tun? – Teil 1
Japan-Katastrophe: Die Folgen für deutsche Energie-Aktien!?
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Nachdem es in Japan so aussieht als ob das Land zumindest vom Super-GAU verschont bleibt, kehren zumindest die Börsen wieder zum Alltag zurück.
Dennoch wird das Ereignis für die deutsche Energiepolitik nicht ohne Folgen bleiben. Was das für deutsche Energieversorger sowie Wind- und Solar-Aktien bedeuten wird!?
Die Kursreaktionen der deutschen Energie-Aktien waren erratisch. Für die Energieversorger, insbesondere E.ON und RWE ging es steil bergab, Solar- und Wind-Aktien explodierten dagegen wie in alten, goldenen Zeiten Mitte der 2000er-Jahre. Den Vogel schoss mal wieder der Zockerliebling Conergy ab. Das chronische Solarsorgenkind schoss von 0,30 auf 0,90 Euro und verdreifachte sich damit in der Spitze. Am Freitag fällt die Aktie im Handelsverlauf allerdings schon wieder bis auf 0,50 Euro zurück.
Das wirft die Frage auf: Sind die aktuellen Kursbewegungen nachhaltig oder nur kurzfristige Schockreaktionen des Marktes.
Die Antwort darauf, hängt letztlich stark von der weiteren Energiepolitik der Bundesregierung ab - und die ist aktuell mit vielen Fragezeichen verbunden.
Nochmal kurz die Fakten, die Bundeskanzlerin Angela Merkel geschaffen hat: Die sieben ältesten der 17 deutschen Atommeiler werden vom Netz genommen. Zudem wir die beschlossene Laufzeitverlängerung aller 17 deutschen Kernkraftwerke ausgesetzt. Für alle ist eine Sicherheitsprüfung verordnet.
Die Schwierigkeit an der Geschichte aus Anlegersicht: Die Maßnahmen sind alle zeitlich auf drei Monate befristet. Der Zusammenhang mit den anstehenden Landtagswahlen wird in der Öffentlichkeit ja gerade ausgiebig diskutiert. Aber was passiert danach?
Kaufchance bei E.ON?
Von einer Rückkehr zum alten Kurs bis hin zu einem noch schnelleren Ausstieg als ursprünglich von Rot-Grün gefordert, ist alles möglich. Entsprechend mehr oder weniger gravierend wären die Auswirkungen auf Energieversorger und Alternative Energie-Unternehmen.
Realistisch betrachtet ist die letztere Variante, also ein radikaler Ausstieg, aus meiner Sicht höchst unwahrscheinlich. Die Atom-Lobby ist dafür viel zu stark und die wirtschaftliche Interessenlage dürfte hier umweltpolitische Argumente überlagern.
Die Konzerne rüsten sich bereits für den Poker um die AKW-Laufzeiten. Die Belastungen aus der Brennelementesteuer aus dem letzten Jahr liegen bei E.ON schon bei über einer halben Milliarde Euro jährlich. Man wird sich mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln gegen einen frühzeitigen Ausstieg wehren. Klagen gegen das dreimonatige Aus der Alt-Reaktoren werden bereits auf den Weg gebracht. Der Alleingang von Merkel könnte sich als vertragswidrig entpuppen.
Zudem würden die Strompreise gegebenenfalls noch stärker ansteigen als dies wahrscheinlich ohnehin schon der Fall sein wird. Hier könnte die breite Bevölkerung der Anti-Atombewegung die Unterstützung schnell versagen, wenn konkrete Zahlen bekannt werden.
Wie aber könnte eine Kompromiss-Lösung aussehen? Eventuell wird die Laufzeitverlängerung etwas verkürzt und der älteste Atomreaktor Neckarwestheim bleibt dauerhaft vom Netz, quasi als Mahnmal für Japan. Sinn macht dies zwar nicht unbedingt, aber das wäre wohl auch zuviel verlangt angesichts der von Lobbyismus geprägten hiesigen Energiepolitik.
Kommt es zu einer solchen Lösung hätten die Energieversorger-Aktien wie E.ON und RWE aber wieder deutliches Aufwärtspotenzial. WestLB-Analyst Peter Wirtz, ein Spezialist für Versorgeraktien, sagt beispielsweise: "An der Börse ist zurzeit eingepreist, dass alle sieben Meiler abgeschaltet bleiben. Ich erwarte aber eher eine Rückkehr zur alten Ausstiegsstrategie von Rot-Grün."
Auffällig ist aber, dass die Aktie in den letzten beiden Handelstagen die Erholungsbewegung des Marktes kaum mitgemacht hat. Anleger sorgen sich darum, dass E.ON, RWE und Co. im Zuge des strukturellen Wandels des Energiemarktes unter die Räder kommen werden.
Obwohl E.ON inzwischen bei alternativen Energien nicht mehr schlecht aufgestellt ist (laut eigenen Angaben sogar "Weltmarktführer" bei Windenergie), werden sich die Gewinnmargen nicht halten lassen, weil die Kosten pro Einheit produzierten Stroms bei alternativen Energien viel höher sind als bei der Kernkraft. Zudem sind hier wesentlich mehr Wettbewerber mit von der Partie, die ebenfalls ihr Stück vom Ertragskuchen ab haben wollen.
Perspektivisch sind Energieversorgeraktien also nicht erste Wahl auf dem Kurszettel.
Armin Brack ist Chefredakteur des Geldanlage-Reports. Gratis anmelden unter: www.geldanlage-report.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.
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Name | Hebel | KO | Emittent |
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