Deutsche Bank: Krisengewinner!?
Gut ein halbes Jahr nach der dramatischen Zuspitzung der Finanzkrise zeigt sich, dass die großen und starken Finanzinstitute gestärkt daraus hervorgehen werden.
Werte in diesem Artikel
In den USA trifft dies vor allem auf J.P. Morgan und im Investmentbanking-Sektor auf Goldman Sachs zu.
Was Goldman und JPM für die USA, ist die Deutsche Bank für Deutschland. Mit einer beeindruckenden Konstanz läuft die Aktie seit dem Doppeltief im Januar und März bei gut 15 Euro nach oben und hatte vor dem jüngsten Rückschlag am Gesamtmarkt sogar die Marke von 50 Euro wieder zurückerobert.
Während J.P. Morgan mit Washington Mutual einen ehemals ganz dicken Fisch an der Angel hat, geht es bei der Deutschen Bank eine Nummer kleiner zu. Allerdings zeigt die näher rückende Übernahme der größten europäischen Privatbank Sal. Oppenheim wie wichtig eine hohe Finanzkraft in diesen Zeiten ist. Nur dadurch sind "die Blauen" in der Lage angeschlagene aber trotzdem attraktive Konkurrenten unters eigene Dach zu holen.
Die Kölner Privatbank hatte sich mit einem Investment in den inzwischen insolventen Arcandor-Konzern böse verspekuliert und ist nun dringend auf Kapital von außen angewiesen. Die Deutsche Bank dürfte sich nun mit zwei Kapitalspritzen in Höhe von 650 Millionen Euro die Mehrheit an Sal. Oppenheim sichern.
Interessant ist vor allem das Vermögensverwaltungsgeschäft. Sal. Oppenheim betreut hier ein Vermögen von 132 Milliarden Euro.
*Drittes Gewinnquartal in Folge wahrscheinlich
Aber auch im eigenen Geschäft läuft es gut. Analysten bescheinigen den Frankfurtern sehr gute Fortschritte bei der Senkung des Risikos und der Verschuldungsquote.
Der freundliche Aktienmarkt dürfte dabei die Gewinne in der Investmentbanking-Sparte nach oben treiben. Gegenläufig wirkt der abflauende Boom bei Anleihen nachdem die Investoren wieder risikofreudiger werden.
Unter dem Strich dürfte das dritte Gewinnquartal in Folge stehen. Bilanziell steht die Deutsche Bank mit einer Kernkapitalquote von 7,8 Prozent ohnehin schon relativ gut. Selbst wenn international die regulatorischen Anforderungen weiter steigen sollten (spekuliert wird, dass künftig eine Kernkapitalquote von 10 Prozent vorgeschrieben wird) müsste die Deutsche Bank nur relativ wenig nachbessern.
*Gefahr überhöhter Erwartungen
Dennoch wird die Luft für weitere Kurssteigerungen langsam dünn. Die alten Höchstkurse von über 100 Euro aus dem Jahr 2007 dürften noch ein paar Jahre in weiter Ferne bleiben.
Denn die Rekord-Gewinne aus den Jahren 2006 und 2007 von jeweils über sechs Milliarden Euro waren nur durch hohe Leverage-Effekte möglich. Das heißt mit Geschäften, bei denen mit extrem hohem Fremdkapitaleinsatz gearbeitet worden ist und die entsprechend riskanter waren. Genau diese sind aber künftig durch die erhöhten Eigenkapitalanforderungen nicht mehr möglich. Zudem ist aktuell auch die entsprechende Nachfrage nach diesen meist relativ komplexen Produkten gar nicht mehr vorhanden.
MEIN FAZIT:
- Ich sehe das weitere Kurspotenzial bis Jahresende auf zehn Prozent begrenzt. Tendenziell sollte die Aktie eher seitwärts laufen.
- Deutsche Bank-Aktien sind aktuell eine Halteposition.
Armin Brack ist Chefredakteur des Geldanlage-Reports. Gratis anmelden unter: www.geldanlage-report.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die Smarthouse Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.
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Name | Hebel | KO | Emittent |
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Nachrichten zu Deutsche Bank AG
Analysen zu Deutsche Bank AG
Datum | Rating | Analyst | |
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13.12.2024 | Deutsche Bank Overweight | Barclays Capital | |
06.12.2024 | Deutsche Bank Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
27.11.2024 | Deutsche Bank Outperform | RBC Capital Markets | |
14.11.2024 | Deutsche Bank Buy | Warburg Research | |
13.11.2024 | Deutsche Bank Buy | UBS AG |
Datum | Rating | Analyst | |
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13.12.2024 | Deutsche Bank Overweight | Barclays Capital | |
06.12.2024 | Deutsche Bank Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
27.11.2024 | Deutsche Bank Outperform | RBC Capital Markets | |
14.11.2024 | Deutsche Bank Buy | Warburg Research | |
13.11.2024 | Deutsche Bank Buy | UBS AG |
Datum | Rating | Analyst | |
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12.08.2024 | Deutsche Bank Hold | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) | |
29.04.2024 | Deutsche Bank Equal Weight | Barclays Capital | |
29.04.2024 | Deutsche Bank Hold | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) | |
25.04.2024 | Deutsche Bank Equal Weight | Barclays Capital | |
23.04.2024 | Deutsche Bank Equal Weight | Barclays Capital |
Datum | Rating | Analyst | |
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27.07.2023 | Deutsche Bank Underperform | Credit Suisse Group | |
04.07.2023 | Deutsche Bank Underperform | Credit Suisse Group | |
28.04.2023 | Deutsche Bank Underperform | Credit Suisse Group | |
03.02.2023 | Deutsche Bank Underperform | Credit Suisse Group | |
06.01.2023 | Deutsche Bank Underperform | Credit Suisse Group |
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