Zauberhafte Gewinne

Mit Ausnahme von Goldman Sachs haben die US-Kreditinstitute in der angelaufenen Berichtssaison Milliardengewinne verbucht...
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... und die Analystenschätzungen weit übertroffen. Ist die Krise daher nur eine Utopie und die Lage der US-Wirtschaft besser als in den Medien dargestellt? Natürlich nicht, vielmehr beweisen die Kredithäuser, dass die geltenden Bilanzvorschriften dem Finanzsektor gewaltige Spielräume lassen und in Teilen schwachsinnig sind.
Zwei Gewinntreiber
Ein Grund für die steigenden Bankgewinne sind geringere Rückstellungen für potenzielle Kreditausfälle. Hierüber kann man noch streiten, wobei in Anbetracht der bescheidenen Konjunkturperspektiven die angeblich gesunkenen Risiken verwundern. Absoluter Humbug sind aber die Neubewertungen der eigenen Schulden. Dazu ein Beispiel: Eine Bank nimmt einen Kredit über 10 Milliarden Dollar auf und verbucht diesen auf der Passivseite der Bilanz. Gerät das Geldhaus nun in Schieflage, sinkt der Marktwert der Schulden. Je mehr die Bank in Bedrängnis gerät, desto weniger sind die Verbindlichkeiten am Markt wert. Natürlich müssen am Ende wieder 10 Milliarden Dollar zurückbezahlt werden (sofern die Bank nicht in die Insolvenz rutscht), rechnen die Anleger aber mit einem Ausfallrisiko von 30 Prozent, müssen auf der Passivseite der Bankbilanz nur noch 7 Milliarden Dollar erfasst werden. Die Differenz von 3 Milliarden Dollar kann als Gewinn verbucht werden. Anders ausgerückt: Je dreckiger es einer Bank geht, desto höher der Gewinn. Kein Wunder, dass die Bank of America bei der Bilanzvorlage besonders „geglänzt“ hat.
Nachhaltig sind diese Gewinne natürlich nicht. Dennoch: Ein David Copperfield wäre auf diesen Budenzauber stolz!
Bilanzregeln zu lax
Die in den vergangenen Jahren durchgesetzten Änderungen der Bilanzvorschriften sollten ein besseres Abbild der Realität schaffen und den Anlegern so helfen. Vor allem Bankbilanzen sind dadurch aber zu einer undurchsichtigen „Black Box“ geworden. Früher stand bei der Bilanzierung finanzielle Sicherheit und die Schaffung von Rücklagen im Vordergrund. Heute geht es um schnelle Gewinne, die als Boni und Dividenden ausgeschüttet werden. Kommt es dann zu einer Krise, ist die Substanz weg, der Staat muss einspringen. Auf dem Weg zu stabileren Finanzmärkten sollten daher die in den vergangenen 20 Jahren durchgesetzten Erleichterungen bei der Bilanzierung wieder weitgehend rückgängig gemacht werden.
Wolfgang Braun ist Chefredakteur der „Aktien-Strategie“ (früher Global Performance). Der seit 1999 erscheinende Börsenbrief hat sich auf deutsche Wachstums-Aktien spezialisiert. Dank einer ausgefeilten und bewährten Anlagestrategie schlägt das Musterdepot die Vergleichsindizes deutlich. So schaffte das Depot seit seiner Auflegung im März 1999 eine durchschnittliche jährliche Performance von rund 15 Prozent - obwohl in diesen Zeitraum der dramatische Niedergang des Neuen Marktes sowie die Finanzkrise 2008 fällt. Weitere Informationen unter www.aktien-strategie.de
Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.
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Name | Hebel | KO | Emittent |
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Nachrichten zu Goldman Sachs
Analysen zu Goldman Sachs
Datum | Rating | Analyst | |
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15.01.2025 | Goldman Sachs Sector Perform | RBC Capital Markets | |
15.01.2025 | Goldman Sachs Neutral | UBS AG | |
15.01.2025 | Goldman Sachs Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
06.01.2025 | Goldman Sachs Neutral | UBS AG | |
16.10.2024 | Goldman Sachs Buy | Jefferies & Company Inc. |
Datum | Rating | Analyst | |
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15.01.2025 | Goldman Sachs Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
16.10.2024 | Goldman Sachs Buy | Jefferies & Company Inc. | |
15.10.2024 | Goldman Sachs Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
15.07.2024 | Goldman Sachs Buy | Jefferies & Company Inc. | |
16.01.2024 | Goldman Sachs Buy | Jefferies & Company Inc. |
Datum | Rating | Analyst | |
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15.01.2025 | Goldman Sachs Sector Perform | RBC Capital Markets | |
15.01.2025 | Goldman Sachs Neutral | UBS AG | |
06.01.2025 | Goldman Sachs Neutral | UBS AG | |
15.07.2024 | Goldman Sachs Sector Perform | RBC Capital Markets | |
17.10.2023 | Goldman Sachs Sector Perform | RBC Capital Markets |
Datum | Rating | Analyst | |
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19.10.2017 | Goldman Sachs Sell | Société Générale Group S.A. (SG) | |
24.02.2017 | Goldman Sachs Sell | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) | |
10.01.2017 | Goldman Sachs Sell | Citigroup Corp. | |
06.05.2016 | Goldman Sachs Sell | Société Générale Group S.A. (SG) | |
01.03.2016 | Goldman Sachs Sell | Société Générale Group S.A. (SG) |
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