Nervenzehrend

Die Börsen haben ein schwieriges Jahr hinter sich, das den Anlegern einiges an Nerven gekostet hat.
Nachdem 2012 und 2013 Zuwächse von 29 bzw. 26 Prozent gebracht hatten, ging es schon im Januar leicht abwärts, was einige Experten als schlechtes Omen für das Gesamtjahr sahen. Trotz dieser Bedenken knackten die Blue Chips im Sommer erstmals die Marke von 10.000 Zählern. Anschließend wechselten sich kräftige Ausschläge nach oben und unten ab. Vor allem im Oktober gab es eine kräftige Korrektur, die den DAX innerhalb von sechs Wochen 17 Prozent an Wert kostete. Danach folgte ein ebenso zügiger Anstieg um rund 20 Prozent, der im jüngsten Absacker mündete. Es waren weniger die Ausschläge insgesamt, die an den Nerven zehrten, sondern das Tempo, in dem die Stimmung wechselte. Das zeugt von der Zerrissenheit der Anleger: Auf der einen Seite steht die hohe Liquidität und die faktische Alternativlosigkeit von Aktien. Auf der anderen Seite die geopolitischen Unsicherheiten sowie die anhaltenden Schuldenprobleme.
Schockierend
Besonders krass sprangen die Verantwortlichen von der inzwischen in Zeal Networks umbenannten Tipp24 mit ihren Anlegern um. Am 31. August brachte der Konzern eine Gewinnwarnung heraus, die den Kurs absaufen lies. Einen Tag später kehrte man zur vorherigen Prognose zurück, weil man sich mit einem vermeintlichen Jackpot-Gewinn eines Kunden vertan hatte. Noch mehr Drama gab es erneut bei den China-Unternehmen. Ein Trauerspiel vor allem Ultrasonic: Vorstand weg, Geld weg, Insolvenzgefahr. Kursverlust seit Jahresbeginn mehr als 90 Prozent.
Fels in der Brandung
In dieser rauen See hat sich unser Depot äußerst stabil entwickelt. Das Portfolio legte gleich im Januar gut los und rutschte nicht einmal im gesamten Jahr ins Minus. Von den Turbulenzen blieben wir nicht komplett verschont, die Ausschläge fielen aber weit geringer aus als am Gesamtmarkt. Und wenige Tage vor Silvester dürfen sich unsere Anleger über eine prozentual zweistellige Rendite freuen. Wir liegen zwar etwas unter unserer Zielrendite von 15 Prozent p.a. In Anbetracht des kleinen Verlustes beim DAX sind wir aber ganz zufrieden.
Wolfgang Braun ist Chefredakteur der „Aktien-Strategie“ (früher Global Performance). Der seit 1999 erscheinende Börsenbrief hat sich auf deutsche Wachstums-Aktien spezialisiert. Dank einer ausgefeilten und bewährten Anlagestrategie schlägt das Musterdepot die Vergleichsindizes deutlich. So schaffte das Depot seit seiner Auflegung im März 1999 eine durchschnittliche jährliche Performance von rund 15 Prozent - obwohl in diesen Zeitraum der dramatische Niedergang des Neuen Marktes sowie die Finanzkrise 2008 fällt. Weitere Informationen unter www.aktien-strategie.de
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