"Völlig unwahr"

Tesla-Aktie leichter: Tesla-Chef Musk weist Vorwürfe sexueller Belästigung zurück

20.05.22 22:42 Uhr

Tesla-Aktie leichter: Tesla-Chef Musk weist Vorwürfe sexueller Belästigung zurück | finanzen.net

Tesla-Chef Elon Musk hat Vorwürfe sexueller Belästigung als "völlig unwahr" zurückgewiesen.

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Das Nachrichtenportal "Business Insider" hatte am Donnerstag berichtet, der Milliardär habe 2016 eine Flugbegleiterin in einem Privatjet sexuell belästigt. Musks Raumfahrtfirma SpaceX habe 2018 250.000 Dollar gezahlt, um eine Klage der namentlich nicht genannten Frau beizulegen, die ihn unter anderem beschuldigte, sich vor ihr entblößt zu haben und ihren Oberschenkel gerieben zu haben. Auf Twitter schrieb der Tesla-Gründer: "Und fürs Protokoll: Diese wilden Anschuldigungen sind absolut unwahr."

Der Bericht zitierte dabei eine ebenfalls anonyme Freundin der Flugbegleiterin, die im Rahmen des außergerichtlichen Vergleichs eine Erklärung abgegeben hatte. Reuters konnte den Bericht von "Business Insider" nicht verifizieren. Weder Musk noch SpaceX antworteten auf Anfragen nach einer Stellungnahme. Von "Business Insider" war zunächst kein Kommentar erhältlich.

In einem anderen Beitrag zuvor hatte Musk geschrieben, dass die Angriffe gegen ihn politisch motiviert seien. Am Mittwoch hatte der Tesla-Chef getwittert, er werde nicht mehr die Demokraten wählen, sondern die Republikaner.

Der Bericht solle seine Pläne für die anvisierte 44 Milliarden Dollar schwere Übernahme des Kurznachrichtenanbieters Twitter durchkreuzen. "Aber nichts wird mich davon abhalten für eine gute Zukunft und euer Recht auf freie Meinungsäußerung zu kämpfen", twitterte Musk. Er trat zudem Sorgen von Anlegern entgegen, dass der Zukauf ihn ablenke. "Tesla habe ich 24/7 im Kopf." Fünf Prozent seiner Zeit verwende er für die geplante Akquisition. "Das ist keine Raketenwissenschaft."

Die Aktien des Elektroautobauers Tesla haben ein Drittel ihres Wertes verloren, nachdem Musk im April Papiere verkauft hatte, um die Twitter-Übernahme zu finanzieren.

Tesla auf tiefstem Stand seit Juli 2021 - S&P 500 im Bärenmarkt

Die Tesla-Aktien sind am Freitag auf den tiefsten Stand seit Juli 2021 gefallen. Zwischenzeitlich büßten sie 10,6 Prozent ein und kosteten gut 634 Dollar. Mit diesen Verlusten belasteten sie auch den NASDAQ 100 und den S&P 500. In beiden Indizes sind die Papiere des E-Autoherstellers notiert. Aus dem Handel verabschiedeten sie sich mit einem Minus von 6,42 Prozent bei 663,90 US-Dollar.

Für den S&P 500, in dem zugleich zahlreiche Technologiewerte enthalten sind, ging es letztlich 0,01 Prozent auf 3.901,36 Zähler bergauf. Seit Jahresanfang belaufen sich die Verluste für den marktbreiten und deshalb aussagekräftigen Index nun auf 20 Prozent, womit sich der Index in einem Bärenmarkt befindet.

Mit Blick auf die Kursverluste von Tesla verwiesen Marktteilnehmer zunächst auf Schwierigkeiten in China. So hätten mehrere Analysten bereits gewarnt, die Lieferkettenprobleme in dem asiatischen Land könnten die Ergebnisse und die Auslieferungen von Tesla belasten.

Zudem wurde auch der US-Hersteller vom Ausverkauf von hoch bewerteten Wachstumsaktien nicht verschont, indem sich Investoren von riskanteren Anlagen angesichts einer steigenden Inflation, einer drohenden Rezession und gleichzeitig anziehender Zinsen trennten.

Nicht hilfreich ist ferner die Unsicherheit in Bezug auf die von Firmenchef Elon Musk geplante Übernahme des Kurznachrichtendienstes Twitter. Solange der Twitter-Deal in der Schwebe sei und die Tesla-Aktien fielen, dürften die Anleger fürchten, dass Musk noch mehr Tesla-Aktien verkaufen könnte, sagte ein Fondsmanager.

Als sei das alles noch nicht genug, wurde zur Wochenmitte Tesla auch noch aus dem Aktienindex S&P 500 ESG für nachhaltige Investments gestrichen, zum Missfallen von Musk und der Anleger. ESG steht für Environmental, Social and Governance. Unter dieser Abkürzung werden von der Finanzindustrie Geldanlagen angeboten, bei denen Kriterien wie Umwelt, Soziales und gute Unternehmensführung stärker berücksichtigt werden sollen.

Oakland (Reuters) / NEW YORK (dpa-AFX)

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Bildquellen: Paul Warner / Getty Images, Joe Scarnici/WireImage/Getty Images

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