"Mosaiktheorie"

Meta-Aktie vs. Alphabet-Aktie: Welcher Tech-Konzern der NASDAQ ist der bessere Kauf?

25.07.23 19:18 Uhr

Meta-Aktie vs. Alphabet-Aktie: Welcher Tech-Konzern der NASDAQ ist der bessere Kauf? | finanzen.net

Die Tech-Rally hat in diesem Jahr bereits für einige Höhenflüge gesorgt und auch der Hype um künstliche Intelligenz beschert einigen Tech-Größen derzeit einen Nachfrageboom. Facebook-Mutter Meta Platforms oder Google-Mutter Alphabet - welche Tech-Aktie sollte man im Depot haben?

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• Welche Aktie ist ein besserer Kauf: Meta oder Alphabet?
• Marktexperte: "Es ist schwierig, sie zu vergleichen"
• Chancen und Herausforderungen für beide Tech-Konzerne



Tech-Größen konnten in den vergangenen Monaten vom Hype rund um künstliche Intelligenz (KI) profitieren, es ist ein regelrechtes Rennen zwischen den Konzernen entfacht. Doch welche dieser Technologie-Aktien ist für Investoren ein besserer Kauf - die der Facebook-Muttergesellschaft Meta Platforms oder jene der Google-Mutter Alphabet?

Meta vs. Alphabet: Welche Tech-Giganten gehören ins Depot?

"Es ist schwierig, sie zu vergleichen", zitiert MarketWatch Steve Sosnick, Chefstratege bei der Online-Investmenthandelsplattform Interactive Brokers. Generell gebe es nicht den einen richtigen Weg, Aktien miteinander zu vergleichen. Letztlich sei es eine Mischung aus Datenverarbeitung, fundierter Prognose und Bauchgefühl, die zu einer Entscheidung führe. Denn insbesondere auch bei Meta und Alphabet sei es nicht so einfach, ausschließlich auf Daten oder Fakten zurückzugreifen. "Es ist etwas ganz anderes, als beispielsweise Exxon mit Chevron oder Ford mit GM zu vergleichen", betont Sosnick im Gespräch mit MarketWatch. Der Grund dafür, dass man diese Werte schlecht vergleichen könne, sei, dass es sich bei Meta und Alphabet um wachstumsstarke Unternehmen handele, unter anderem, da "sie von der KI-Begeisterung und den möglichen Auswirkungen von KI auf ihr Geschäft angetrieben wurden", während Exxon, Chevron, Ford und GM Value-Aktien seien. Die Entscheidung jedoch, welche Unternehmen die Gewinner und welche die Verlierer sein werden, wenn KI immer relevanter wird, werde "außerordentlich subjektiv" sein, schätzt Sosnick. Und weiter: "Das beste KI-Unternehmen existiert derzeit möglicherweise nicht". Demnach gebe es ohnehin kein richtig und falsch, es sei schlussendlich auch Geschmackssache.

Sosnick: "Es ist schwierig"

Um jedoch ein grobes Bild der Performance der Unternehmen zu bekommen, könne man sich die Erträge anschauen. Sind diese stabil und reproduzierbar? Bei Exxon und Chevron beispielsweise würde Sosnick an dieser Stelle den Ölpreis betrachten, während bei Meta und Alphabet KI solch einen relevanten Faktor darstellen würde. "So unvorhersehbar der Ölpreis zu einem bestimmten Zeitpunkt auch ist, so unvorhersehbar ist doch, welche Auswirkungen die KI sowohl auf die Gesellschaft als auch auf diese bestimmten Unternehmen haben wird", gibt MarketWatch Sosnicks Worte wieder. "Es ist schwierig, etwas zu schätzen, das sowohl so futuristisch als auch so immateriell ist."

Weiter könne es dem Experten zufolge hilfreich sein, sich das Kurs-Gewinn-Verhältnis, kurz KGV, anzuschauen. Dieses "gibt Anlegern die Möglichkeit zu sehen, was sie für jeden US-Dollar am Gewinn eines Unternehmens zahlen", erklärt Tomi Kilgore, stellvertretender Investment- und Unternehmensnachrichtenredakteur bei MarketWatch. Es gilt: Je höher das KGV, desto teurer die Aktie beziehungsweise je niedriger das KGV, desto eher stellt eine Aktie einen guten Kauf dar. Wie MarketWatch berichtet, hatte der S&P 500 Mitte Juli ein Forward-KGV - das bedeutet, es wurden erwartete Gewinne betrachtet, nicht vergangene Gewinne - von 19,5. Das Forward-KGV der Alphabet-Aktien Klasse A lag währenddessen bei 21, das von Meta bei 23.

Eine andere wichtige Kennzahl, die man Sosnick zufolge betrachten könne, sei das PEG-Verhältnis (Price-Earning-Growth). Dieses ergibt sich aus dem KGV dividiert durch das prognostizierte Gewinnwachstum. Aktien mit einem niedrigen PEG-Verhältnis stellen einen besseren Kauf dar. Wie MarketWatch berichtet, seien die PEG-Verhältnisse von Meta und Alphabet zuletzt noch ziemlich gleichmäßig gewesen. Sofern keine Aktie in diesem Vergleich sonderlich teuer oder günstig erscheine, gehe es letztlich um eigene Vorlieben: "Es kommt wirklich darauf an, wer gefällt Ihnen besser?", betont Sosnick. "Wessen Zukunftsvision ist besser, wer wird sie eher verwirklichen und wer wird eher davon profitieren? Und wer könnte eher Konkurrenz bekommen, die ihn vom Thron stoßen könnte?", seien weitere relevante Fragen in diesem Zusammenhang. Wer also etwa in Meta investieren wolle, müsse letztlich an Mark Zuckerberg glauben.

Aktienbewertung durch "Mosaiktheorie"

Eine andere Möglichkeit herauszufinden, welche Aktien man ins Depot aufnehmen sollte, sei die "Mosaiktheorie", auf welche der leitende Edward Jones-Aktienanalyst Dave Heger zurückgreift. Dabei werden Informationen aus mehreren Quellen zusammengefasst und anschließend zu einem Bild des Unternehmens zusammengefügt, erklärt MarketWatch das Vorgehen. "Der Markt ist im Allgemeinen immer zukunftsorientiert und man versucht vorherzusagen, wie gut sich ein Unternehmen entwickeln wird, und die Aktie auf der Grundlage dieser Erwartungen zu bewerten", so Heger. Sowohl Meta als auch Alphabet generieren Einnahmen durch Online-Werbung. Während Alphabet von diversen Einnahmequellen wie der Suchmaschinenwerbung, Cloud Computing, Google TV, dem Android-Betriebssystem und vielen mehr profitiere, liege der Fokus bei Meta insbesondere auf den Social-Media-Kanälen Facebook, Instagram und Threads sowie auf dem Messaging-Dienst WhatsApp. "Kurz gesagt würde ich es für Alphabet so zusammenfassen, dass sie ein ziemlich diversifiziertes Unternehmen sind, was die Art und Weise angeht, wie sie Einnahmen generieren. Für einige Anleger mag es verlockend sein, dass man nicht alles auf eine Karte setzt", erklärt Heger. Er bewertet sowohl Meta als auch Alphabet mit "Kaufen".

Aufwärtspotenzial für Meta und Alphabet

Generell zeigen sich Analysten optimistisch gegenüber der künftigen Entwicklung sowohl von Meta als auch von Alphabet. Bei Meta sieht Jefferies-Analyst Brent Thill etwa noch deutliches Aufwärtspotenzial. Insbesondere die verbesserten Erträge für Werbekunden, die gesteigerte Nutzerbindung bei Instagram durch KI und diverse andere neue Wege der Monetarisierung böten weiterhin Chancen, wie Wallstreet Online die Gedanken Thills wiedergibt. Weitere Wachstumstreiber stellten WhatsApp-Anzeigen und Reels dar. "Unsere Überprüfungen zeigen, dass die Anzeigennachfrage weiterhin die ursprünglichen Prognosen für das Jahr 2023 übersteigt." Justin Post von der US-Großbank Bank of America ist ebenfalls positiv gestimmt: "Wir sehen Meta weiterhin besser positioniert als andere Unternehmen, um im zweiten Halbjahr 2023 zu wachsen".

Auch bei Alphabet zeigte sich Thill zuletzt optimistisch, gerade die Google Cloud sei vielversprechend. "Da die meisten Unternehmen noch dabei sind, ihre KI-Strategie zu entwickeln, ist unklar, wie viel die Google Cloud Platform im zweiten Quartal profitiert hat. Aber jeder Rückenwind im zweiten Halbjahr könnte helfen, den anhaltenden Gegenwind bei der Kostenoptimierung auszugleichen", zitiert Wallstreet Online Thill.

"Es ist wirklich nicht absehbar, welche Auswirkungen die KI sowohl auf die Gesellschaft als auch auf diese bestimmten Unternehmen haben wird", fasste Sosnick im Gespräch mit MarketWatch über Meta und Alphabet zusammen.

Alphabet- und Meta-Aktie mit sattem Plus

Seit Jahresbeginn konnten die Aktien von Meta Platforms, insbesondere auch getrieben durch die Tech-Rally, bereits deutlich an Wert gewinnen: An der NASDAQ kletterten die Titel um über 142 Prozent auf zuletzt 291,61 US-Dollar (Stand: Schlusskurs vom 24.07.23). Während Alphabet A-Aktien im gleichen Zeitraum an der NASDAQ um rund 38 Prozent auf 121,53 US-Dollar stiegen, verteuerten sich die C-Aktien des Unternehmens um 37,36 Prozent auf zuletzt 121,88 US-Dollar.

Redaktion finanzen.net

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