"Kriminell"

Astronomisch hohes Honorar: Tesla-Aktionäre stellen sich nach Musk-Vergütungsklage gegen Anwälte

18.03.24 23:34 Uhr

NASDAQ-Titel Tesla-Aktie: Tesla-Aktionäre wehren sich gegen exorbitante Anwaltshonorare in der Vergütungsklage gegen Elon Musk | finanzen.net

Im Fall rund um die Vergütungsklage gegen Elon Musk wurde es zuletzt erneut spannend. So haben die Anwälte des Klägers einen Antrag auf ein astronomisch hohes Honorar gestellt. Tesla-Aktionäre setzen sich nun dagegen zur Wehr.

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• Tesla-Aktionär reicht Klage gegen Musks Vergütungspaket ein und gewinnt
• Anwälte beantragen exorbitantes Honorar
• Aktionäre wehren sich gegen Antrag der Anwälte

Klage gegen Elon Musks Vergütungspaket

Tesla-CEO Elon Musk erhält kein herkömmliches Gehalt. Für die Führung des Elektroautoherstellers wird der Tausendsassa durch Aktienoptionen entschädigt. Gemäß dem entsprechenden Plan von 2018 sind diese Optionen an zwölf Ziele geknüpft, die Musk als CEO erreichen muss, um dafür Tesla-Aktien zu vergünstigten Konditionen erwerben zu können. Ein Aktionär des NASDAQ-Unternehmens war jedoch der Ansicht, dass Musks Vergütung zu hoch sei. Deshalb reichte Richard Tornetta, ein Thrash-Metal-Schlagzeuger und Autoliebhaber, der zum Zeitpunkt der Einreichung Tesla-Aktien besaß, eine entsprechende Klage gegen das milliardenschwere Aktienpaket ein.

Im Januar 2024 folgte dann das Gerichtsurteil zu der Klage. Richterin Kathaleen McCormick im US-Bundesstaat Delaware entschied im Sinne des Klägers und erklärte damit Teslas Kompensationsplan für ungültig. Musk habe bei der Vereinbarung des Plans zu viel Einfluss gehabt, sodass ein faires Verfahren nicht gegeben gewesen sei, hieß es. McCormick betonte jedoch auch, dass die Vereinbarung zwischen Tesla und Musk nicht einfach auf Antrag des Klägers automatisch aufgehoben werden könne. Stattdessen sollten beide Parteien gemeinsam mit Tesla an einer Lösung arbeiten. Sollte jedoch keine Einigung erzielt werden, sei eine Annullierung immer noch möglich, so die Deutsche Presse-Agentur.

Andere Investoren zeigten sich hinsichtlich des Urteils jedoch nicht gerade begeistert. Insbesondere da die überwiegende Mehrheit der Aktionäre dem Gehaltspaket des Tesla-CEOs im Jahr 2018 zugestimmt habe, erklärt Teslarati. Einige dieser Aktionäre haben nun beschlossen, ihre Meinung zu äußern, indem sie Briefe an Richterin McCormick sendeten. In diesen Briefen erklärten sie, dass sie nicht nur Musks Gehaltspaket für das Jahr 2018 unterstützen, sondern auch dagegen seien, Bernstein Litowitz Berger & Grossmann fast 6 Milliarden US-Dollar in Tesla-Aktien zu zahlen. Bei Bernstein Litowitz Berger & Grossmann handelt es sich um die Anwaltskanzlei, welche die Klage gegen Musks Vergütungsplan gewonnen hat.

Anwälte verlangen Milliarden-Honorar

Denn die Anwälte, die den größten finanziellen Gewinn in der amerikanischen Rechtsgeschichte erzielt haben - das Urteil, laut dem Elon Musk Aktienoptionen im Wert von mehr als 50 Milliarden US-Dollar abgeben muss - haben nun die größte Gebührenforderung in der Geschichte von Wertpapierstreitigkeiten eingereicht, wie Reuters berichtet. Kürzlich baten drei Aktionärs-Kanzleien die Richterin Kathaleen McCormick vom Delaware Chancery Court, ihnen 11 Prozent der Tesla-Aktien zuzusprechen, die das Unternehmen für Musk reserviert hatte. Auf der Grundlage des Börsenkurses von Tesla an dem Tag, an dem McCormick ihre Entscheidung erließ, in der sie die Aufhebung der Optionen von Musk forderte, sind diese beantragten Aktien ganze 5,6 Milliarden US-Dollar wert.

Die Anwälte der Kläger teilten McCormick mit, dass sie insgesamt etwa 13,6 Millionen US-Dollar an Stundenhonoraren in den Entschädigungsfall Musk investiert hätten, den sie im vergangenen Jahr in einem einwöchigen Prozess verhandelten. Eine solche Honorarforderung von 5,6 Milliarden US-Dollar würde einem Stundensatz von fast 290.000 US-Dollar entsprechen - und wäre damit das 400-fache des Wertes der von den Klägeranwälten in der Musk-Entschädigungssache tatsächlich in Rechnung gestellten Beträge, so Reuters. Selbst die Anwälte von Bernstein Litowitz Berger & Grossmann, Friedman Oster & Tejtel und Andrews & Springer räumten ein, dass es noch keinen Präzedenzfall für diese Art von Stundensatz oder Multiplikator gebe. Sie machten jedoch geltend, dass ihre überhöhte Honorarforderung lediglich den "enormen" Schaden widerspiegele, den Musks Gehaltspaket den Tesla-Aktionären zugefügt habe, sowie ihren vollständigen Erfolg bei der Abwendung dieses Schadens.

Aktionäre wehren sich gegen Anwälte

Die Aktionäre des US-amerikanischen Elektroautounternehmens nahmen den Antrag der Anwälte nicht gut auf und starteten eine Briefkampagne, in der sie sich an die Richterin wendeten.
Arthur Blake, ein Tesla-Investor, äußerte in einem Brief, der im Internet veröffentlicht wurde, gegenüber McCormick, dass ihr Urteil und die geforderten Anwaltskosten "den Interessen der Aktionäre äußerst zuwiderlaufen". "In aller Höflichkeit bin ich der Meinung, dass dieses Urteil gefährlich und fehlgeleitet ist, äußerst nachteilig für die Aktionäre und einen neuen Präzedenzfall schafft, der Delaware künftig als den Staat mit dem wirtschaftsfeindlichsten Umfeld auszeichnen wird", so Blake laut Fortune.
Die Richterin erklärte jedoch, dass sie die Briefe nicht lesen würde. Der Ethikkodex der staatlichen Justiz "verbietet mir, die Briefe von Nichtparteien des Rechtsstreits zu prüfen", "die behaupten, Anteile an Tesla zu halten", schrieb sie an Anwälte beider Seiten, laut Fortune.

Und auch via Social Media bringen die Aktionäre von Tesla ihren Unmut zum Ausdruck. "Elon Musk hat das ursprüngliche Vergütungspaket in vollem Umfang verdient. Darüber hinaus war ich überrascht, als ich erfuhr, dass die Anwälte, die diese Sammelklage eingereicht und 'gewonnen' hatten, eine Entschädigung in Höhe von rund 5,9 Milliarden US-Dollar in Tesla-Aktien forderten und behaupteten, dies diene dem Schutz der Tesla-Aktionäre. Nichts ist weiter von der Wahrheit entfernt", zitiert Fortune einen X-User.
Auch Elon Musk selbst äußerte sich auf Twitter zu dem Antrag der Anwälte. "Die Anwälte, die nichts anderes getan haben, als Tesla zu schädigen, wollen 6 Milliarden Dollar. Kriminell", schreibt er.

Ob die Bemühungen der Tesla-Aktionäre Auswirkungen auf die abschließenden Urteile von Richter McCormick in dieser Angelegenheit haben werden, bleibt jedoch abzuwarten.

Redaktion finanzen.net

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