"Existenzielle Bedrohung"

Ehemaliger Tesla-Bär: Autobauer weltweit sollten sich warm anziehen

22.01.20 19:33 Uhr

Ehemaliger Tesla-Bär: Autobauer weltweit sollten sich warm anziehen | finanzen.net

Der E-Autobauer Tesla ist mit einem fulminanten Lauf in das neue Jahr gestartet. Ein Analyst glaubt, dass sich Autohersteller weltweit schnell eine Möglichkeit einfallen lassen, mit dem Erfolg des Musk-Konzerns umzugehen.

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• Tesla-Aktie im Bullenmodus
• Oppenheimer wird zum Tesla-Bullen
• Tesla wird zur "existenziellen Bedrohung" für Konkurrenz

Tesla-Aktie weiter über 500 US-Dollar

Für Tesla könnte es derzeit kaum besser laufen. Schon in den letzten Monaten des Jahres 2019 ging es für den E-Autopionier rasant aufwärts aufgrund verschiedener positiver Nachrichten, die das Elektro-Unternehmen melden konnte. Das spiegelte sich auch im Kurs der Tesla-Aktie wider. Diese konnte nicht nur die magische 500-US-Dollar-Marke knacken, sondern stieg in der letzten Woche bei 547,41 US-Dollar sogar auf einen neuen Rekordstand. Von dem ist sie zwar mittlerweile wieder etwas zurückgekommen, notiert jedoch weiterhin komfortabel über 500 US-Dollar.

Oppenheimer hebt Kursziel um knapp 60 Prozent an

Im Zuge des raketenhaften Aufstiegs, liefen auch immer mehr Analyse-Häuser zu den Tesla-Bullen über. So auch die US-Investmentbank Oppenheimer: Analyst Colin Rusch hob sein Kursziel für den Anteilsschein von 385 auf satte 612 US-Dollar an - ein Anstieg um knapp 60 Prozent. Dies bescheinigt der Tesla-Aktie ein Aufwärtspotenzial von 19,88 Prozent. Das Rating beließ Oppenheimer bei "Outperform".

Autonomes Fahren zukunftsweisende Technologie

Für die Trendwende hin zum Tesla-Optimisten nannte Rusch in der CNBC-Sendung "Power Lunch" mehrere Gründe. Zum einen habe sich die Bank die Materialien genau angesehen, die in den Batterien verarbeitet würden und wie diese Expertise sich im restlichen Antrieb bemerkbar machen würde. Darüber hinaus hätte sich Oppenheimer die Betriebssysteme genau angeschaut und wie diese im Bereich des Autonomen Fahrens eingesetzt würden. Hier läge laut Rusch eine große Stärke bei Tesla, dass der E-Autobauer schon jetzt über 600.000 Fahrzeuge auf den Straßen verfüge, die den Elektro-Pionier konstant mit Daten versorgen würden. Selbstfahrende Fahrzeuge hätten enormes Potenzial und Tesla würde sich hier einen großen Vorteil verschaffen, indem schon jetzt alle möglichen Szenarien, die auf der Straße passieren könnten, untersucht würden.

Tesla Model 3 wird zum Designstar

Darüber hinaus hätte Tesla mit dem Design des Model 3 den Nerv der Zeit getroffen und ein Fahrzeug geschaffen, das auch das wachsende Verbraucherinteresse an Nachhaltigkeit bediene. Schaut man sich die Autodesigns anderer Autobauer an, die in 2022 und 2023 auf den Markt kommen sollen, so scheinen sich viele der Hersteller am Tesla Model 3 orientiert zu haben. Obwohl es zum Thema Nachhaltigkeit natürlich zu bedenken gäbe, dass auch der Strom für das Elektro-Fahrzeug meist aus Kohle oder anderen umweltschädlichen Energiequellen käme. Allerdings entgegnet Rusch hier, dass immer mehr Unternehmen Kohlekraftwerke aufkaufen würden, um sie stillzulegen und stattdessen Solarspeicher bauen würden, da sie so die Energiekosten senken und Strom zu einem günstigeren Preis anbieten könnten. Rusch sieht dementsprechend auch auf der Versorgerseite eine Trendwende, die ultimativ Tesla helfen wird.

Shanghai-Gigafabrik in Rekordzeit hochgezogen

Ein weiterer Punkt, der für den Musk-Konzern spräche, sei die rasante Fertigstellung der Tesla-Gigafabrik in Shanghai. Hier lagen zwischen erstem Spatenstich und der Auslieferung der ersten Fahrzeuge weniger als zwölf Monate, was "anderen Autobauern zu denken gegeben haben dürfte", wie Rusch sagt. Tesla hätte sich gar als "existenzielle Bedrohung" für "diese Unternehmen" erwiesen.

Tesla-Besitzer als Party-Killer?

Doch nicht nur der große Vorsprung des E-Fahrzeug-Produzenten würde einen großen Vorteil darstellen, Tesla hätte es auch geschafft, die eigene Marke zu großer Prominenz zu verhelfen. Dies gehe soweit, wenn man auf einer Party einem Tesla-Besitzer begegnen würde, würde "dieser den ganzen Abend nur über sein Auto sprechen wollen", wie Rusch gegenüber CNBC scherzt.

Alles in allem fasst der Oppenheimer-Analyst seine Einschätzung folgendermaßen zusammen: "Unsere Schlussfolgerung ist, mit ein bisschen Zeit, in Hinblick auf die Tatsache, dass Tesla eine etwas höhere Risikotoleranzschwelle besitzt als Unternehmen und in der Lage ist, aus den eigenen Fehlern zu lernen, dass sie sich weiterhin mit Vorsprung zur Konkurrenz weiterentwickeln werden".

Redaktion finanzen.net

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