Warum die Wahlprognosen alle falsch waren
Donald Trump hat den Schritt ins Weiße Haus geschafft. Und das, obwohl ihm Wahlforscher im Vorfeld nur Außenseiterchancen auf einen Sieg bei der US-Präsidentenwahl eingeräumt hatten. Einer hatte dieses Szenario im Vorfeld kommen sehen: Trump selbst.
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Der Wahlkampf der vergangenen Monate hat den US-Amerikanern einiges abverlangt. Die beiden US-Präsidentschaftskandidaten Hillary Clinton und Donald Trump waren über weite Teile durch persönliche Angriffe und Polemik statt einem kompetenten Wahlprogramm auffällig geworden. Erst gegen Ende wurde klar, wohin die politische Reise gehen soll, wenn einer der beiden ins Weiße Haus einziehen wird. Entsprechend fiel es vielen US-Amerikanern in den vergangenen Monaten schwer, sich eindeutig zu positionieren - viele sahen die Wahl vor der sie standen als eine Entscheidung zwischen zwei Übeln. Denn nie zuvor in der Geschichte der Vereinigten Staaten von Amerika waren die beiden Kandidaten mit den besten Aussichten auf den Job des US-Präsidenten im Volk dermaßen unbeliebt, wie Trump und Clinton.
Clinton mit Vorteilen in Umfragen
Dennoch hatten die Wahlprognosen ein Bild vermittelt, das Hillary Clinton bessere Chancen auf den Wahlsieg einräumte, als ihrem Gegenkandidaten Trump. In den letzten Umfragewerten hatte die Demokratin stets besser abgeschnitten als der Republikaner, viele Wahlforscher und auch große Teile der Medien sahen Clintons Wahlsieg als knappe aber dennoch sicherer Sache. Nur einer hatte immer wieder an der Aussagekraft der Wahlumfragen gezweifelt: Donald Trump. Noch am Wahltag hatte Trump behauptet, die aktuellen Erhebungen gäben falsche Zahlen wieder. Auf seinen Wahlkampfveranstaltungen habe er so großen Zuspruch erhalten, dass die Umfragewerte nicht stimmen können. "Ich glaube nach den Debatten sind meine Zahlen gestiegen", sagte er. "Sie haben gestern gesehen, was für Menschenmengen wir anlocken. Hier passiert gerade etwas. Etwas Unglaubliches passiert hier gerade."Und tatsächlich: Kurz vor der Wahl schrumpfte der Umfrage-Vorsprung von Hillary Clinton zusehends, nach dem Start und der Auszählung der ersten Stimmen näherten sich die Kandidaten zunehmend an - bis Trump seine Gegenkandidatin schließlich sogar überholte und den Wahlsieg einfuhr.
Warum lagen die Umfragen alle falsch?
Warum die Wahlforscher so daneben lagen, ist in zahlreichen Faktoren begründet. Einerseits wurde ein Großteil der Volksbefragungen in urbanen Gebieten erhoben. Trumps Unterstützer - so stellte sich am Wahltag heraus - leben aber vorrangig in ländlichen Gebieten. Und diese US-Amerikaner waren wohl nie Teil einer Wahlumfrage geworden.Zudem hatte man sich bei den Wahlumfragen zu wenig auf lokale und regionale Erhebungen gestützt. Auch wenn national gesehen der Zuspruch für Hillary Clinton größer war: Das US-Wahlsystem sieht vor, dass ein Präsidentschaftskandidat die Bundesstaaten mit den meisten Wahlmännern gewinnen muss. Dort waren insbesondere die Swing States, also Staaten, die in der Vergangenheit keine feste Präferenz für Republikaner oder Demokraten gezeigt hatten, das Problem. Hätte man die Umfragen in regelmäßigeren Abständen auch auf lokaler Basis erhoben, hätte sich vor der Wahl möglicherweise ein anderes Meinungsbild ergeben.
Zudem haben die Wahlforscher möglicherweise die demografische Wählerzusammensetzung falsch eingeschätzt. Wohl möglich, dass ganz andere Bevölkerungsgruppen den Weg an die Wahlurnen gefunden haben, als im Vorfeld gedacht.
Nach Supportern lag Hillary klar vorn
Nicht nur die Finanzmärkte, sondern auch zahlreiche US-Prominente hatten sich während des Wahlkampfes als Unterstützer von Hillary Clinton geoutet. Noch-Präsident Barack Obama und seine Frau, im Volk überaus beliebt, hatten sich für die Clinton-Kampagne einspannen lassen und flammende Reden für eine Wahl von Hillary gehalten. Die prominenten Trump-Unterstützer waren hingegen ungleich weniger. Im Pro-Trump-Lager versammelten sich zahlreiche Action-Stars: Clint Eastwood, Wrestler Hulk Hogan, TV-Legende Chuck Norris. Aus dem Silicon Valley war der Zuspruch für Trump aber mehr als mager: Lediglich der frühe Facebook-Investor Peter Thiel outete sich frühzeitig als Supporter des Immobilienmoguls.Hillary Clinton versammelte dagegen zahlreiche TV-, Musik- und Filmstars hinter sich - von denen sich viele gerne vor den Wahlkampfkarren spannen ließen. Popstars wie Britney Spears, Lady Gaga und Katy Perry sammelten sich ebenso unter den Clinton-Fans, wie Eva Longoria, Samuel L. Jackson oder Jane Fonda. Nahezu die gesamte Tech-Elite des Silicon Valley stellte sich hinter sie: Dass ihr die Unterstützung der Wall Street sicher war, wurde nie angezweifelt.
War der Sieg von Hillary zu sicher?
Doch genau da könnte das Problem gelegen haben: Die Unterstützung für Clinton war ungleich größer, in den Wahlumfragen lag sie mehrheitlich vorn. Trump? Der hat nur Außenseiterchancen, so die Meinung vieler. Doch das Volk liebt Underdogs.Selbst der US-Filmemacher Michael Moore, seines Zeichens Clinton-Supporter, warnte vor der Wahl, dass ein Sieg von Donald Trump durchaus wahrscheinlich sei. "Wer wird die motiviertesten, engagiertesten Wähler haben? Wer wird tatsächlich in den Wahllokalen auftauchen? Ihr kennt die Antwort auf diese Frage. Wessen Anhänger sind fanatischer?" Mit diesen Worten warnte Moore die Clinton-Anhänger, den Sieg ihrer Kandidatin bereits als ausgemachte Sache zu sehen. Und er sollte recht behalten. Die Bewohner in den ländlichen Gebieten stellten sich an den Wahlurnen an, um ihre Stimmen abzugeben. Möglicherweise nahmen viele Bewohner schwarzer oder hispanisch geprägter Regionen diesen Aufwand nicht auf sich.
Während die fanatischeren Trump-Fans dem Underdog zum Sieg verhelfen wollten und auf sich nahmen, Stunden Zeit investieren zu müssen, um ihre Stimme abgeben zu dürfen, haben Hillary-Wähler möglicherweise gedacht: Das geht schon gut. Vergessen waren die eindringlichen Aufrufe von Barack Obama und vielen anderen Clinton-Supportern, auf jeden Fall wählen zu gehen.
Fiel die Entscheidung erst an der Urne?
Ein weiterer Grund, wieso die Wahlumfragen im Vorfeld vom tatsächlichen Wahlergebnis abweichen, könnte ganz einfach sein: Sie konnten gar nicht stimmen. Möglicherweise haben zahlreiche unentschlossene Wähler erst an der Wahlurne entschieden, bei welchem Kandidaten sie ihr Kreuz machen. Und möglicherweise hat sich diese Entscheidung im letzten Moment noch gedreht. Denn klar ist: Clinton ist im Volk alles andere als beliebt. Sie steht für das politische Establishment, dem Trump den Kampf angesagt hat. Auch wenn ihr Wahlprogramm das durchdachtere und kompetentere gewesen sein mag: Auf die Sorgen der Bevölkerung ist Clinton nur wenig eingegangen. Ganz anders als Trump, der Mann, der den Slogan "Make America great again" geprägt und mit Polemik und durchaus auch minderheitenfeindlichen Parolen für einen imaginären Neuanfang stand. Der Underdog gegen das Establishment: Möglicherweise hat das Trump in den Wahlkabinen viele Kreuze neben seinem Namen beschert. Kreuze, die die Wahlforscher im Vorfeld gar nicht auf dem Schirm haben konnten, denn die Wähler selbst hatten sie vielleicht nicht auf dem Schirm.Redaktion finanzen.net
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