NVIDIA-Aktie im Fokus: Neue KI-Wette könnte zum Problem werden
• NVIDIA dominiert Markt für KI-Chips
• Zunehmende Konkurrenz
• Amazon will KI-Markt erobern
NVIDIA dominierte in der Vergangenheit den Markt für KI-Chips, doch nun bekommt der Tech-Riese zunehmend Konkurrenz von Unternehmen, die verstärkt auf die Entwicklung eigener Chips setzen, um ihre Abhängigkeit von NVIDIA zu reduzieren.
Amazon-Tochter baut eigene Chips
Auch Amazon will in den KI-Bereich vordringen und hat laut TheStreet erklärt, dass das Unternehmen den schnell wachsenden Markt weiter erobern wolle. Kürzlich erst habe Amazon Pläne zur Gründung einer neuen Gruppe innerhalb von Amazon Web Services (AWS) angekündigt, die sich ausschließlich auf agentenbasierte KI konzentriere.
Daneben setze das Unternehmen mit seiner Tochtergesellschaft Annapurna Labs, einem israelischen Mikroelektronik-Startup, auf eigene Chips. Das Unternehmen stellt laut TheStreet Amazons 5-Nanometer-Mikroprozessoren Trainium 2 her. Annapurna Labs kundenspezifische Siliziumchips seien zwar noch nicht so leistungsstark wie NVIDIAs GPUs, das Unternehmen konzentriere sich jedoch darauf, diese bei einem bedeutenden Projekt einzusetzen.
"Project Rainier"
Dieses bedeutende Projekt sei der Supercomputer "Project Rainier", ein Ultracluster aus Hunderttausenden von Amazons kundenspezifischen Trainium-Chips. Der Supercomputer, der von AWS gebaut werde, solle vor Ende 2025 fertig sein. Damit konkurriere das Unternehmen mit xAI, das ebenfalls an einem eigenen KI-Supercomputer arbeite. Amazon könnte jedoch einen Vorsprung haben.
"Der Erfolg oder Misserfolg von Amazon hängt nicht von der Leistung jedes einzelnen Chips ab, sondern von einer sorgfältig geplanten vertikalen Integration, bei der ganze Rechenzentren - bis hin zu jeder Schraube, jedem Kupferdraht und jedem Lüfter - darauf ausgelegt sind, das letzte Quäntchen Rechenleistung aus Hunderttausenden von Trainium-2-Chips herauszuholen", zitiert TheStreet Semafor.
Auch bei Amazons Partner Anthropic, das sich bereit erklärt hat, die nächste Version seines KI-Modells "Claude" zu trainieren, zeige man sich zuversichtlich, dass die Partnerschaft für beide Seiten Vorteile mit sich bringen dürfte. "Projekt Rainier wird sowohl unsere Forschung als auch unsere nächste Skalierungsgeneration vorantreiben. Für unsere Kunden bedeutet das mehr Intelligenz, niedrigere Preise und höhere Geschwindigkeiten", so Tom Brown, Chief Compute Officer bei Anthropic. "Wir entwickeln nicht nur schnellere KI, sondern auch vertrauenswürdige und skalierbare KI."
Bedrohung für NVIDIA?
Laut TheStreet nutzte Anthropic zuvor Google Tensor-Prozessoren und NVIDIA-GPUs, um seine vorherigen Versionen der Claude-Modelle zu trainieren. Nun da das Unternehmen die nächste Version seines beliebten Chatbots mit Project Rainier trainiere, könnte dies auch andere Kunden von NVIDIA zu ähnlichen Maßnahmen bewegen, um so ihre Abhängigkeit zu reduzieren.
So könnte die zunehmende Konkurrenz - auch wenn sich die meisten Wall-Street-Analysten weiterhin optimistisch hinsichtlich NVIDIAs Wachstumsaussichten zeigen - laut TheStreet womöglich manche Experten dazu veranlassen, ihre Position zu überdenken.
Redaktion finanzen.net
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