Crash-Risiko? - Jeremy Siegel erwartet "noch größere Korrektur" am Aktienmarkt
• Jeremy Siegel: US-Handelspolitik sorgt für Unsicherheit
• US-Politik laut Siegel Hauptursache für Rückgang am Aktienmarkt der letzten Wochen
• Siegel erwartet "noch größere Korrektur"
Siegel sieht US-Politik als Ursache für Rückgang am Aktienmarkt
Wie Siegel in der Sendung "Bloomberg The Close" verlautete, würden die Bilanzen der Unternehmen zwar gut aussehen, jedoch sei die Unsicherheit im Zusammenhang mit den Zöllen der Trump-Regierung "überhaupt nicht das, was der Markt will".
In der CNBC-Sendung "Closing Bell" erklärte Siegel: "Hätten diese beiden positiven Entwicklungen - vielleicht ein Rückgang der kanadischen Zölle und hoffentlich ein Waffenstillstand in der Ukraine - nicht stattgefunden, hätten wir meiner Meinung nach täglich einen weiteren Rückgang von 1.000 Punkten erlebt." Laut dem Finanzprofessor sei "diese disruptive, destruktive, wenn ich das so sagen darf, wechselhafte Handelspolitik, die den Markt wirklich beunruhigt und bei Verbrauchern und Unternehmen für Unsicherheit gesorgt hat." Er hoffe, dass das Trump-Team die Auswirkungen auf den Aktienmarkt erkenne, und diese Politik rationalisiert werden könne, da sie seiner Meinung nach "mit Abstand die Hauptursache für den 10-prozentigen Rückgang der letzten sechs Wochen" gewesen sei.
Siegel sieht "noch größere Korrektur kommen"
Wie es in einem Artikel von Orlowski Financial Counsel, der auf Linkedin veröffentlicht wurde, heißt, wies Siegel vor diesem Hintergrund in einer Rede zur aktuellen Marktlage auf mehrere Risikofaktoren am Markt hin, zu denen die anhaltend hohe Inflation, die politischen Entscheidungen der US-Notenbank und die wachsende Angst vor einer Konjunkturabschwächung gehörten. Der Finanzprofessor sei der Meinung, dass Anleger bezüglich der Entwicklung von Zinsen und Wirtschaftswachstum womöglich zu optimistisch seien. "Der Markt hat eine nahezu perfekte Landung eingepreist", so Siegel, der davor warne, dass es weiterhin nicht unerhebliche Hindernisse gebe.
"Die Börse ist sehr verwirrt über Trumps Zollpläne", zitiert BNN Bloomberg Siegel. "Ist das alles nur Verhandlungstaktik? Wir wissen es noch nicht", so der Finanzprofessor. Allerdings sehe er "nach dem Überschwang eine noch größere Korrektur kommen."
Darauf sollten Anleger aktuell setzen
Zwar sage Siegel keinen Marktcrash voraus, seine Erkenntnisse würden jedoch darauf hindeuten, dass der Weg zunächst holprig werden könnte. Anleger sollten angesichts der genannten Risikofaktoren am Markt daher wohl besser vorsichtig bleiben und auf mögliche Schwankungen vorbereitet sein, heißt es in dem Artikel von Orlowski Financial Counsel.
Bei "UBS Trending" rät Siegel Anlegern, aktuell nicht alles auf eine Karte zu setzen - egal wie gut die Tech-Aktien gelaufen sind. Er sehe eine Zeit der Rotation und Diversifizierung. "Ich denke, das wird 2025 das A und O sein", so Siegel.
Redaktion finanzen.net
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