BYD-Aktie in Rot: China verzögert wohl Genehmigung für BYDs geplantes Werk in Mexiko

19.03.2025 20:08:00

Der E-Autobauer BYD muss auf die Genehmigung seines geplanten Werks in Mexiko offenbar länger warten. Die chinesische Heimat des Autoherstellers will diese wohl verzögern. Das steckt dahinter.

• BYD will Werk in Mexiko bauen
• Genehmigung für Werk noch nicht erteilt - Verzögerung droht
• China sieht Gefahr in Nähe zur USA

Schon 2023 kündigte der chinesische Autobauer BYD an, ein Werk in Mexiko bauen zu wollen. So hieß es, dass dadurch in dem Nachbarland der USA 10.000 Arbeitsplätze geschaffen würden und 150.000 Stromer im Jahr produziert werden könnten. Gleichzeitig stellte der E-Autobauer damals in Aussicht, auch in Brasilien, Ungarn und Indonesien Fahrzeuge bauen zu wollen.

China hat Genehmigung noch nicht erteilt

Da BYD jedoch die Volksrepublik China seine Heimat nennt, hängen die Pläne des Fahrzeugherstellers auch von den Vorgaben der chinesischen Behörden ab. So benötigen chinesische Automobilhersteller die Genehmigung des chinesischen Handelsministeriums, um im Ausland zu produzieren. Wie die Financial Times mit Verweis auf zwei mit der Sache vertraute Personen jedoch schreibt, muss diese im Fall für das Mexiko-Werk erst noch erteilt werden.

Nähe zu den USA stellt Problem dar

Ob dies so bald geschehen wird, steht jedoch in Frage. So berichtet das Nachrichtenportal, dass Peking die Genehmigung verzögert, da befürchtet werde, dass die von Chinas größtem Elektroautohersteller entwickelte Smart-Car-Technologie über die Grenze in die USA gelangen könnte. So meint einer der Gesprächspartner gegenüber der FT: "Die größte Sorge des Handelsministeriums ist die Nähe Mexikos zu den USA".

Gleichzeitig bevorzuge die chinesische Regierung solche Projekte, die in Ländern ins Leben gerufen werden, die Teil des chinesischen Infrastrukturentwicklungsprogramms "Belt and Road" sind.

Trumps Zollpolitik belastet

Was ebenso zu der Entscheidung beigetragen haben dürfte, die Genehmigung für das Mexiko-Werk zu verzögern, ist die aktuelle Zollpolitik des US-Präsidenten Donald Trump. Dieser hatte zunächst Zölle auf Waren aus Mexiko durchgesetzt, diese jedoch schon kurz im Anschuss wieder weitgehend ausgesetzt. Die jüngste Entscheidung soll bis zum 2. April gelten. "Nachdem ich mit der mexikanischen Präsidentin Claudia Sheinbaum gesprochen habe, habe ich zugestimmt, dass Mexiko keine Zölle auf Waren zahlen muss, die unter das USMCA-Abkommen fallen", hatte Trump via Truth Social mitgeteilt. Das USMCA ist das Nordamerika-Freihandelsabkommen, das die USA, Mexiko und Kanada während Trumps erster Amtszeit unterzeichnet hatten. "Wir werden unsere Zusammenarbeit fortsetzen, insbesondere in Fragen der Migration und der Sicherheit, einschließlich der Eindämmung der illegalen Einfuhr von Fentanyl in die Vereinigten Staaten und von Waffen nach Mexiko", hatte unterdessen die mexikanische Staatschefin auf X verlautet.

Gerade in dieser Kooperation scheint China nun eine Gefahr zu sehen. "Mexikos neue Regierung hat eine feindselige Haltung gegenüber chinesischen Unternehmen eingenommen, was die Situation für BYD noch schwieriger macht", zitiert Financial Times die zweite Person. Gleichzeitig hat Trump auch mit der Volksrepublik einen Handelskrieg begonnen und Strafzölle verhängt, auf die China mit Gegenzöllen reagierte.

Auf die Frage, ob die US-Zölle und Mexikos härtere Gangart gegenüber der Volksrepublik die Pläne BYDs verändern würden, sagte Stella Li, Executive Vice-President bei BYD gegenüber dem Nachrichtenportal, dass das letzte Wort über das Werk in Mexiko noch nicht gesprochen worden sei. "Jeden Tag gibt es neue Nachrichten, also müssen wir einfach unsere Arbeit machen", sagte Li kürzlich in einem Interview mit der FT. "Wir müssen weiter untersuchen, wie wir unsere Kunden zufriedenstellen und verbessern können, um das beste Ergebnis für alle zu erzielen."

In 2024 hat BYD in Mexiko mehr als 40.000 Fahrzeuge verkauft. In der Vergangenheit hatte das Unternehmen berichtet, in 2025 das Verkaufsvolumen in dem Land verdoppeln zu wollen, schreibt die FT.

So reagiert die BYD-Aktie

Die BYD-Aktie hat am Mittwoch in Hongkong letztlich 3,92 Prozent auf 50,30 Hongkong-Dollar eingebüßt.

Redaktion finanzen.net

Bildquelle: Philip Lange / Shutterstock.com, Robert Way / Shutterstock.com

In eigener Sache

NEU: Tradespot von finanzen.net

Erlebe Trading in einer neuen Dimension. Verpasse keine Trading-Chance mit der neuen Trading-App für ambitionierte Anleger!

Jetzt testen: Hol' Dir die neue Trading-App von finanzen.net!

Weitere News zum Thema