Hermès-Aktie ereicht neuen Rekordpreis: Birkin-Bag-Hersteller Hermès übertrifft Erwartungen bei weitem
Besonders wohlhabende Kunden entschieden sich rund um Weihnachten trotz Preiserhöhungen für Produkte wie Birkin- und Kelly-Bags. Dabei konnte der Ledertaschenhersteller auch in China punkten. Für Hermès-Chef Axel Dumas ist es für eine Prognose in dem wichtigen Land aber noch zu früh. "Ich bleibe sehr optimistisch für 2025, allerdings weiß ich, dass die Vergleichswerte sehr hoch sein werden", sagte er am Freitag.
Für die Hermés-Aktie ging es am Vormittag auf den Rekordpreis von 2.957 Euro nach oben. Damit war das Unternehmen an der Börse mehr als 300 Milliarden Euro wert. Der Abstand auf den Rivalen LVMH Moet Hennessy Louis Vuitton mit fast 358 Milliarden Euro wurde damit geringer. Hermés konnte das hohe Kursniveau vom Start im Verlauf aber nicht halten - zuletzt lag das Kursplus in Paris nur noch bei rund 1,74 Prozent auf 2.865,00 Euro.
Zwei Drittel der Aktien liegen nach Bloomberg-Daten in Familien-Hand: Damit schauen die Nachkommen von Thierry Hermés auf ein Gesamtvermögen von mittlerweile rund 200 Milliarden Euro. Ihnen winkt für das abgeschlossene Jahr eine um einen Euro erhöhte Dividende von 16 Euro je Papier sowie eine Sonderausschüttung auf Vorjahresniveau von 10 Euro pro Aktie. Bei rund 70,4 Millionen Anteilsscheinen freuen sich die Erben auf eine gewöhnliche Dividende von gut 1,1 Milliarden Euro sowie 700 Millionen Euro extra.
Währungsbereinigt steigerte der Hermés-Konzern den Erlös im vierten Quartal um knapp 18 Prozent auf vier Milliarden Euro, wie er am Freitag in Paris mitteilte. Analysten waren von einem deutlich geringeren Zuwachs ausgegangen.
Dabei verkaufte Hermés vor allem in der Region Asien und Pazifik ohne Japan unerwartet viel - obgleich der Zuwachs geringer ausfiel als in anderen Weltregionen. Das Gebiet steht fast für die Hälfte des Konzernumsatzes. Mit Blick auf die Produktkategorien entwickelte sich das Lederwarengeschäft unerwartet gut. Mit einem währungsbereinigten Plus von 21,5 Prozent auf knapp 1,7 Milliarden Euro im vierten Quartal steigerte Hermés die Verkäufe fast doppelt so stark wie von Branchenkennern vermutet.
Damit lässt Hermés die Konkurrenz deutlich hinter sich. LVMH und der Gucci-Konzern Kering haderten zuletzt mit einer schwachen Nachfrage nach ihren Produkten.
Im Gesamtjahr erlöste Hermés konzernweit mit 15,2 Milliarden Euro währungsbereinigt 15 Prozent mehr als im Vorjahr. Unter dem Strich blieb den Hermés -Aktionären mit 4,6 Milliarden Euro rund sieben Prozent mehr Gewinn als ein Jahr zuvor.
Der Luxusgüterkonzern habe im vierten Quartal auf ganzer Linie die Erwartungen übertroffen, schrieb UBS-Analystin Zuzanna Pusz. Sie betonte die starken Margen: Im Gesamtjahr blieben Hermés 40,5 Prozent des Umsatzes als operativer Gewinn und damit etwas mehr als von Analysten erwartet./ngu/stw/jha/
UBS belässt Hermés auf 'Buy' - Ziel 2475 Euro<
Die Schweizer Großbank UBS hat die Einstufung für Hermés nach Zahlen auf "Buy" mit einem Kursziel von 2475 Euro belassen. Der Luxusgüterkonzern habe im vierten Quartal auf ganzer Linie die Erwartungen übertroffen, schrieb Analystin Zuzanna Pusz in einer am Freitag vorliegenden Studie. Der starke Jahresabschluss untermauere das einzigartige Geschäftsmodell und den besseren Branchentrend, von dem allerdings nur wenige Akteure profitiert hätten.
PARIS (dpa-AFX)
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