Delivery Hero-Aktie bricht ein: Wettbewerbsbehörde verbietet Food Panda-Taiwan-Verkauf an Uber
Die dortige Wettbewerbsbehörde TFTC werde den im Mai bekanntgegebenen Verkauf des Foodpanda-Geschäfts in Taiwan nicht freigeben, teilte das Unternehmen über die Weihnachtsfeiertage mit. Der US-Fahr- und Lieferdienst Uber hatte den Bereich in einem mehrstufigen Geschäft für knapp eine Milliarde US-Dollar erwerben wollen.
Analyst Marcus Diebel von der Bank JPMorgan wertete die Entscheidung als klar negativ für Delivery Hero. So habe das Unternehmen mit dem Geld auf dem Verkauf Wandelanleihen zurückkaufen und die Kapitalstruktur insgesamt verbessern wollen. Offen sei derweil die Höhe einer möglichen Entschädigungszahlung (Break-up Fee) an Delivery Hero. Für das Unternehmen gebe es zudem Chancen für andere Verkäufe in der Region, die dann als positiver Katalysator für den Kurs wirken könnten, betonte der Experte.
Außerdem hatte Uber den Kauf eines kleinen Anteils an Delivery Hero vorgehabt. Uber könne gegen die Entscheidung von TFTC Berufung einlegen oder die Transaktion beenden, hieß es in der Mitteilung weiter. Die Uber-Aktie gibt an der NYSE am Freitag zeitweise 2,43 Prozent auf 60,07 US-Dollar ab.
Als die Übernahmevereinbarung Mitte Mai bekanntgegeben wurde, war der Aktienkurs von Delivery Hero in einer ersten Reaktion um mehr als ein Fünftel angesprungen. Dem waren damals monatelange Verhandlungen vorangegangen, der Deal wurde von Investoren als Teilerfolg für Delivery Hero bei seinen Asienplänen gefeiert. Inzwischen liegt der Aktienkurs allerdings wieder etwas tiefer. Seit Jahresbeginn steht bei Delivery Hero dennoch ein Plus von rund acht Prozent zu Buche.
Delivery Hero-Aktie knickt ein - Food-Panda-Verkauf untersagt
Ein Rückschlag beim geplanten Verkauf des Food-Panda-Geschäfts in Taiwan hat die Aktien von Delivery Hero am Freitag einbrechen lassen. Sie verloren im XETRA-Handel letztlich 5,39 Prozent auf 27,04 Euro. Im bisherigen Tagestief war es sogar um rund 9 Prozent auf 26,00 Euro nach unten gegangen auf den tiefsten Stand seit Ende August.
Seit dem Jahreshoch im Oktober ging es für Delivery Hero um rund 36 Prozent abwärts. Für das Jahr 2024 steht nun noch ein Kursplus von rund 8 Prozent zu Buche.
Die taiwanesische Wettbewerbsbehörde TFTC werde die Veräußerung der Food-Panda-Aktivitäten an den US-Fahr- und Lieferdienst Uber nicht freigeben, teilte Delivery Hero mit. Uber wollte den Bereich in einem mehrstufigen Geschäft für knapp eine Milliarde US-Dollar erwerben und einen kleinen Anteil an Delivery Hero kaufen. Uber könne gegen die Entscheidung von TFTC Berufung einlegen oder die Transaktion beenden, hieß es in der Mitteilung des MDAX-Konzerns weiter.
Analyst Marcus Diebel von der Bank JPMorgan wertete die Entscheidung als klar negativ für Delivery Hero. So habe das Unternehmen mit dem Geld auf dem Verkauf Wandelanleihen zurückkaufen und die Kapitalstruktur insgesamt verbessern wollen. Offen sei derweil die Höhe einer möglichen Entschädigungszahlung (Break-up Fee) an Delivery Hero. Für das Unternehmen gebe es zudem Chancen für andere Verkäufe in der Region, die dann als positiver Katalysator für den Kurs wirken könnten, betonte der Experte.
Insgesamt schaut Delivery Hero aktuell auf seine regionalen Gesellschaften. Erst am 10. Dezember war die Konzerntochter Talabat in Dubai an die Börse gegangen. Der Talabat-Kurs dümpelt seither aber vor sich hin. Gleichwohl: Delivery Hero hatte mit dem Börsengang umgerechnet knapp zwei Milliarden Euro mit dem offerierten Talabat-Anteil von 20 Prozent an Talabat hereingeholt. /he
BERLIN (dpa-AFX)
Bildquelle: Delivery Hero