Trump vs. Harris: Was Präsidentin Harris für Europa und Deutschland bedeuten würde
• Ende der US-Wahl naht
• Geopolitische Herausforderungen prägen Wahlkampf
• Wahrscheinlichkeit für Harris-Sieg liegt laut Berenberg bei 45 Prozent
Trump vs. Harris: US-Wahl in finalen Zügen
Am 5. November 2024 geht es wieder los: Die USA wählen einen neuen Präsidenten. Im Rennen stehen die amtierende US-Vizepräsidentin Kamala Harris für die Demokraten und der ehemalige Präsident Donald Trump für die Republikaner. Obwohl der Ausgang der Wahl ist noch offen ist, bleibt die Stimmung der Demokraten seit dem Rückzug von US-Präsident Joe Biden aus dem Wahlkampf klar optimistischer.
Im Laufe des Wahlkampfes sorgte die US-Präsidentschaftswahl dabei nicht nur in den USA, sondern auch hierzulande für viel Berichterstattung. Seit Wochen liefern sich Donald Trump und Kamala Harris ein knappes Rennen. Dabei standen oft Trumps kryptofreundliche Politik, Harris’ Haltung zu digitalen Währungen, die möglichen Auswirkungen auf Aktienmärkte, den Goldpreis und den Dollar sowie die Beziehung der USA zu China im Fokus.
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Der Wahlkampf 2024 in den USA ist damit geprägt von geopolitischen Herausforderungen, wie der russischen Bedrohung, Krisen im Nahen Osten und dem Aufstieg Chinas, aber auch von innenpolitischen Themen wie Polarisierung, Ungleichheit und Einwanderung. Ob die USA weiterhin als Garant der europäischen Sicherheit auftreten werden, bleibe deshalb fraglich.
US-Präsident Joe Biden äußerte sich zuletzt besorgt über die Möglichkeit einer friedlichen Machtübergabe, sollte Trump erneut verlieren. Biden warnte, dass Trump eine Niederlage nicht akzeptieren werde, wie er es bereits nach der Wahl 2020 getan hatte.
Das Trump-Team bereitet sich derweil aktiv darauf vor, das Wahlergebnis anzufechten, falls Trump verliert. Schon im Vorfeld der Wahlen 2024 wurden zahlreiche Klagen eingereicht, um die Rechtmäßigkeit der Stimmauszählung zu hinterfragen. Trump betonte, er werde das Ergebnis nur akzeptieren, wenn es "frei und fair" sei, und legt erneut den Grundstein für sein Betrugsnarrativ. Wie genau Trumps Reaktion im Falle einer Niederlage ausfallen wird, bleibt ungewiss, jedoch bleibt die Hoffnung auf eine friedliche Machtübergabe.
Europäische Verteidigungspolitik im Fokus
Der Wahlausgang ist jedoch nicht nur für die USA von Bedeutung, sondern wird auch auf Europa und Deutschland Einfluss haben. Dies gilt insbesondere in Bezug auf die europäische Sicherheits- und Verteidigungspolitik, wie die Körber Stiftung erklärt. Nach seiner Wahl 2020 verkündete Präsident Joe Biden mit "America is back" die Rückkehr Amerikas auf die internationale Bühne. Doch die anfängliche Erleichterung in Europa wich schnell der Ernüchterung über die zukünftige Rolle der USA in der europäischen Sicherheitsordnung.
Präsidentin Harris? Auswirkungen auf Deutschland und Europa
Dr. Holger Schmieding, Chefvolkswirt bei Berenberg erklärt laut e-Fundresearch: "Selten war eine Wahl in den USA für Europa so wichtig wie diese. Umfragen sagen für den 5. November ein Kopf-an-Kopf Rennen zwischen Donald Trump und Kamala Harris voraus." Sollte Harris als Präsidentin mit einem gespaltenen Kongress regieren (dafür liege die Wahrscheinlichkeit laut Berenberg bei 45 Prozent), würde sich im Vergleich zur jetzigen Situation jedoch wenig ändern.
Gehe die Präsidentschaft jedoch erneut an Trump, könnte dieser mit lautstarken Drohungen in der Handelspolitik Druck auf Europa ausüben, was das Geschäftsklima und die Investitionsbereitschaft beeinträchtigen könnte. Außerdem könnte Trump die US-Hilfen für die Ukraine drastisch reduzieren. In diesem Fall müsste Europa entweder verstärkt finanzielle Mittel für Waffenkäufe bereitstellen oder riskieren, dass Russland den Krieg gewinnt, was zu politischen Instabilitäten in Europa, höheren Verteidigungsausgaben und möglichen neuen Flüchtlingsströmen führen könnte.
Auch Politologe Tim Heinkelmann-Wild erklärt in einem Interview mit der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU), dass ein Sieg von Kamala Harris bei den US-Wahlen 2024 für Deutschland und Europa weitreichende Auswirkungen hätte. Harris würde voraussichtlich den von Biden eingeschlagenen Weg in großen Teilen fortsetzen, was die transatlantische Zusammenarbeit stärken könnte. Ihre Politik würde sich von Trumps Ansatz deutlich unterscheiden, besonders in Bezug auf die NATO und den Ukraine-Konflikt. Während Trump die NATO stark kritisiert und sogar den Austritt in Betracht zieht, steht Harris weiterhin hinter dem Bündnis, verlangt jedoch verstärktes Engagement von europäischen Partnern.
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Harris' Haltung gegenüber China und handelspolitischen Themen wie Zöllen ähnele zwar Trumps Ansichten, jedoch zeige sie in internationalen Fragen wie Migration und Frauenrechten eine deutlich liberalere Position. Dies könnte zu einer engeren Zusammenarbeit zwischen den USA und Europa in diesen Bereichen führen.
Wie das Rennen um die Präsidentschaft tatsächlich ausgeht, bleibt abzuwarten. Klar sei jedoch laut Schmieding: "Bei der Wahl - und den Entscheidungen danach - steht für beide Seiten des Atlantiks viel auf dem Spiel."
Redaktion finanzen.net
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