HENSOLDT-Aktie fällt dennoch: Umsatzverdopplung bis 2030 geplant
Wie der im MDAX notierte Rüstungskonzern anlässlich seines Kapitalmarkttages mitteilte, will er bis 2030 einen Umsatz von rund 5 Milliarden Euro erzielen. Für dieses Jahr werden weiterhin rund 2,3 Milliarden Euro angepeilt. Die Marge soll mittelfristig leicht zulegen. Die Dividendenausschüttung wird den Plänen zufolge unverändert bei 30 bis 40 Prozent des bereinigten Nettogewinns liegen.
Pro Jahr will HENSOLDT den Umsatz im Schnitt um 10 Prozent pro Jahr steigern. 2025 wird ein Wachstum im niedrigen zweistelligen Prozentbereich erwartet. Der Konzern erwartet, von den steigenden Verteidigungsausgaben zu profitieren.
Die bereinigte EBITDA-Marge soll mittelfristig bei rund 20 Prozent liegen. Für das laufende Jahr werden 18 Prozent vor Geschäft mit niedrigem Wertschöpfungsanteil erwartet.
Ein Schlüsselfaktor für die Zielerreichung sei die Planungssicherheit bei den Aufträgen, sagte CFO Christian Ladurner laut Mitteilung. Mittelfristig werde der Auftragseingang deutlich schneller wachsen als der Umsatz, so HENSOLDT weiter.
So reagiert die HENSOLDT-Aktie
Die Aktien von HENSOLDT haben am Donnerstag anlässlich des Kapitalmarkttages des Rüstungselektronikspezialisten eine Berg- und Talfahrt hingelegt. Zur Eröffnung des Xetra-Handels schnellten sie um 5,8 Prozent nach oben, um danach stetig abzubröckeln und ins Minus zu rutschen. Zuletzt notierten die Papiere 0,9 Prozent tiefer bei 34,08 Euro.
Allerdings hatten HENSOLDT nach dem Sturz des Assad-Regimes in Syrien am vergangenen Wochenende spürbar an Wert verloren: Am Montag war der Kurs um insgesamt rund 10 Prozent abgesackt. Mit einem Jahresgewinn von knapp 40 Prozent gehören sie aber weiterhin zu den stärksten Titeln im MDAX.
Die anderen beiden relevanten deutschen Militäraktien präsentierten sich am Donnerstag uneinheitlich. Die Anteilsscheine von Rheinmetall gewannen etwas unter ihrem Rekordhoch 1,1 Prozent auf 625,40 Euro, während jene des Panzergetriebespezialisten RENK um 1,2 Prozent auf 19,54 Euro nachgaben.
HENSOLDT rechnet angesichts der Kriege und politischen Spannungen in Teilen der Welt mit einer anhaltenden Auftragsflut. Mittelfristig dürften die Bestellungen deutlich schneller wachsen als der Umsatz, teilte das Unternehmen mit. 2025 soll der Erlös um einen niedrigen zweistelligen Prozentsatz steigen und mittelfristig pro Jahr um durchschnittlich 10 Prozent. Der Gewinn im Tagesgeschäft soll noch stärker zulegen. Zudem will HENSOLDT konstant 30 bis 40 Prozent des bereinigten Nettogewinns als Dividende ausschütten.
Bei den Analysten kamen die Neuigkeiten gut an: Christian Cohrs von Warburg Research bezeichnete die Nachrichten als "sehr beruhigend und unterstützend". Zudem biete der jüngste Kursrückgang Anlegern eine günstige Einstiegsgelegenheit. JPMorgan-Analyst David Perry sieht den europäischen Luftfahrt- und Rüstungssektor derzeit so attraktiv wie nie zuvor. Bei HENSOLDT stehe allerdings die Integration der im April getätigten Übernahme des Sicherheitstechnik-Spezialisten ESG auf der Agenda, betonte er.
Kriege und drohende militärische Konflikte treiben die Verteidigungsausgaben von Staaten schon eine Weile in die Höhe. Davon profitieren Rüstungsunternehmen. Anleger setzen darauf, dass die europäischen Länder noch mehr in die eigene Verteidigung investieren müssen, nachdem Donald Trump die US-Präsidentschaftswahl gewonnen hat. Trump hatte in der Vergangenheit immer wieder höhere Wehrausgaben der europäischen Verbündeten gefordert und mit Konsequenzen gedroht, sollten diese nicht umgesetzt werden.
DOW JONES / dpa-AFX
Bildquelle: HENSOLDT