Kaum bekannte KI-Aktien: Diese Titel bieten eine Alternative zu den Magnificent 7 um NVIDIA und Co.
• Performance der Magnificent 7 enttäuscht 2025 bislang
• KI-Markt dürfte weiter wachsen, andere Unternehmen als Profiteure
• Drei mögliche Mag 7-Alternativen mit guten Aussichten
Die Aktien der sogenannten "Magnificent 7" - darunter Unternehmen wie NVIDIA, Apple und Microsoft - haben im Jahr 2025 bisher nicht die von ihnen zuletzt gewohnte, starke Performance gezeigt. So verzeichnete etwa die NVIDIA-Aktie seit Jahresbeginn einen Rückgang um 17,66 Prozent, Microsoft-Anteile fielen um 5,84 Prozent und für die Anteilsscheine von Apple ging es 2025 bislang um 6,03 Prozent runter (Stand: Schlusskurse vom 6. März 2025). Doch trotz der aktuellen Performance-Schwierigkeiten der Schwergewichte, bleibt der Trend zur Künstlichen Intelligenz (KI) ungebrochen: Laut "Seeking Alpha" dürfte der KI-Markt bis 2032 jährlich um durchschnittlich 19 Prozent wachsen und dann einen Wert von 1,36 Billionen US-Dollar erreichen. In diesem Umfeld hat das Nachrichtenportal daher nun drei weniger bekannte Unternehmen mit KI-Bezug und vielversprechendem Potenzial identifiziert, die sich als Alternativen zu den Magnificent 7 entwickeln könnten: Okta, FARO Technologies und Celestica.
Okta: Mehr Sicherheit durch KI-Integration
Okta hat sich auf Lösungen für das Identifizierungs- und Zugriffsmanagement spezialisiert. Laut "Seeking Alpha" steckte das Unternehmen zuletzt zudem viel Geld in Forschung und Entwicklung, um KI besser in seine Systeme zum Identitätsmanagement und der Bedrohungserkennung zu integrieren. Das scheint sich bereits auszuzahlen: Im vierten Quartal seines Geschäftsjahres 2025, über das Okta am 3. März berichtete, erzielte das Unternehmen ein Umsatzwachstum von 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf nun 682 Millionen US-Dollar. Der Nettogewinn belief sich auf 23 Millionen US-Dollar, nach einem Verlust von 44 Millionen US-Dollar im Vorjahreszeitraum. Für das gesamte Geschäftsjahr 2025 stieg der Umsatz um 15 Prozent auf 2,61 Milliarden US-Dollar, mit einem Nettogewinn von 28 Millionen US-Dollar gegenüber einem Verlust von 355 Millionen US-Dollar im Vorjahr.
Das Unternehmen verzeichnete im Schlussquartal zudem einen Rekordauftragseingang, wobei der Gesamtauftragswert erstmals die Marke von einer Milliarde US-Dollar überschritt. "In einer sich rasch entwickelnden IT- und Sicherheitslandschaft wenden sich Unternehmen an Okta als ihren Identitätspartner, da wir in der Lage sind, die breiteste Palette moderner Identitätssicherheit mit der nötigen Flexibilität bereitzustellen, um ihre Anforderungen zu erfüllen", kommentierte Okta-CEO Todd McKinnon diesen Meilenstein laut Pressemitteilung.
Okta hat es damit im vergangenen Jahr erstmals geschafft, die Profitabilität zu erreichen. Laut "Seeking Alpha" würden diese Entwicklung und das starke Momentum darauf hindeuten, dass Okta mit seinen Umsätzen im aktuell laufenden ersten Quartal des neuen Geschäftsjahres die zuvor gesetzten Erwartungen von 700 Millionen US-Dollar werde übertreffen können.
Auch an der US-Börse NASDAQ läuft es für den Anteilsschein derzeit nicht schlecht. Zwar ist die Okta-Aktie aktuell weit von ihrem Allzeithoch aus dem Jahr 2021 bei gut 291 US-Dollar entfernt, es sind bei dem Papier jedoch deutliche Erholungstendenzen zu sehen. Nach Vorlage der Quartalsbilanz sprang die Okta-Aktie am Dienstag an der NASDAQ letztlich um 24,27 Prozent auf 108,31 US-Dollar nach oben. Ihr bisheriges Jahresplus beträgt 41,14 Prozent (Stand: Schlusskurs vom 6. März 2025).
Von den bei "TipRanks" erfassten Analysten bewerten 17 die Aktie mit "Kaufen", weitere 13 sprachen Halteempfehlungen aus. Sell-Ratings gibt es für das Papier eine. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 115,72 US-Dollar, der optimistischste Analyst traut dem Anteilsschein indes einen Anstieg bis auf 135,00 US-Dollar zu.
FARO Technologies: Präzision trifft KI
FARO Technologies nutzt KI, um seine Mess- und Scantechnologie zu optimieren, mit dem Ziel, ein führender Anbieter von "Smart Factories" und "intelligenter Automatisierung" zu werden. "Seeking Alpha" ist für die Zukunftsperspektiven des Unternehmens vor allem auch aufgrund des Wachstums des globalen 3D-Scanning-Marktes optimistisch, da dieser bis 2032 jährlich im Schnitt um 13,11 Prozent wachsen und letztlich ein Volumen von 11,85 Milliarden US-Dollar erreichen werde.
Im vierten Quartal 2024 lag der Umsatz von FARO Technologies mit 93,5 Millionen US-Dollar am oberen Ende der Prognosespanne des Unternehmens, jedoch 5 Prozent unter dem Vorjahreswert, wie das Unternehmen am 24. Februar bekanntgab. Der um Sonderaufwendungen bereinigte Non-GAAP-Gewinn verbesserte sich jedoch deutlich und lag bei 9,5 Millionen US-Dollar bzw. 0,50 US-Dollar pro Aktie. Im Vorjahreszeitraum waren hier 5,8 Millionen US-Dollar bzw. 0,31 US-Dollar pro Aktie ausgewiesen worden.
Im Gesamtjahr sank der Umsatz ebenfalls um 5 Prozent auf 342,4 Millionen US-Dollar. Der Non-GAAP-Nettogewinn kletterte jedoch auf 18,5 Millionen US-Dollar - nach einem Verlust von 9,9 Millionen US-Dollar im vorherigen Geschäftsjahr.
Am Tag nach der Zahlenvorlage sprang die FARO-Aktie an der NASDAQ um 17,32 Prozent auf 31,76 US-Dollar nach oben. Inzwischen hat sie einen Teil dieser Gewinne jedoch wieder abgegeben und lag zuletzt bei 29,75 US-Dollar. Seit Jahresbeginn liegt der Anteilsschein damit 17,31 Prozent im Plus (Schlusskurs vom 6. März 2025). Bis zu seinem Allzeithoch - ebenfalls aus dem Jahr 2021 - bei rund 90 US-Dollar ist es jedoch noch ein weiter Weg.
Bei "TipRanks" wird die Aktie von FARO Technologies lediglich von zwei Analysten bewertet, die zeigen sich jedoch positiv gestimmt und erwarten einen weiteren Kursanstieg: Beide vergaben ein Buy-Rating und Kursziele von 37,00 US-Dollar bzw. 40,00 US-Dollar, die über dem letzten Schlusskurs des Papiers liegen.
Celestica: Schlüsselspieler in der KI-Lieferkette
Celestica ist laut eigenen Angaben "ein führendes Unternehmen in den Bereichen Design, Fertigung, Hardwareplattformen und Lieferkettenlösungen". Wie "Seeking Alpha" erklärt, fertigt das Unternehmen kritische elektronische Teile für Rechenzentren und habe sich "in diesem Nischen- und dennoch lukrativen Teil der KI-Lieferkette zum dominierenden Akteur entwickelt". Celestica habe daher aufgrund der enormen Nachfrage der Hyperscaler starke Wachstumsaussichten.
Im vierten Quartal 2024, dessen Bilanz Ende Januar präsentiert wurde, übertraf Celestica laut dem Nachrichtenportal bereits die Erwartungen bei Umsatz und Gewinn je Aktie. So stieg der Umsatz im entsprechenden Jahresviertel um 19 Prozent auf 2,55 Milliarden US-Dollar, der Nettogewinn pro Aktie lag bei 1,29 US-Dollar und das bereinigte Non-GAAP-EPS bei 1,11 US-Dollar nach jeweils 0,77 US-Dollar im Vorjahresquartal.
Das Unternehmen hob im Rahmen der Zahlenvorlage zudem seinen Ausblick für 2025 an und prognostiziert nun einen Umsatz von 10,7 Milliarden US-Dollar - 300 Millionen US-Dollar mehr als zuvor - und ein Gewinnwachstum je Aktie von 22 Prozent. "Insgesamt ist die Nachfrage nach Rechenzentrumshardware derzeit robust, wie die jüngsten Kundenprognosen sowie die neuen Auszeichnungen für KI-Programme in den letzten 90 Tagen belegen [...]. Daher glauben wir, dass die positive Dynamik, die wir erleben, auch über dieses Jahr hinaus bis 2026 anhalten wird", wird Celestica-CEO Rob Mionis in der Pressemitteilung zitiert.
Anfang Februar 2025 kletterte die Celestica-Aktie an der NYSE auf ein Allzeithoch von 144,27 US-Dollar, notierte zuletzt aber nur noch bei 81,62 US-Dollar und steht seit Jahresbeginn 11,57 Prozent im Minus (Stand: Schlusskurs vom 6. März 2025).
Die Analysten bleiben jedoch zuversichtlich: Bei "TipRanks" empfehlen alle acht erfassten Analysten die Celestica-Aktie zum Kauf, das durchschnittliche Kursziel liegt bei 147,50 US-Dollar.
Redaktion finanzen.net
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