VW-Aktie leichter: MAN nimmt Batterieproduktion in Nürnberg auf - Scania erwirbt das Industrie-Batteriegeschäft von Northvolt

11.04.2025 14:49:00

Nach über 100 Jahren Dieselmotorenbau startet der Lkw- und Bushersteller MAN in Nürnberg die Batterieproduktion für Elektromotoren.

Das Unternehmen will dort in den nächsten Jahren noch einmal 150 Millionen Euro investieren, 100 Millionen sind bereits in die neue Produktionsanlage geflossen, wie MAN Truck & Bus mitteilte. Bei der nächsten Batteriegeneration sollen neben den Packs, die aus mehreren Modulen bestehen, auch die Module selbst in Nürnberg hergestellt werden.

In Bayerns zweitgrößter Stadt produzierte der zum VW-Konzern gehörende Lkw- und Bushersteller bislang Dieselmotoren. Das Unternehmen hatte erst vor wenigen Wochen die Fertigung der letzten Baureihe aufgenommen, wofür MAN nach Unternehmensangaben ebenfalls etwa 250 Millionen Euro aufgewendet hatte. "Mit dem Start der Batterieproduktion bricht das Unternehmen, das den Dieselmotor erfunden hat, in eine neue Ära auf", sagte MAN-Vorstandschef Alexander Vlaskamp laut Mitteilung. Sowohl der Bund als auch die Staatsregierung fördern die Umstellung des Werks.

Zur Eröffnung der Batterieherstellung hatten sich sowohl Ministerpräsident Markus Söder (CSU) als auch Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) angesagt. Laut MAN sichern die Investitionen in Nürnberg rund 400 Arbeitsplätze.

Scania übernimmt Northvolt-Fabrik in Polen

Der insolvente schwedische Batteriehersteller Northvolt hat einen Käufer für sein polnisches Werk gefunden. Der Lkw-Bauer Scania einigte sich mit dem Insolvenzverwalter auf die Übernahme der Industriesparte samt Produktionsanlage in Danzig und Entwicklungszentrum in Stockholm, wie die schwedische VW-Tochter in Södertälje mitteilte. Die Northvolt-Industriesparte fertigt mit 260 Mitarbeitern Batteriemodule etwa für Baumaschinen. Zum Kaufpreis machte Scania keine Angaben.

Die Scania-Mutter Volkswagen ist auch größter Anteilseigner bei Northvolt. Der Batteriehersteller hatte im März in Schweden Insolvenz angemeldet. Weiter offen ist die Zukunft der im Bau befindlichen Northvolt-Fabrik in Schleswig-Holstein, die nicht Teil des Abschlusses mit Scania ist. Die deutsche Projektgesellschaft ist früheren Angaben zufolge nicht direkt von der Insolvenz betroffen. Der Bund und das Land Schleswig-Holstein haben die Ansiedlung mit einer 600-Millionen-Euro-Bürgschaft unterstützt. Via XETRA fällt die VW-Aktie zwischenzeitlich um 0,70 Prozent auf 84,62 Euro.

dpa-AFX

Bildquelle: hans engbers / Shutterstock.com, Sean Gallup/Getty Images, Volkswagen

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