Tesla-Aktie: Investorenjubel nach Teslas Quartalszahlen - doch einige Fragen bleiben

28.10.2024 21:13:00

Tesla übertraf die Erwartungen im dritten Quartal und stellte ehrgeizige Ziele für autonome Fahrzeuge und neue Modelle vor. Anleger begrüßten die Ergebnisse, bleiben aber bei einigen Themen wie Margen und künftigen Projekten vorsichtig.

• Geschäftsergebnisse von Tesla schlagen die Erwartungen
• Musk macht ambitionierte Versprechungen
• Anleger und Analysten begrüßen Ergebnisse, bleiben jedoch vorsichtig

Tesla mit herausragendem Quartalsbericht

In der vergangenen Woche hat der Elektroautohersteller Tesla seine jüngsten Geschäftsergebnisse präsentiert. Dabei schnitt das Unternehmen, das von Tausendsassa Elon Musk geführt wird, deutlich besser ab, als von Experten vorab erwartet worden war.

Tesla erzielte im dritten Quartal 2024 einen Gewinn von 0,72 US-Dollar pro Aktie und übertraf damit die Analystenschätzungen, die bei 0,596 US-Dollar pro Aktie lagen. Im Vorjahreszeitraum hatte Tesla einen Gewinn von 0,580 US-Dollar pro Aktie verzeichnet. Insgesamt stieg der Gewinn des Unternehmens im Jahresvergleich um 17 Prozent auf rund 2,17 Milliarden US-Dollar.

Die Einnahmen wuchsen gegenüber dem Vorjahr um acht Prozent auf etwa 25,2 Milliarden US-Dollar, lagen damit jedoch leicht unter den Markterwartungen von durchschnittlich 25,4 Milliarden US-Dollar. Ein Teil des Umsatzes stammt aus dem Verkauf von CO2-Zertifikaten an Hersteller von Verbrennungsmotoren. Im Kerngeschäft mit Elektroautos stieg der Umsatz um zwei Prozent auf rund 20 Milliarden US-Dollar.

Im Berichtszeitraum belief sich Teslas Gesamtumsatz auf 25,18 Milliarden US-Dollar, verglichen mit 23,35 Milliarden US-Dollar im Vorjahr. Analysten hatten für das dritte Quartal einen Umsatz von 25,468 Milliarden US-Dollar prognostiziert.

Musk mit Versprechungen

Elon Musk bekräftigte zuletzt auch seine Ambitionen, Tesla zum Marktführer für autonome Fahrzeuge zu machen, und kündigte an, jährlich bis zu vier Millionen "Cybercab"-Robotaxis bauen zu wollen. Bereits 2026 soll die Produktion in großem Umfang starten. Während Tesla hofft, die Fahrzeuge nur mit Kameras statt teurer Laser-Radare auszurüsten, zweifeln Experten jedoch, ob dies zuverlässig umsetzbar ist. Die aktuelle "Autopilot"-Software bleibt unterdessen ein Assistenzsystem, bei dem der Fahrer weiterhin die Verantwortung trägt. Derweil erzielt Konkurrent Waymo mit vollautonomen Fahrten in vier US-Städten bereits Erfolge, allerdings zu hohen Kosten.

Zusätzlich plant Tesla für 2025 ein kostengünstigeres Modell, das das Absatzwachstum erheblich steigern soll, sofern die wirtschaftlichen Bedingungen stabil bleiben. Im vergangenen Quartal stiegen Teslas Fahrzeugauslieferungen um sechs Prozent, wobei die günstigeren Modelle 3 und Y den Großteil der Verkäufe ausmachten. Der neue "Cybertruck" rückte auf Platz drei der meistverkauften E-Fahrzeuge in den USA auf, ohne dass genaue Verkaufszahlen genannt wurden.

Anleger bleiben dennoch mit Fragen zurück

Die Aktien von Tesla verzeichneten einen starken Anstieg, nachdem das Unternehmen für das dritte Quartal bessere Gewinne als erwartet bekannt gegeben und positive Nachrichten für Anleger präsentiert hatte. Nach der Veröffentlichung stieg die Aktie am Donnerstag um fast 22 Prozent und legte am Freitag weiter zu, was den besten Zweitagesgewinn seit Februar 2020 markierte, wie MarketWatch festhält.

Die Bruttomargen im Automobilbereich, die geplanten preisgünstigeren Elektrofahrzeuge und das Energiegeschäft bleiben für einige Investoren aber weiterhin Unsicherheitsfaktoren, so MarketWatch.
Obwohl die Margen im nächsten Quartal wegen Preisnachlässen und Sonderaktionen vermutlich niedriger ausfallen, freuten sich die Anleger auch über Teslas Pläne, ein kostengünstigeres E-Fahrzeug auf den Markt zu bringen. Analysten vermuten jedoch, dass es sich dabei eher um eine abgespeckte Version eines bestehenden Modells als um eine völlige Neuentwicklung handeln könnte.

Tesla zeige zudem starkes Wachstum im Energiespeichergeschäft, das im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 70 Prozent auf einen Umsatz von rund 2,4 Milliarden US-Dollar stieg. Die Bruttomarge in diesem Bereich kletterte auf 30,5 Prozent und Tesla plant, die Produktion in seinem Werk in Shanghai im ersten Quartal 2025 zu erweitern.

Trotz dieser Erfolge rät RBC-Analyst Narayan laut MarketWatch zur Vorsicht, da Tesla in den letzten Quartalen bereits ähnliche Wachstumsversprechen gemacht hat.

Und auch andere Analysten raten zur Vorsicht. Laut Daten von TipRanks erhielt die Tesla-Aktie in den vergangenen drei Monaten 35 Bewertungen durch Wall Street-Experten. Daraus ergab sich mit 11 Kaufempfehlungen, 16 Halteempfehlungen und 8 Verkaufsempfehlungen eine durchschnittliche Halteempfehlung für das Papier. Das Durchschnittskursziel liegt bei 207,83 US-Dollar und entspricht damit einer Veränderung von -22,79 Prozent gegenüber dem letzten Schlusskurs.

NASDAQ-Titel Tesla-Aktie steigt

Nachdem die Tesla-Aktie den Freitagshandel an der NASDAQ mit eine Plus von 3,34 Prozent beendet hatte, ging es auch am Montag abwärts. Letztlich verloren die Anteilsscheine 2,48 Prozent auf 262,51 US-Dollar.

Redaktion finanzen.net

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Bildquelle: Sergio Monti Photography / Shutterstock.com, Nadezda Murmakova / Shutterstock.com, Katherine Welles / Shutterstock.com

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