Kering-Aktie bricht ein: Kering holt neuen Gucci-Kreativdirektor von Schwestermarke Balenciaga

14.03.2025 11:19:00

Die italienische Luxusmarke Gucci bekommt einen neuen Kreativdirektor. Wie der Mutterkonzern Kering mitteilte, soll Demna Gvasalia den Posten übernehmen.

Der Luxuskonzern Kering hat Balenciaga-Kreativdirektor Demna Gvasalia zum neuen künstlerischen Leiter seiner strauchelnden Marke Gucci ernannt. Er soll ab frühem Juli das Ruder bei den Italienern übernehmen, wie der Konkurrent von LVMH Moet Hennessy Louis Vuitton am Donnerstagabend in Paris mitteilte. Seit 2015 verantwortet Demna den Stil des spanischen Luxushauses Balenciaga, das ebenfalls zu Kering gehört.

Demnas kreative Stärke sei "genau das, was Gucci braucht", sagte Konzernchef Francois-Henri Pinault laut Mitteilung.

"Die Ernennung von Demna mag überraschen, da Investoren einen externen, bekannteren Designer erwartet haben", schrieb Analyst Piral Dadhania von der kanadischen Bank RBC. Er schätze Demnas Erfolg bei Balenciaga, befürchte jedoch, dass sein Wechsel zu Gucci nicht ausreichen werde, um die erforderliche Signalwirkung für Verbraucher und Investoren zu erzielen.

Zum gleichen Schluss kommt Branchenexperte James Grzinic vom Investmenthaus Jefferies. In Modekreisen habe es Spekulationen über die Berufung eines Designer-Schwergewichts gegeben. Zudem sei unklar, ob Demnas Handschrift bereits bei Guccis Fashion-Show im September in Mailand erkennbar sein werde oder ob man bis 2026 warten müsse. Schließlich nehme er die Arbeit bei der Marke erst im Juli auf.

Kering-Chef Pinault hatte bei der Bilanzvorlage im Februar von einem "schwierigen Jahr" 2024 gesprochen. Er zeigte sich jedoch zuversichtlich, dass der eingeleitete Umbau und straffere Abläufe ihre Wirkung entfalten werden.

So verzeichnete Kering zuletzt eine gute Nachfrage nach Lederwaren von Balenciaga, während Gucci schon länger unter Druck steht. Der Umsatz von Kerings bedeutendster Marke ging 2024 mit einem Minus von 23 Prozent besonders stark zurück. Konzernweit sanken die Erlöse um 12 Prozent auf knapp 17,2 Milliarden Euro.

Anfang Februar hatte Kering zudem die Trennung von Gucci-Chefdesigner Sabato De Sarno verkündet - nach nicht einmal zwei Jahren.

Die US-Bank JPMorgan hat Kering den Stempel "Negative Catalyst Watch" aufgedrückt. Damit verlieh Analystin Chiara Battistini ihren skeptischen Erwartungen für die am 23. April anstehenden Quartalszahlen des Luxusgüterkonzerns Ausdruck. Die fundamentale Einschätzung beließ sie in einem am Freitag vorliegenden Branchenausblick auf "Underweight".

Die Kering-Aktie rutscht an der Börse in Paris kräftig ab und verliert zeitweise 10,53 Prozent auf 224,00 Euro.

PARIS/FLORENZ (dpa-AFX)

Bildquelle: Piotr Swat / Shutterstock.com, August_0802 / Shutterstock.com

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