NVIDIA-Aktie tiefer: NVIDIA mit kräftigen Zuwächsen bei Gewinn und Umsatz - Starke Prognose nicht stark genug

21.11.2024 09:22:00

Der KI-Gigant NVIDIA hat am Mittwoch nachbörslich seine aktuelle Quartalsbilanz vorgelegt, auf die Anleger bereits mit Spannung gewartet hatten.

Der KI-Boom ist für den Chip-Konzern NVIDIA zu einer Goldgrube geworden - und das Geschäft wird immer größer. Im vergangenen Quartal schoss der Umsatz im Jahresvergleich um 94 Prozent auf 35,1 Milliarden Dollar (33,3 Mrd Euro) hoch. Der Gewinn wurde mit 19,3 Milliarden Dollar mehr als verdoppelt. Zugleich hatten sich Anleger eine noch bessere Prognose für das laufende Quartal erhofft. Die Aktie des mit einem Börsenwert von rund 3,5 Billionen Dollar weltweit wertvollsten Unternehmen gab im nachbörslichen US-Handel um 2,5 Prozent nach.

Schlüsselrolle für KI-Software

NVIDIAs Chip-Systeme werden rund um die Welt für das Training von Anwendungen mit Künstlicher Intelligenz verwendet. Schwergewichte wie Google oder der Facebook-Konzern Meta Platforms füllen ganze Rechenzentren damit - aber auch KI-Start-ups wie die ChatGPT-Erfinderfirma OpenAI setzen darauf. Diese Schlüsselposition lässt das Geschäft von NVIDIA immer weiter wachsen.

Allein im vergangenen Quartal sprang NVIDIAs Umsatz bei Technik für Rechenzentren im Jahresvergleich um 112 Prozent auf 30,8 Milliarden Dollar hoch. Das lag über den Erwartungen der Analysten.

Nächste Chip-Generation auf dem Weg

Im laufenden Vierteljahr will NVIDIA erste Systeme mit dem neuen Chip "Blackwell" an die Kunden liefern. Zugleich schränkte der Konzern ein, dass die Nachfrage sowohl nach "Blackwell"-Prozessoren als auch nach der aktuellen Generation mit dem Namen "Hopper" das Angebot noch in mehreren Quartalen übersteigen werde.

NVIDIA-Chef Jensen Huang sieht die Computer-Welt zugleich erst am Anfang des Umbruchs hin zu Künstlicher Intelligenz und lernenden Maschinen. Man sei auf dem Weg in eine Zukunft, in der Programme eigenständig Aufgaben erfüllen und Beschäftigte von "KI-Kollegen" und Robotern unterstützt würden. Das alles führe zu einem großangelegten Umbau der Rechenzentren.

Von Grafik-Karten zu KI-Dominanz

Noch vor einigen Jahren war NVIDIA vor allem Gamern als Anbieter von Grafikkarten ein Begriff. Doch dann stellte sich heraus, dass sich die Technik dahinter auch hervorragend für Anwendungen mit Künstlicher Intelligenz eignet.

Damit hatte NVIDIA einen entscheidenden Vorsprung, als der aktuelle KI-Boom mit der Veröffentlichung des Chatbots ChatGPT vor rund zwei Jahren Fahrt aufnahm. Chip-Rivalen wie AMD und Intel liegen weit zurück. So stellt sich AMD für dieses Jahr auf Erlöse von rund fünf Milliarden Dollar mit KI-Chips ein.

Für das laufende Vierteljahr sagte NVIDIA einen Umsatz von 37,5 Milliarden Dollar voraus - mit der Einschränkung, dass er um zwei Prozent höher oder niedriger ausfallen könne. Das entsprach in etwa den Markterwartungen. Einige Analysten hatten sich jedoch eine noch bessere Prognose erhofft.

Das Wachstum des Geschäfts ließ in den vergangenen Monaten auch den Kurs der NVIDIA-Aktie hochschnellen. Sie ist aktuell rund drei Mal mehr wert als zu Jahresbeginn (rund 142 Dollar).

Goldman belässt NVIDIA auf 'Buy' - Ziel 150 Dollar

Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat die Einstufung für NVIDIA mit einem Kursziel von 150 US-Dollar auf "Buy" belassen. Der Quartalsbericht sei stark gewesen, vor allem im Kerngeschäft Data Center, schrieb Analyst Toshiya Hari am Mittwoch nach den Zahlen.

Anleger reagieren enttäuscht auf die Zahlen, die NVIDIA-Aktie zeigt sich nachbörslich an der NASDAQ 2,50 Prozent tiefer bei 142,25 US-Dollar.

JPMorgan hebt Ziel für NVIDIA auf 170 Dollar - 'Overweight'

Die US-Bank JPMorgan hat das Kursziel für NVIDIA von 155 auf 170 US-Dollar angehoben und die Einstufung auf "Overweight" belassen. Quartalsergebnisse und Ausblick seien solide gewesen, schrieb Analyst Harlan Sur in seinem am Donnerstag vorliegenden Kommentar. Der Produktionsstart der neuen Blackwell-Linie laufe rund. Zudem liege die Nachfrage mit Blick auf 2025 über weiter Strecken über dem Angebot.

Redaktion finanzen.net, dpa-AFX und dpa-AFX Broker

Bildquelle: JHVEPhoto / Shutterstock.com, Katherine Welles / Shutterstock.com, Konstantin Savusia / Shutterstock.com

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