Abbott- und Reckitt-Aktien höher: Abbott und Reckitt gewinnen Prozess im Babynahrung-Streit
Eine Jury stellte fest, dass die Unternehmen nicht verantwortlich sind für die Darmerkrankung eines kleinen Jungen. Die Klage warf ihnen das Versäumnis vor, darauf hinzuweisen, dass ihre Säuglingsnahrung bei Frühchen das Risiko für eine Darmerkrankung erhöht.
Das Urteil weicht von früheren Entscheidungen ab. Im Juli verdonnerte ein Geschworenengericht Abbott zu einer Zahlung von 495 Millionen US-Dollar in einem ähnlichen Fall. Im März wurde Reckitt Benckiser zu einer Zahlung von 60 Millionen Dollar verurteilt im Zusammenhang mit dem Tod eines Frühchens, das die Enfamil-Säuglingsnahrung des Unternehmens erhalten hatte. Im Sommer kündigte der britische Konzern an, einige seiner Marken zu verkaufen und Mead Johnson einer strategischen Prüfung zu unterziehen.
Knapp 1.000 Klagen dieser Art gegen die Unternehmen sind derzeit anhängig.
Reckitt stark nach US-Gerichtserfolg
Nach der jüngsten Korrektur sind die Aktien des britischen Konsumgüterkonzerns Reckitt am Freitag stark gestartet. Die Abbott-Aktie notiert im NYSE-Handel zwischenzeitlich 5,17 Prozent höher bei 119,23 US-Dollar. Für die Papiere von Reckitt geht es unterdessen im Londoner Handel zeitweise um 7,51 Prozent aufwärts auf 50,36 Pfund. Die US-Tochter Mead Johnson errang gemeinsam mit dem US-Pharmakonzern Abbott Labs einen juristischen Erfolg in einem Schadensersatzprozess.
Dabei geht es um angeblich verschwiegene Risiken, dass ihre in der Intensivpflege für Neugeborene eingesetzte Spezialnahrung eine schwerwiegende Darmerkrankung (NEC) auslösen könne.
Laut dem UBS-Experten Guillaume Delmas ist es der erste gewonnene NEC-Prozess, nachdem beide Unternehmen zuvor in anderen Fällen Niederlagen hätten einstecken müssen. Beide Unternehmen wiesen NEC-Folgen ihrer Nahrung über ihre Anwälte strikt zurück.
NEW YORK (Dow Jones)/FRANKFURT (dpa-AFX Broker)
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