ifo-Index enttäuscht im Dezember: Wirtschaftsstimmung trübt sich weiter ein
Während die Lage besser beurteilt wurde, fielen die Erwartungen deutlich. Der ifo-Geschäftsklimaindex sank auf 84,7 (Vormonat: 85,6) Punkte, wie das Münchner ifo Institut nach seiner monatlichen Umfrage unter rund 9.000 Managern mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten nur einen Rückgang auf 85,5 Punkte erwartet.
Der Index liegt jetzt auf dem niedrigsten Wert seit Mai 2020. "Die Schwäche der deutschen Wirtschaft ist chronisch geworden", erklärte ifo-Präsident Clemens Fuest. Der ifo-Index ist das wichtigste deutsche Konjunkturbarometer und gilt als zuverlässiger Indikator für die Entwicklung der nächsten sechs Monate.
Der Index zur Beurteilung der aktuellen Lage der befragten Unternehmen kletterte im Dezember auf 85,1 (84,3) Punkte. Die Prognose der Ökonomen hatte auf einen Stand von 84,0 gelautet. Der Index für die Geschäftserwartungen fiel auf 84,4 (87,0) Zähler. Die befragten Volkswirte hatten einen Anstieg auf 87,5 Punkte erwartet.
Im verarbeitenden Gewerbe ist der Index merklich gesunken. Die Unternehmen zeigten sich unzufriedener mit den laufenden Geschäften. Zudem trübten sich ihre Erwartungen deutlich ein. Die Auftragslage verschlechterte sich erneut, Produktionskürzungen sind angekündigt.
Im Dienstleistungssektor hat sich das Geschäftsklima verschlechtert. Dies war spürbar skeptischeren Erwartungen der Unternehmen geschuldet. Die aktuelle Lage wurde hingegen etwas besser beurteilt. Während die Gastronomie von einem guten Weihnachtsgeschäft berichtet, blickt der Bereich Transport und Logistik sorgenvoll auf die kommenden Monate.
Im Handel konnte der Index seine Aufwärtsbewegung der letzten zwei Monate nicht fortsetzen. Die Unternehmen zeigten sich weniger zufrieden mit den laufenden Geschäften. Auch bei den Erwartungen nahm der Pessimismus zu. Diese Entwicklung war vor allem durch den Großhandel getrieben. Aber auch der Einzelhandel zeigt sich eher unzufrieden.
Im Bauhauptgewerbe hat sich das Geschäftsklima verbessert. Die Firmen bewerteten insbesondere ihre aktuelle Lage etwas positiver. Die Erwartungen verschlechterten sich jedoch.
DJG/apo/cbr
DOW JONES
Bildquelle: ifo