Deutlich höherer Inflationsdruck in Deutschland zum Jahresende
Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, erhöhte sich die Jahresrate des Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) auf 2,8 (Vormonat: 2,4) Prozent. Die Statistiker bestätigten damit - wie von Volkswirten erwartet - ihre vorläufige Schätzung vom 6. Januar. Gegenüber dem Vormonat stieg der HVPI um 0,7 Prozent, womit die vorläufigen Daten ebenfalls bestätigt wurden. Die HVPI-Rate ist maßgeblich für die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB).
Der nationale deutsche Verbraucherpreisindex stieg gegenüber dem Vormonat um 0,4 Prozent. Die jährliche Inflationsrate betrug 2,6 (Vormonat: 2,2) Prozent. Die Zahlen entsprachen der ersten Veröffentlichung und den Prognosen von Volkswirten. Ohne Berücksichtigung der Preise für Nahrungsmittel und Energie hätte die Inflationsrate im Dezember bei 3,3 Prozent gelegen. Im Gesamtjahr 2024 erhöhten sich die Verbraucherpreise um 2,2 Prozent. Die Inflationsrate fiel damit deutlich geringer aus als in den drei vorangegangenen Jahren - im Jahr 2023 hatte sie bei 5,9 Prozent, 2022 bei 6,9 Prozent und 2021 bei 3,1 Prozent gelegen.
Die Jahresteuerungsrate ohne Berücksichtigung von Energie und Nahrungsmitteln, häufig auch als Kerninflation bezeichnet, lag 2024 bei 3,0 Prozent nach 5,1 Prozent im Jahr 2023 und 3,8 Prozent im Jahr 2022. Im Vergleich zu den beiden Vorjahren hat sich dieser Wert abgeschwächt, er liegt damit aber weiterhin deutlich über der Gesamtteuerung.
Von Andreas Plecko
DOW JONES
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