Siemens nimmt Healthineers-Beteiligung unter die Lupe - Siemens Healthineers-Aktie leichter
"Wir bewerten die ökonomischen Möglichkeiten für die Siemens AG im Gesundheitswesen", sagte Finanzvorstand Ralf Thomas im Interview mit dem Handelsblatt. Daraus werde man "dann ableiten, wie instrumentell Healthineers als eine Beteiligung dafür sind". Die Überlegungen sollen bis zu einem geplanten Kapitalmarkttag Ende 2025 abgeschlossen werden.
Einige Investoren fordern bereits seit längerer Zeit, dass der Konzern seine Anteile abbaut. Aktuell hält Siemens 75 Prozent an dem Unternehmen, das seit 2018 an der Börse notiert ist.
Im Zuge der Übernahme des US-Softwarespezialisten Altair könnte die Beteiligung sinken. Es gebe Synergien mit den übrigen Aktivitäten, so Thomas. "Aber sind sie groß genug, um 45 Milliarden Euro Kapitalallokation zu rechtfertigen? Natürlich nicht." Im Augenblick sei die Beteiligung für Siemens eine Möglichkeit, Wettbewerbsvorteile zu nutzen.
Einer Trennung von der Bahnsparte Mobility, die Investoren ebenfalls gefordert haben, erteilte Thomas eine Absage.
Siemens Healthineers-Aktie schwach
Überlegungen des Mutterkonzerns Siemens haben am Montag den Aktienkurs von Siemens Healthineers belastet. Zum Börsenschluss am letzten, verkürzten Handelstag des Jahres büßten die Titel des Medizintechnik-Herstellers 1,73 Prozent auf 51,20 Euro ein. Derweil zeigten sich die Siemens-Papiere 0,55 Prozent im Minus bei 188,56 Euro.
Analyst Mark Fielding von der kanadischen Bank RBC begrüßt die Überlegungen des Konzerns. Ein Abbau des Anteils könnte ihm zufolge erheblich zur Vereinfachung der Unternehmensstruktur von Siemens beitragen. Zudem könnte die Aktie der Medizintechniktochter den Bewertungsrückstand auf andere, höher bewertete Titel aus dem Elektrotechnikbereich verringern.
Der Pressebericht sage allerdings nichts dazu, wie und in welchem Zeitraum die Beteiligung reduziert werden könnte, betont der Experte. Er verwies darauf, dass die Verschuldung von Siemens nicht besonders hoch sei. Die geplante Übernahme des US-Softwarekonzerns Altair Engineering werde durch Erlöse aus dem Abschluss des Verkaufs der Motoren- und Großgetriebe-Tochter Innomotics sowie des Verkaufs von Siemens Energy-Aktien teilweise gegenfinanziert.
DOW JONES / dpa-AFX
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