Erholung der NVIDIA-Aktie nachhaltig? Analyst blickt vor allem auf diese Kennzahl
• NVIDIA-Aktie 2025 bislang mit schwacher Performance
• Analyst: Bruttogewinnmarge ist Schlüssel zur Kurserholung
• NVIDIA prognostiziert Margenrückgang, Experte erwartet Erholung im zweiten Halbjahr
Das Jahr 2025 verläuft für die erfolgsverwöhnte NVIDIA-Aktie bislang nicht ganz so gut wie gewohnt: Seit Jahresbeginn ist das Papier an der US-Börse NASDAQ um 10,99 Prozent gefallen, der letzte Schlusskurs lag bei 119,53 US-Dollar (Stand: Schlusskurs vom 17. März 2025). Zwischenzeitlich hatte das Minus seit Jahresstart sogar satte 22 Prozent betragen als der Anteilsschein am 11. März ein Jahrestief von 104,77 US-Dollar markierte. Vor allem Unsicherheiten über die künftigen KI-Ausgaben der großen Tech-Unternehmen belasteten den Kurs, nachdem das chinesische Startup DeepSeek gezeigt hatte, dass eine konkurrenzfähige KI auch mit günstigeren Chips entwickelt und betrieben werden kann. Zuletzt konnte sich die NVIDIA-Aktie jedoch wieder etwas erholen und gewann innerhalb der letzten fünf Handelstage 11,73 Prozent hinzu (Stand: Schlusskurs vom 17. März 2025). Doch wird sich diese Entwicklung fortsetzen? Für Analyst Vivek Arya von der Bank of America liegt der Schlüssel zu einer deutlichen Erholung der NVIDIA-Aktie vor allem in der Entwicklung einer Kennzahl.
Bruttomarge als Schlüsselfaktor für die NVIDIA-Aktie
Wie Arya laut "MarketWatch" kürzlich in einer Analyse schrieb, sei vor allem die Entwicklung der Bruttomarge der entscheidende Faktor für eine nachhaltige Erholung der NVIDIA-Aktie - und weniger die KI-Ausgaben der Hyperscaler. "Die NVIDIA-Aktie erreichte im vergangenen Jahr (Juni) ihren Spitzenwert genau zu der Zeit, als die Bruttomargen im Hopper-Produktzyklus ihren Höchststand von rund 79 Prozent erreichten", sagte der Analyst laut der Nachrichtenseite. Danach ging es mit dieser Kennzahl jedoch abwärts: Im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2025 lagt die Bruttomarge des Chipgiganten laut Unternehmensangaben nur noch bei 74,6 Prozent, im jüngst abgeschlossenen Jahresviertel, dem vierten Quartal 2025, waren es dann nur noch 73 Prozent.
Der Grund für die rückläufige Bruttomarge liegt in den hohen Investitionen in die neue Blackwell-Produktlinie, die die Rentabilität schmälern und die Frage aufwerfen, ob die Gewinnmargen ihren Höhepunkt bereits erreicht und überschritten haben. "Im Nachhinein betrachtet waren 79 Prozent ein ungewöhnlich hoher Wert", ergänzte der BofA-Analyst in diesem Zusammenhang. Bruttomargen im mittleren 70-Prozent-Bereich dürften "näher am Trend" liegen, so Arya weiter. Doch auch von diesen scheint sich NVIDIA aktuell zu entfernen.
Wann kehrt NVIDIA zur alten Profitabilität zurück?
Wie NVIDIA bei der Vorlage der jüngsten Bilanz sagte, erwartet das Unternehmen im laufenden ersten Quartal seines Geschäftsjahres 2026 einen weiteren Rückgang der Bruttomargen auf 70,6 Prozent (GAAP) beziehungsweise 71,0 Prozent (Non-GAAP) "plus oder minus 50 Basispunkte". Experte Arya erwartet laut "MarketWatch", dass die Bruttomarge damit im ersten Quartal ihren Tiefpunkt erreichen wird. Im zweiten Geschäftsquartal dürfte sie dann stabil bleiben, bevor sie in der zweiten Jahreshälfte wieder in den mittleren 70-Prozent-Bereich steigen werde. Blackwell erfordere zwar große Veränderungen im gesamten Systemdesign, deren Kosten die Bruttomarge kurzzeitig noch weiter belasten werden, zukünftige Änderungen seien dann jedoch leichter zu bewältigen, so der Analyst der Bank of America. Konkret dürfte sich die Bruttomarge wieder verbessern, sobald NVIDIA die aktuellen Herausforderungen in der Lieferkette und bei den Kosten bewältigt hat, schreibt "Investing.com" unter Berufung auf Arya. Diese Erholung dürfte dann die finanzielle Leistung von NVIDIA stärken und einen weiteren Kursanstieg der Aktie unterstützen.
Kursziel mit großem Aufwärtspotenzial
Insgesamt bleibt der Analyst der Bank of America aber sehr optimistisch für die NVIDIA-Aktie und bestätigte seine "Buy"-Bewertung. Aryas Kursziel für das Papier liegt außerdem bei 200 US-Dollar, was ein deutliches Aufwärtspotenzial in Höhe von rund 67 Prozent ausgehend vom aktuellen Niveau impliziert (Stand: Schlusskurs vom 17. März 2024). Entscheidend dafür dürfte sein, ob die Bruttomarge wie erwartet in der zweiten Jahreshälfte wieder ansteigt, denn "wir konzentrieren uns auf die Bruttogewinnspanne als Schlüsselindikator für NVIDIAs Preissetzungsmacht, Kostenstruktur und Lieferkettenausführung", bekräftigte der Analyst laut "Proactive Investors".
Ob der NVIDIA-Aktienkurs jedoch so eng mit der Entwicklung der Bruttomarge verknüpft ist, wie Analyst Vivek Arya impliziert, darf angezweifelt werden. Denn nach dem von ihm erwähnten Hoch der NVIDIA-Aktie im Juni des vergangenen Jahres, als auch die Bruttomarge ihren Höhepunkt erreicht hatte, konnte der Anteilsschein noch weitere Rekorde verbuchen - zuletzt im Januar 2025 - obwohl die Kennzahl da schon rückläufig war.
Redaktion finanzen.net
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