So funktioniert das "Pay yourself first"-Prinzip: Ein Leitfaden zum effektiven Sparen

08.11.2024 06:37:00

Sparen kann eine schwierige Aufgabe sein, insbesondere in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit und hoher Lebenshaltungskosten. Eine Methode, die seit langem von Finanzberatern empfohlen wird und sich als effektiv erwiesen hat, ist die Strategie "Pay yourself first" (Bezahle dich zuerst).

Was bedeutet "Pay yourself first"? Und wie funktioniert es?

Die Idee hinter "Pay yourself first" ist einfach: Bevor man irgendwelche Rechnungen bezahlt, Ausgaben tätigt oder Geld für andere Dinge ausgibt, sollte zuerst ein festgelegter Betrag auf das Sparkonto überwiesen werden. Anders ausgedrückt, wird das Sparen als eine wichtige Rechnung behandelt, die zuerst bezahlt werden muss.

Hier sind die Schritte, die befolgt werden können, um die "Pay yourself first"-Strategie umzusetzen:

Ein Sparziel setzen: Bestimmen, wie viel Geld jeden Monat gespart werden soll. Dies kann ein fester Betrag oder ein Prozentsatz des Einkommens sein. Ein guter Ausgangspunkt könnte sein, 10 bis 20 Prozent des Nettoeinkommens zu sparen, aber das hängt von der finanziellen Situation und den Zielen ab.

Automatisches Sparen einrichten: Um das Sparen einfacher und weniger verführerisch zu machen, kann eine automatische Überweisung eingerichtet werden, die direkt nach Erhalt des Gehalts einen festgelegten Betrag auf das Sparkonto überweist. Die meisten Banken bieten diesen Service an, und es kann eine effektive Methode sein, um sicherzustellen, dass man sich tatsächlich zuerst selbst bezahlt.

Vom Rest leben: Nachdem das Geld auf das Sparkonto überwiesen wurde, lebt man von dem, was übrigbleibt. Das bedeutet, dass die Ausgaben entsprechend angepasst werden müssen, um mit dem Rest des Einkommens auszukommen.

Warum "Pay yourself first" effektiv ist

Es gibt mehrere Gründe, warum die "Pay yourself first"-Strategie effektiv ist.

Sparen wird zur Priorität: Viele Menschen neigen dazu, zuerst alle Rechnungen und Ausgaben zu bezahlen und dann zu sparen, was übrigbleibt. Leider bleibt oft nicht viel übrig. Wenn man sich zuerst selbst bezahlt, wird das Sparen zur Priorität.

Es fördert disziplinierte Ausgabengewohnheiten: Indem man mit dem Rest des Einkommens auskommt, lernt man, die Ausgaben zu kontrollieren und nur das auszugeben, was man sich wirklich leisten kann.

Es hilft, finanzielle Ziele zu erreichen: Ob man für den Ruhestand, einen Notfallfonds, die Anzahlung für ein Haus oder etwas anderes spart, die "Pay yourself first"-Strategie kann helfen, die Ziele schneller zu erreichen.

Diese Herausforderungen sollten berücksichtigt werden

Obwohl die "Pay yourself first"-Strategie viele Vorteile hat, gibt es auch einige potenzielle Herausforderungen, die berücksichtigt werden sollten.

Anpassung des Lebensstils: Es kann notwendig sein, einige Anpassungen im Lebensstil vorzunehmen, um mit dem Rest des Einkommens auszukommen. Das kann bedeuten, dass man weniger ausgibt für Dinge wie Ausgehen, Unterhaltung, Kleidung oder andere nicht unbedingt notwendige Ausgaben.

Unerwartete Ausgaben: Es kann Zeiten geben, in denen unerwartete Ausgaben anfallen. In solchen Fällen kann es schwierig sein, sich an die "Pay yourself first"-Strategie zu halten. Ein guter Weg, um dieses Problem zu lösen, ist die Einrichtung eines Notfallfonds, der bei unerwarteten Ausgaben hilft.

Niedriges Einkommen: Wenn das Einkommen sehr niedrig ist, kann es schwierig sein, einen bedeutenden Betrag zu sparen und gleichzeitig die grundlegenden Lebenshaltungskosten zu decken. In diesem Fall könnte man versuchen, nach Möglichkeiten zu suchen, das Einkommen zu erhöhen oder nach Wegen, die Ausgaben zu senken.

Trotz all dieser möglichen Herausforderungen: Wenn man bereit ist, diese Verpflichtung einzugehen, kann man mit dieser altbewährten Strategie jeden Monat Geld sparen und der finanziellen Sicherheit oder sogar Freiheit einen Schritt näher kommen.

D. Maier/Redaktion finanzen.net

Bildquelle: Christian Zachariasen/Getty Images, Hadrian / Shutterstock.com, Romolo Tavani / Shutterstock, Yulia Grigoryeva / Shutterstock.com

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