Einen Monat an der Börse: So hat sich das NVIDIA-Investment CoreWeave bislang geschlagen

28.04.2025 10:25:11

Der IPO des NVIDIA-Investments CoreWeave liegt noch nicht lange zurück. Wie ist es dem Unternehmen bisher an der Börse ergangen?

• CoreWeave seit einem Monat an der Börse
• Kursperformance von großer Volatilität geprägt
• Analysten überwiegend optimistisch

Innerhalb weniger Jahre hat sich das ehemalige Krypto-Mining Startup CoreWeave zu einem der führenden Anbieter von KI-optimierter Cloudinfrastruktur gemausert. Zu den wichtigsten Unterstützern des Cloud-Computing-Spezialisten gehört niemand anderes als Chipriese NVIDIA. CoreWeave konnte massiv von dem Hype rund um künstliche Intelligenz (KI) in den letzten Jahren profitieren und hat seine Infrastruktur und Cloud-Dienste speziell für KI-Workloads optimiert.

Allerdings zeichneten sich schon vor dem IPO verschiedene Risiken bei dem Unternehmen ab. Denn zwar konnte CoreWeave seinen Umsatz in 2024 um beeindruckende 700 Prozent steigern, die Umsätze hängen jedoch auch hauptsächlich an lediglich zwei Hauptkunden. Einer davon ist Microsoft. So wurden in 2024 62 Prozent des CoreWeave-Umsatzes durch die Zusammenarbeit mit dem Techkonzern erwirtschaftet. Gleichzeitig nehmen die Verluste weiter zu: 2024 war es ein Anstieg um circa 45 Prozent auf 863 Millionen US-Dollar.

CoreWeaves IPO lief ernüchternd

Dessen ungeachtet wagte CoreWeave am 28. März 2025 den Sprung aufs Börsenparkett. Das IPO fand an der US-Techbörse NASDAQ statt, angesichts der Schwierigkeiten des Unternehmens, waren die Erwartungen jedoch schon vorab gedämpft. So setzte CoreWeave den Ausgabepreis auf 40 US-Dollar fest - deutlich weniger als die ursprünglich geplante Ausgabespanne von 47 bis 55 US-Dollar. Insgesamt wurden 37,5 Millionen CoreWeave-Aktien zum Kauf angeboten. 1,5 Milliarden US-Dollar nahm der KI-Spezialist im Rahmen des Börsengangs ein. Die Bewertung lag derweil bei 23 Milliarden US-Dollar.

Der Erstpreis der CoreWeave-Aktie wurde bei 39 US-Dollar festgestellt und lag damit unter dem Ausgabepreis. Zum Börsenschluss des erstes Handelstages schaffte es der Anteilsschein immerhin zurück auf den Emissionspreis. Die eingenommenen Mittel aus dem Börsengang verplante das Unternehmen für die Schuldentilgung sowie die Aufnahme weiterer Kredite.

Ein Monat an der Börse - große Volatilität

Doch wie ist es der CoreWeave-Aktie seit dem Börsengang nun ergangen? Der Kursverlauf der CoreWeave-Aktie war in den ersten Handelswochen sehr volatil. Auf das ernüchternde IPO folgte kurze Zeit später eine beeindruckende Rally. So markierte die CoreWeave-Aktie am 2. April ein Rekordhoch bei 64,62 US-Dollar, was gemessen am Ausgabepreis von 40 US-Dollar ein Kursplus von 61,55 Prozent bedeutet - und das nur innerhalb von drei Handelstagen.

Hintergrund dürfte die Nachricht des Unternehmens gewesen sein, mit den NVIDIA GB200 Grace Blackwell Superchips einen neuen KI-Benchmark-Rekord für Inferencing erreicht zu haben. Dies stärke "die Position von CoreWeave als bevorzugter Cloud-Anbieter für führende KI-Labore und Unternehmen.", kommentierte dies Peter Salanki, Chief Technology Officer bei CoreWeave in der zugehörigen Pressemitteilung.

So schnell es aufwärts ging, so rasant ging es in den folgenden Tagen und Wochen jedoch auch wieder abwärts, wobei die von der Zollpolitik Trumps ausgelösten Marktturbulenzen sicher eine große Rolle gespielt haben. So wurde am 21. April ein Rekordtief bei 33,52 US-Dollar markiert, was verglichen mit dem Emissionspreis ein Minus von 16,2 Prozent bedeutet. Davon hat sich das Papier jedoch wieder erholt und notierte zuletzt bei 41,54 US-Dollar (Stand ist der Schlusskurs vom 25. April).

Analysten überwiegend positiv

Auch verschiedene Analysten haben laut TipRanks mittlerweile ihre Einschätzung zur CoreWeave-Aktie abgegeben. So gibt es zwölf Bewertungen, davon sieben Kaufempfehlungen und fünf Mal "Hold". Das höchste Kursziel liegt bei 55 US-Dollar, das niedrigste bei 41 US-Dollar. Im Mittel wird der CoreWeave-Aktie ein Kurspotenzial auf 47,42 US-Dollar zugetraut, was gemessen am jüngsten Schlusskurs ein Plus von 14,16 Prozent bedeuten würde.

"CoreWeave hat eine Erfolgsbilanz als erster Anbieter von Next-Gen-GPUs vorzuweisen, was es für andere Hyperscaler schwierig macht, die Branchenführerschaft für sich zu beanspruchen", spricht sich JPMorgan laut Reuters in einer Analyse für das Unternehmen aus. "Wir gehen davon aus, dass die Aktie eine wilde, holprige und volatile Fahrt bieten wird, die eine Risikotoleranz erfordert, die bei den meisten Anlegern möglicherweise nicht vorhanden ist", so JPMorgan weiter. So könne das schuldenfinanzierte, kapitalintensive Geschäft des Unternehmens Risiken mit sich bringen.

CoreWeave-Anleger mussten in dem ersten Monat seit dem Börsengang des Cloud-Computing-Spezialisten bereits starke Nerven beweisen, konnten seit dem Börsengang jedoch ein kleines Plus verzeichnen. Wie die weitere Zukunft des Unternehmens aussehen wird, bleibt abzuwarten.

Redaktion finanzen.net

Bildquelle: Robert Way/Shutterstock.com

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